Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
Vom Netzwerk:
Seidensticker-Hemden sind echt teuer und wer weiß, ob die Schweinerei hinterher wieder rausgeht“, maulte Vinz nun.
    „ Tja, nächstes Mal bist du eben schlauer.“
    Hektisch blickte Jerry vom einen zum anderen.
    „ Was habt ihr mit mir vor?“
    „ Was denkst du denn?“
    Ambi schaute zu Vinz. „Besonders schlau ist der aber nicht“, scherzte er herablassend, während Alva nach einem scharfen Skalpell griff.
    Während sie auf Jerry zuging, fing der panisch an zu zappeln und zu strampeln. Er schrie wie am Spieß, als sie das Skalpell am Bauchnabel ansetzte, aber es half nichts, die Wächter hielten ihn unbarmherzig fest.
    Das war für Alva der leichte Part. Ihre sauberen Schnitte waren routiniert, wenn auch wesentlich mehr als sonst.
    Das T-Shirt von Jerry lag innerhalb kürzester Zeit in feinen Streifen am Boden. Sein Oberkörper war nackt und hatte nicht den kleinsten Kratzer.
    Das was jetzt kam würde für sie weitaus schwieriger werden, sie zögerte und umklammerte das Skalpell wesentlich fester, als nötig.
    Ambi bemerkte ihre Unsicherheit wohl, denn er versuchte Jerry abzulenken. „Hey, Vinz. Vielleicht kriegt der hier einen Herzinfarkt und dein Hemd bleibt doch noch sauber. Immerhin rast sein Puls schon jetzt, dabei wärmt sich unsere Frau Doktor doch gerade erst auf.“
    Alva nutzte Ambis Manöver, um sich zu sammeln. Sie trat zurück, legte das Skalpell ab und spielte mit ihren Fingern über den medizinischen Instrumenten als wären es Klaviertasten.
    „ Womit fang ich nur an? Nie kann ich mich entscheiden.“
    „ Ihr seid doch die Wächter!“, schrie Jerry, „Die Guten! Das könnt ihr nicht machen! Wenn das Tribunal davon erfährt…“
    Da platzte Alva, die sowieso schon völlig angespannt war, der Kragen. In den vergangenen Jahrhunderten hatte sie so viel Leid miterlebt, an dem die Gesetzlosen schuld waren, dass sie nun ganz nah an Jerry heran und ihrem Zorn über darüber Luft machte.
    „ Vielleicht haben das Tribunal und die Wächter es ja endgültig satt, dass ihr Unschuldige tötet oder ihnen Drogen verkauft! Ihre raubt unsere Kinder und Frauen, um sie zu schänden und zu verkaufen! Wenn du gut behandelt werden willst, hättest du nicht auf die Seite der Gesetzlosen wechseln sollen, du Vollidiot!“
    Sie holte aus und gab ihm die kräftigste Ohrfeige, zu der sie fähig war. Sein Kopf flog zur Seite. Das hatte er wirklich verdient.
    „ Dein Hemd kannst du abschreiben, Vinz. Unsere Frau Doktor ist heute echt sauer.“
    Wäre sie nicht so wütend gewesen, hätte sie wohl geschmunzelt. Anscheinend liefen Ambi und Vinz in ihren Rollen zur Hochform auf.
    Jerry würgte inzwischen. Der Geruch des Vampirbluts musste ihm wohl auf den Magen schlagen. Sie rückte deshalb lieber von ihm ab und legte sich in gespielter Nachdenklichkeit den Finger auf ihr Kinn.
    „ Also, womit soll ich denn nun anfangen?“ In Wahrheit wusste sie im Moment wirklich nicht weiter. Sollte sie jetzt schon Fragen stellen?
    Er wirkte noch nicht besonders redefreudig. Sie bezweifelte, ihn ohne eines ihrer Instrumente zum Reden zu bringen, doch diesen Weg konnte und wollte sie eigentlich nicht beschreiten.
    Ausgerechnet jetzt kam auch noch Alice wimmernd durch die Tür. Ihr Knie blutete. Alva blickte hektisch von den Instrumenten zu Jerry. Doch bevor der in Gegenwart von Alice etwas sagen konnte, hielt Vinz ihm geistesgegenwärtig den Mund zu. Gott sei Dank!
    Aber was sollte sie jetzt nur tun?
    „ Ich hab mir draußen beim Spielen das Knie aufgeschlagen, kannst du mir helfen? Ich kann Papa nirgends finden, damit er die Wunde mit seiner Zunge verschließt und es blutet so doll.“
    Eine Träne kullerte über ihre Wange.
    Es gab nichts zu überlegen, sie rutsche automatisch in ihre Arztrolle.
    „ Kein Problem, das kriegen wir wieder hin. Ich werde dein Knie desinfizieren und ein Pflaster drauf machen, einverstanden?“
    „ Ja“, wimmerte die Kleine, holte dann schluchzend Luft und versuchte tapfer zu sein. Sie setzte Alice auf den nächsten Stuhl und ging ans Werk.
    Erst jetzt nahm das Mädchen die Szene auf der Krankenstation wahr.
    „ Ist das der Dummkopf, der Mama in die Falle gegangen ist?“
    Alva konnte ihr Auflachen nur mit Mühe unterdrücken. Sie war froh, dass sie gerade mit dem Rücken zu Jerry stand und Ambis Kommentar ihr die Antwort abnahm.
    „ Siehst du Jerry, sogar die Kleine weiß, dass du ein Dummkopf bist.“
    „ Musst du dich um den auch kümmern, Alva?“
    „ Ja, aber zuerst bist du dran.“
    Ambi

Weitere Kostenlose Bücher