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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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verlor sie dabei sogar das Bewusstsein. Ich habe insgesamt sieben Stellen gefunden, wo der Schocker angesetzt wurde. Hier am Hals wurde er längere Zeit aufgesetzt, was mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zur Bewusstlosigkeit geführt hat. Gestorben ist sie aber durch Genickbruch. Der Täter muss meiner Meinung nach über gewisse anatomische Kenntnisse verfügen , denn es ist nicht ganz einfach, jemandem das Genick zu brechen. Die junge Dame war zudem ziemlich durchtrainiert und verfügte über eine doch recht ausgeprägte Nackenmuskulatur. Aber das nur am Rande. Ich habe bereits einen Abstrich gemacht und kann sagen, dass sie unmittelbar vor oder nach ihrem Ableben penetriert wurde, und zwar sowohl vaginal als auch anal. Entsprechende Risswunden und auch Spermaspuren belegen das. Unser Täter hatte seinen Samenerguss, kurz nachdem er seinen Penis aus dem Anus gezogen hat. Spermaspuren fanden sich auch auf dem Bauch. Das war ’ s fürs Erste. «
    » Todeszeitpunkt? «
    » Zwischen zweiundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr, genau lässt sich das erst nach den Laboruntersuchungen sagen. «
    » Hat sie sehr leiden müssen? «
    » Kommt drauf an, was Sie darunter verstehen. Wir wissen nicht, wie lange sie ihm ausgeliefert war, ob sie die Vergewaltigung mitbekommen hat, welche Todesängste sie ausstehen musste, bevor es endlich vorbei war. Wissen Sie denn schon, wo in etwa sie in sein Auto gestiegen ist? «
    » Das kann so ziemlich überall gewesen sein. Wir werden ein Foto von ihr in die Zeitung setzen, vielleicht meldet sich jemand, der sie mitgenommen hat. Auch wenn uns das nicht viel weiterhelfen wird. Wann können wir mit dem endgültigen Ergebnis rechnen? «, fragte Santos.
    » Am Montag. Es sei denn, ich finde heute noch etwas ganz Wesentliches, dann lasse ich Sie das natürlich wissen. Aber ich denke, dass das nicht der Fall sein wird. Sie leiten die Ermittlungen, wie Herr Henning mir sagte? «
    » Vorläufig ja. Und vielen Dank für die Infos. «
    » Keine Ursache. «
    » Ach ja, noch was. Gibt es von rechtsmedizinischer Seite Parallelen zum Mord an Sabine Körner vor viereinhalb Jahren? «
    » Nicht, dass ich wüsste. Ich müsste mir die Unterlagen ansehen, aber soweit ich mich erinnern kann, war da die Vorgehensweise völlig anders. Ich sag ’ s Ihnen, nachdem ich mir die Akte angeschaut habe. «
    Santos und Henning fuhren ins Präsidium, es war kurz nach vierzehn Uhr.
    » Ich hab Hunger «, sagte Santos. » Gehen wir in die Kantine? «
    » Nee, ich hab mir was mitgebracht «, antwortete Henning .
    » Ich lad dich ein, ich hab keine Lust, alleine zu essen. «
    » Danke, aber ich brauch kein Almosen. «
    » Sören, das ist eine Einladung und hat mit Almosen nichts zu tun. Bitte. «
    Henning überlegte und stimmte schließlich zu. » Ausnahmsweise. «
    Außer ihnen befanden sich nur noch zwei Schutzpolizisten in der Kantine, die leeren Teller vor sich. Einer der beiden jungen Männer rauchte. Santos und Henning nahmen sich jeder ein Tablett und bestellten Gulasch mit Nudeln und Salat .
    » Ihr habt Glück, sind gerade noch zwei Portionen da «, sagte die Küchenchefin, eine freundliche, noch recht junge Frau lächelnd und füllte auf. Seit sie das Zepter vor einem halben Jahr übernommen hatte, war das Essen abwechslungsreich und vor allem genießbar, ja, oft schmeckten die Gerichte sogar wie in einem besseren Restaurant. Nur, dass sie hier wesentlich preiswerter waren.
    » Danke, mir hängt der Magen in den Kniekehlen. «
    Santos zahlte, und sie und Henning stellten ihre Tabletts auf einem Tisch ab. » Was möchtest du trinken? Cola, Wasser oder irgendwas anderes? «
    » Wasser. «
    Sie zog eine Flasche aus dem Automaten, holte zwei Gläser und schenkte ein. Henning murmelte ein kaum hörbare s » Danke « und begann zu essen.
    » So, und jetzt raus mit der Sprache, ein und derselbe oder einfach nur Zufall? «
    Henning zuckte mit den Schultern. » Du hast gehört, was Reinhardt gesagt hat. Du kennst aber auch meine Meinung, oder war ich vorhin nicht deutlich genug? «
    » Dein Gefühl, ich will wissen, was dein Bauch dir sagt. «
    » Im Augenblick sagt er mir, dass es ihm schmeckt. «
    » Das ist doch schon mal was. Aber bist du auch sicher, dass wir es mit einem Täter zu tun haben? «
    » Wie oft soll ich ’ s noch sagen, ich lege mich nicht fest. Nie mehr. «
    » Hab schon verstanden. Trotzdem, warum legt jemand sein Opfer so hin, als wäre es ein Fötus? Hast du eine Erklärung dafür? «
    » Frag Jan, ich bin

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