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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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sein Interesse verflüchtigen würde, sobald er mit ihr geschlafen hatte. So war es immer gewesen.
    Adam streckte die Hand aus, um ihre Wange zu streicheln, aber sie zuckte unwillkürlich zurück. Auf ihrem Gesicht stand ein erschrockener, unsicherer Ausdruck.
    Das gefiel ihm gar nicht. Er wollte nicht, dass sie Angst vor ihm hatte. Sie musste doch wissen, dass er ihr nie etwas antun könnte.
    Sie muss es entscheiden, wurde ihm plötzlich klar. Er musste sie dazu bringen, dass sie von allein zu ihm kam.
    »Was wirst du tun, Lea?«
    »Was meinen Sie?«, flüsterte sie. Ihre Stimme klang leise, zögernd. Er hätte gelächelt, wenn er nicht so erregt gewesen wäre. Er konnte sich kaum noch beherrschen, er wollte und musste sie haben.
    »Ich kann sehen, dass du mich willst. Und du hast sicher gemerkt, dass ich nicht mehr lange die Finger von dir lassen kann ... also, was wirst du tun, Lea?«
    Ihre Pupillen weiteten sich. Sie holte tief Luft. Adam sah, wie sich ihre Brust hob und senkte. Er hoffte inständig, dass sie bald eine Entscheidung traf. Und dass es die richtige war. Er konnte sich nicht erinnern, dass es ihm je so schwergefallen war, sich zurückzuhalten.
    »Ich will...«, begann sie.
    Ihr Blick huschte zur Schlafzimmertür, dann wieder zurück zu ihm.
    »Du willst...«
    Er blieb ganz still, zwang sich, keinen Finger zu regen.
    Er musste all seine Willenskraft aufbieten, um sie nicht zu packen und sie auf seinen Schoß zu ziehen. Er wusste, dass sie sich nicht dagegen gewehrt hätte - sie wollte ihn ja.
    Aber es musste ihre Entscheidung sein.
    Sie holte noch einmal tief Luft, dann schaute sie auf ihre Hände, mit denen sie ihre Teetasse umklammerte. »Ja, ich will dich. Aber du musst mir zuerst was versprechen.«
    Er hätte wissen müssen, dass sie nicht einfach Ja sagen würde; alles an ihr war kompliziert. Er wartete darauf, dass sie weitersprach.
    »Ich will nicht, dass wir danach Telefonnummern austauschen. Oder Tee trinken und ›Erzähl-mir-was-von-dir‹ spielen. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen.«
    Sie sagte genau das, wovon die meisten Männer träumen. Er hätte sich freuen sollen. Er hätte entzückt sein sollen. Sie war schließlich kein Vampir, und er ließ sich nie auf eine feste Beziehung mit einer Menschenfrau ein.
    Trotzdem ärgerten ihn ihre Worte. Sie wollte ihn also benutzen und dann wieder wegwerfen, ja? Also gut, das Spiel konnte er auch.
    Er löste ihre Finger von ihrer Tasse, streichelte ihre Handgelenke. Ihr Puls beschleunigte sich, ihre Lider waren gesenkt. Er schob seinen Stuhl zurück und zog sie hoch, küsste sie. Es war ein elektrisierender Kuss. Lea reagierte zunächst mit Zurückhaltung, dann mit wachsender Kühnheit. Hitze schoss in seine Lenden. Sie hob die Hände zu seinen Schultern, ihr Duft füllte seine Lungen. Er schlang einen Arm um ihre Taille, mit dem anderen fegte er den Esstisch leer.
    Das Geschirr fiel klappernd zu Boden, der Orangensaft spritzte auf den Teppich. Sie merkten es kaum. Adam hob Lea auf die polierte Tischplatte. Seine Hände strichen über den flauschigen Wollstoff ihres neuen Kleids. Er drückte sie mit dem Rücken auf die Tischplatte.
    Sie wollte eine schnelle Nummer, das hatte sie selbst gesagt. Keine langen Verführungskünste; das konnte sie haben ...
    Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Lea stöhnte, während Adam sich zu ihrem Hals hinab arbeitete. Dort hielt er inne. Der Duft ihres Bluts war berauschend, ihm schwirrte der Kopf, seine Fangzähne traten hervor. Er versuchte gegen die wachsende Blutlust anzukämpfen, indem er den Ausschnitt ihres Kleids herunterzog und ihre Brüste küsste, weg von ihrem Hals und weg von der Versuchung.
    Sie sollte nicht sehen, dass seine Pupillen schwarz geworden waren. Aber seine Fangzähne wurden noch länger, als er ihren schwarzen Spitzen-BH erblickte und die warme Haut unter seinen Händen fühlte. Sie hob die Hände - um ihn auf sich zu ziehen, wie er glaubte -, doch dann stieß sie ihn zurück.
    »Hör auf, bitte.«
    Adam wandte sein Gesicht ab und ging ein, zwei Schritte von ihr weg, um Beherrschung ringend. Seine Hände zitterten beinahe, seine Kehle war wie ausgedörrt. Er hätte sie fast gebissen, wie ihm klar wurde. Beinahe hätte er die Beherrschung verloren.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie.
    Ihre Verzweiflung drang durch den roten Schleier seiner Erregung, wirkte wie eine kalte Dusche. Er wartete noch einen Moment, um sicherzügehen, dass seine Augen wieder ihre normale Farbe angenommen

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