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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wollen. Hatten Sie eine angenehme Fahrt? Auf der A 7 ist samstags doch meist die Hölle los. «
    » Überhaupt kein Problem. «
    Sie betraten die geräumige Garage, die Platz für drei Autos bot, durch einen Seiteneingang. Reuter machte das Licht an .
    » Normalerweise ist er abgedeckt, aber ich hab schon alles vorbereitet. Nehmen Sie sich so viel Zeit wie nötig, und sagen Sie mir, ob Sie diesen Schatz wieder hinkriegen. «
    Butcher ging um das fast siebzig Jahre alte Fahrzeug herum und nickte ein paarmal anerkennend .
    » Kann er gestartet werden? «
    » Der Motor läuft, aber das müssen Sie sich selber anhören, Sie haben mit Sicherheit das bessere Gehör. Warten Sie, ich lasse ihn an. «
    Reuter stieg ein. Es dauerte eine Weile, bis der Motor ansprang und nicht rund und leise lief, sondern klackerte und ratterte, dass Butcher das Gefühl hatte, gleich würde ihm alles um die Ohren fliegen. Er machte die Motorhaube auf und sagte: » Die Lager der Kurbelwelle müssen ausgetauscht werden, im Prinzip ist eine Generalüberholung fällig. Die Frage ist, wie viel Sie ausgeben möchten. Ich will ganz ehrlich sein, billig wird es nicht, aber wenn er fertig ist, haben Sie einen echten Schatz. Im Moment ist es noch ein ungeschliffener Diamant. Wer hat denn diese Reifen aufgezogen? «
    Reuter lächelte entschuldigend und antwortete: » Dieser Wagen ist nur einer von zwölf, die mir gehören. Die andern stehen in einer Garage ein paar hundert Meter von hier. Ich habe sie nach dem Tod meines Vaters geerbt. Er hatte ein Faible für Oldtimer, doch er hat seltsamerweise nie etwas an ihnen machen lassen. Aber ich dachte mir, warum soll man es nicht wenigstens mal probieren. Man gönnt sich ja sonst nichts. «
    » Trotzdem, ein original Horch 853, Baujahr 37 hat Weißwandbereifung, das heißt, derjenige, von dem Ihr Vater ihn gekauft hat, hat diese ziemlich üblen Reifen aufgezogen … «
    » Nennen Sie mir Ihren Preis «, unterbrach ihn Reuter schnell .
    » Für die Generalüberholung? «
    » Ja. «
    » Geben Sie mir eine Viertelstunde, damit ich ihn mir genauer anschauen kann. «
    Butcher legte sich unter den Wagen, inspizierte ihn mit einer Taschenlampe, besah sich das Wageninnere sowie das Faltdach und meinte schließlich: » Mit allem Drum und Dran um die vierzigtausend, Neulackierung und die entsprechenden Reifen inklusive. Im Innenraum müsste auch einiges gemacht werden. Ich arbeite mit einem Kollegen zusammen, der auf Verkleidung, Polsterung, Faltdächer und so weiter spezialisiert ist, und ich garantiere Ihnen, nach der Generalüberholung ist Ihr Wagen mindestens das Sieben- bis Achtfache wert. Das heißt, Sie investieren in ein Liebhaberstück, von dem nur einige hundert gebaut und verkauft wurden und das, wenn es fertig ist, so viel kostet wie ein schönes Einfamilienhaus. Überlegen Sie es sich. «
    » Sie sind mir wärmstens empfohlen worden, von einem Herrn Schenk, Sie erinnern sich bestimmt. Er zeigte sich höchst zufrieden mit Ihrer Arbeit. Ich erteile Ihnen hiermit den Auftrag, wenn Sie möchten, auch schriftlich. Ich habe die Unterlagen bereits vorbereitet. Sind die von Ihnen genannten Kosten Fixkosten, oder kann das noch variieren? «
    » Es ist eine Schätzung, den genauen Preis kann ich erst nennen, wenn ich den Motor aufgemacht und das Chassis, die Achsen, die Karosserie und so weiter in Augenschein genommen habe. Aber selbst wenn wir am Ende bei fünfzigtausend landen sollten und Sie haben vor, ihn zu verkaufen, machen Sie immer noch einen satten Gewinn. Es liegt bei Ihnen. «
    » Kein Problem. Sie schreiben mir eine detaillierte Rechnung? «
    » Natürlich, aber das wissen Sie sicherlich von Herrn Schenk. Sie erhalten die Originalrechnungsbelege aller Ersatzteile sowie der geleisteten Arbeitsstunden . «
    » Gut, gehen wir rein und erledigen das Schriftliche «, sagte Reuter, wartete, bis Butcher die Garage verlassen hatte, löschte das Licht und machte die Tür zu. Sie gingen ins Haus, das bereits im Flur von dem erlesenen Geschmack der Bewohner zeugte, und kamen in das geräumige Wohnzimmer, in dem nur die erlesensten Materialien für die Einrichtung verwendet worden waren. Butcher hatte ein Auge dafür, denn auch seine Mutter hatte stets darauf geachtet, nur das Beste zu kaufen. Sie sagte, nur das Beste sei gut genug. Nur bei ihm zu Hause funktionierte das nicht so, wie sie es sich wünschte. Si e w aren gut, aber nicht teuer eingerichtet, obwohl er es sich hätte leisten können, denn in manchem Monat

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