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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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zusammen. Und dieses Getuschel... wo waren all diejenigen, die so tuschelten?
    »Nein, du dumme Gans, das ist nur so ein Ausdruck!«, sagte Jaqueline, erhob sich und klopfte ihr smaragdgrünes Abendkleid ab. »Du hast uns ganz schön Ärger gemacht, liebe Lea. Aber glücklicherweise weiß ich jetzt, wie du uns am Ende doch noch nützlich sein kannst. Ist das nicht toll?«
    Lea versuchte zu begreifen, was sie da hörte, aber ihr Kopf hämmerte zu sehr.
    »Wie bin ich hierhergekommen?«
    »Ich habe dich getragen, Küken. Was gar nicht so leicht war, muss ich sagen. Du bist viel schwerer, als du aussiehst.«
    »Ich verstehe nicht...«
    »Nein, natürlich nicht! Aber keine Sorge, Diana ist nicht die Einzige, die große Enthüllungen machen kann.« Die Französin hob die Arme, klatschte in die Hände und tanzte wie ein Kind in dem großen Raum umher. Lea platzte bei dem Lärm fast der Schädel.
    »Jetzt steh schon auf! Du willst doch dafür nicht am Boden rumliegen.«
    Lea tat wie ihr geheißen. Dabei fiel ihr zum ersten Mal auf, dass sie mit dem Fußgelenk an einer kurzen, dünnen Kette hing, die an einem Ring im Boden festgemacht war.
    Erschrocken zog sie an der Kette.
    Jaqueline übersah es einfach.
    »Willst du's von Anfang an hören oder sollen wir an einer Stelle einsetzen, wo was Interessantes passiert, wie zum Beispiel, als unser lieber Adam in der Stadt aufgetaucht ist?«
    Lea beobachtete die Vampirin, die vollkommen unbekümmert umhertanzte.
    »Mach dir nichts aus meiner guten Laune. Weißt du, es hätte nicht besser laufen können, wenn ich das Ganze selbst geplant hätte!«
    Jaqueline stieß ein trillerndes Lachen aus, bei dem es Lea kalt über den Rücken lief. Lea musste die aufsteigenden Tränen niederkämpfen.
    »Aber Püppchen, nicht weinen! Ich werde dir ja alles erzählen!«
    Lea regte sich nicht.
    Jaqueline lachte abermals, diesmal noch schriller. »Ich hatte mir gleich gedacht, dass es Probleme geben würde, als unser berühmter Friedenshüter plötzlich hier in Edinburgh auftauchte. Deshalb habe ich mich an ihn drangehängt im Whighams. Ich wollte eine Wanze an ihm anbringen, damit wir mithören können, was passiert, wenn er erfährt, dass Mary die Lösung gestohlen hat. Wir waren nicht sicher, ob er das schlucken würde. Und dann kamst du reingeplatzt und hast laut herumposaunt, dass Mary tot ist!«
    »Sie haben mir die Wanze drangemacht!«, sagte Lea, der allmählich ein Licht aufging. »Und Sie haben auch diese Killer geschickt.«
    »Allerdings, Menschenpüppchen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass du das noch weiter ausposaunst!« Sie warf lachend den Kopf in den Nacken. »Leider habe ich diese Aufgabe ein paar Menschen überlassen, anstatt es selbst zu tun. Diese idiotischen Beschützer des Lichts ! Wenn sie nicht so gut zahlen würden, ich würde sie glatt alle umbringen.«
    Zuerst Diana und jetzt Jaqueline ... wollte denn jeder ihren Tod? Lea konnte es einfach nicht begreifen. Warum nur? Warum musste das alles ausgerechnet ihr zustoßen?
    »Ich habe niemandem was getan. Ich weiß nicht, warum ihr mir das antut.«
    »Buhuu! Armes Baby!« Jaqueline ging vor Lea in die Hocke und schaute sie mit geheuchelter Besorgnis an. »Du solltest inzwischen wirklich begriffen haben, dass Menschen die geborenen Opfer sind.«
    Mit einem hatte Jaqueline recht. Sie, Lea, hatte lange genug das Opfer gespielt. Viel zu lange. Nach dem Vorfall am Lochrin Place hatte sie es sich zum Lebensinhalt gemacht, Geistern zu helfen. Für etwas anderes war kaum Zeit geblieben. Zumindest hatte sie sich das eingeredet; aber das stimmte nicht. Sie hätte lebende Freunde haben können, eine Beziehung, hätte vielleicht sogar heiraten können.
    Sie hatte sich selbst belogen, hatte Ausflüchte gemacht.
    Weil Geister einem nicht wehtun können.
    »Ich bin kein Opfer.«
    »Ach, auf einmal so zornig! Du willst doch nicht etwa einen auf Buffy machen, Menschenpüppchen?«
    Jaquelines lange Krallen fuhren blitzschnell vor und kratzten ihr die Wange auf. Lea schlug die Hand ans Gesicht und spürte, wie Blut ihre Wange herunterlief. Es brannte höllisch. Tränen traten in ihre Augen. Die Hand an der verletzten Wange, schaute Lea zu der Vampirfrau auf.
    »Mm, das schmeckt gut.« Jaqueline leckte sich die Finger ab. »Aber mit dem Schlachten warten wir noch ein wenig, bis die anderen da sind!«
    »He, aufwachen.« Cem schüttelte David Sands am Kragen.
    »Aufwachen!«
    Der Mann erwachte nach Luft ringend aus seiner Bewusstlosigkeit. Mit

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