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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ich festgenommen? Was hab ich verbrochen?«
    »Das müssten Sie doch am besten wissen. Ich sage nur Sabine Körner.«
    » Ich … «
    » Wenn Sie sich bitte Schuhe anziehen würden und eine Jacke, alles andere kriegen Sie von uns gestellt. «
    » Was ist mit Sabine? «
    » Herr Nissen, das wissen Sie doch genau. Sie werden gleich genügend Zeit auf dem Präsidium haben, uns die Details zu schildern. Wenn Sie sich bitte beeilen wollen. «
    Von hinten kam eine Frau, die die Beamten kritisch musterte .
    » Wer ist das? «, fragte sie ihren Mann und legte einen Arm um ihn, als wollte sie ihn beschützen.
    » Polizei. Ich habe keine Ahnung, was die von mir wollen. Sie sagen, ich bin verhaftet, aber ich weiß nicht, warum. «
    » Ihr Mann ist verdächtig, eine gewisse Sabine Körner getötet zu haben. Die Beweislast ist erdrückend «, sagte Henning kühl .
    » Das ist lächerlich, Georg könnte keiner Fliege was zuleide tun «, fuhr sie die Beamten entrüstet an, woraufhin ihr Mann nur den Finger auf den Mund legte.
    » Da sind wir anderer Ansicht, vor allem, da Ihr Mann ja nicht unbescholten ist. Können wir? «
    » Schatz, ich bin bald wieder da, das ist alles ein riesengroßer Irrtum. Ich habe niemanden umgebracht. «
    » Ich glaube dir. Und ich werde dir einen guten Anwalt besorgen. « Und zu Henning: » Und was soll das heißen, mein Mann ist nicht unbescholten? «
    Henning nahm die Handschellen und sagte: » Hat er Ihnen das noch gar nicht gebeichtet? Hände auf den Rücken, wir wollen doch nicht, dass Sie im Auto Blödsinn machen. «
    Georg Nissen drehte sich wie in Trance um und schüttelte immer wieder nur den Kopf. » Das ist verrückt, das ist total verrückt! Ich … «
    » Auf geht ’ s, wir haben unsere Zeit auch nicht gestohlen. «

 
    SONNTAG, 17.30 UHR
     
    » Ich habe Sabine nicht umgebracht «, beteuerte Georg Nissen zum wiederholten Male und schüttelte den Kopf. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn, in den Handflächen und unter den Achseln seines Hemdes gebildet, auf dem sich zwei große Flecken abzeichneten. Seit über zwei Stunden wurde er abwechselnd von Sören Henning und Lisa Santos verhört, wobei die Fragen zunehmend schärfer wurden.
    Henning, der allmählich ungeduldig wurde, stützte sich auf den Tisch, während Lisa Santos an die Wand gelehnt dastand, die Arme über der Brust verschränkt und die Vernehmung aufmerksam verfolgte. Besonders aber beobachtete sie die Reaktionen von Georg Nissen auf die Fragen, seine Mimik, seine Gestik, wie er sprach.
    » Herr Nissen, Sie haben vor sechzehn Jahren schon einmal eine Frau vergewaltigt und sind dafür verurteilt worden. Was Sie in der Zwischenzeit getrieben haben, entzieht sich unserer Kenntnis, aber eines wissen wir, Sie hatten Geschlechtsverkehr mit Sabine Körner. Ich wiederhole mich ungern, aber der Todeszeitpunkt wurde auf die Zeit zwischen halb sieben und acht Uhr am Freitagmorgen festgelegt. Wie lange wollen Sie eigentlich noch leugnen, wo doch alles gegen Sie spricht? Sie haben sie mitgenommen, Sie haben sie gevögelt und sich dann wie ein Stück Dreck ihrer entledigt. Und Sie sind mit einer Brutalität und Grausamkeit vorgegangen, wie ich es in meiner Dienstzeit bisher nicht erlebt habe. «
    Nissen fuhr sich verzweifelt durchs Haar und verschränkte schließlich die Hände im Nacken, den Kopf gesenkt. » Das stimmt alles nicht, ich habe sie nicht umgebracht, ich könnte so was überhaupt nicht. Verdammt noch mal, ich habe ja schon zugegeben, mit ihr geschlafen zu haben, aber ich habe sie bei Ahrensberg an der B 76 wieder abgesetzt und bin zurück nach Eckernförde gefahren, weil ich meinen Koffer vergessen hatte. Wie oft soll ich das noch sagen?! Prüfen Sie das doch nach. Woher soll ich denn wissen, wer sie danach mitgenommen hat. «
    » Niemand, weil Sie der Letzte waren, der sie lebend gesehen hat. Es gibt keinen anderen, schon gar nicht diesen ominösen großen Unbekannten. Sagen Sie uns nur, wie sich alles abgespielt hat. Hat sie sich gewehrt, oder hat sie mehr Geld verlangt, als sie bereit waren ihr zu geben? War es so? «, sagte Henning hart und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und sah Nissen durchdringend an .
    » Nein, nein, nein! «, schrie Nissen und sprang auf. » Ich habe ihr zweihundert Mark gegeben, damit sie mit mir schläft. Ich weiß, ich weiß, das war ein Fehler, aber sie war … Verdammt, sie hat mich einfach angetörnt. Sie wollte nach Flensburg zu einer Freundin, weil sie es zu Hause nicht mehr

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