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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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Ende verfallen sogar die Knochen zu Asche. Aber am schlimmsten ist der Anblick der Augen, wie sie ….“
    „ Hör auf! Du willst mir ja nur Angst machen. Sie werden mich sicher nicht ohne Urteil hinrichten!“ Amalia zuckte ungerührt mit der Schulter.
    „ Die Wächter haben mir erzählt, du hättest selbst vor Zeugen zugegeben, ein Gesetzloser zu sein. Meinst du das Tribunal hat die Zeit, sich um jeden von euch extra zu kümmern?“
    Das war zwar keine direkte Lüge, sondern eine Frage, aber Amalia tat das trotzdem nicht gern. Tatsache war, dass das Tribunal sich jedes Einzelnen annahm und bei klarer Sachlage meist innerhalb von 24 Stunden ein Urteil fällte.
    „ Normalerweise verhören sie die Gefangenen, aber da du gleich verkündet hast, du würdest nichts preisgeben - naja, die Wächter hatten wohl keine Lust, sich mit dir die Mühe zu machen, wo Jerry ihnen gerade alles erzählt, was sie wissen wollen. Der ist eben nicht so taff wie du und versucht, seine Haut zu retten.“
    Beim Ausdruck „seine Haut zu retten“ hätte Amalia beinahe gekichert – so passend kam ihr das vor.
    „ Du lügst mich doch an, alte Frau! Das ist alles nur ein Trick!“
    Aber inzwischen war Rick der Angstschweiß ausgebrochen. Um Gleichgültigkeit bemüht, schüttelte Amalia wiederum den Kopf und klemmte sich die Kiste unter den Arm. Als sie in Richtung Tür marschierte, stoppte sie also nochmal kurz und blickte über ihre Schulter zurück.
    „ Deine Asche? – Soll ich sie auch für deine Mutter zusammenkehren?“
    Rick erwiderte nichts, zerrte jedoch wie wahnsinnig an den Stahlketten.
    „ Naja, ich werde sie mal für einen Monat aufheben. Meistens melden sich die Eltern früher oder später bei uns.“ Dann schaute sie ihn an, als wäre ihr ein Geistesblitz gekommen. „Ach, fast hätte ich‘s vergessen – wir brauchen ja ein Foto von dir, damit deine Eltern dich später identifizieren können.“ Ein kurzer Blick auf das Kistchen. „Schließlich bleibt ja nicht viel übrig.“
    Rasch stellte sie Behälter und Kehrzeug ab, zog eine kleine, digitale Kamera aus ihrer tiefen Rocktasche und machte ein Bild.
    „ Und ich werde den Wächtern sagen, sie sollen dich knebeln. Das haben die mal wieder vergessen. Schließlich geht die Sonne gleich auf und ich bin hundemüde. Bei dem Geschrei eines verbrennenden Vampirs werde ich sonst wieder kein Auge zu machen.“
    Rick fing an aus voller Kehle zu brüllen: „Warte!! Das könnt ihr nicht machen! Lasst mich hier raus! Ich weiß viel mehr als Jerry! Komm zurück!!“
    Doch Amalia verließ auf ihr eigene, würdevolle Art den Turm, ohne weiter auf das Gebrüll von Rick zu achten.
    Im Flur warteten Agnus und Quint.
    „ Hier der Knebel, zur Tarnung.“ Sie reichte Agnus einen Stoffknäuel und ein langes Lederband. Dabei war ihr stolzes Lächeln nicht zu übersehen.
    „ Warte noch zwei Minuten, dann ist er weichgekocht und bettelt darum, dir alles erzählen zu dürfen.“ Agnus schüttelte den Kopf und grinste.
    „ Wer dich hat, braucht keinen Folterknecht mehr.“
    Drohend hob Amalia den Besen. „Ich hoffe, das ist als Kompliment gemeint, sonst findet mein Besenstiel bei dir auch noch sein Ziel!“
     

    ***
     

    Alva hatte sich schon die ganze Zeit Gedanken darüber gemacht, wie sie ohne Gewalt Informationen aus diesem Jerry heraus bekäme. Als Raven wieder zur Tür herein kam, bat sie ihn um Hilfe.
    „ Raven, ich habe einen Plan, wie wir Jerry zum Reden bringen, aber ich brauche dich dazu.“
    Sie erntete einen finsteren Blick von ihm. Seine Kieferknochen traten vor lauter Anspannung sichtbar hervor und er verschränkte die Arme vor seiner Brust.
    „ Nein, ich werde ihn nicht foltern, Raven. So gut solltest du mich inzwischen kennen. Aber vermutlich werde ich ihm den Tag trotzdem zur Hölle machen.“
    Raven sah sie durchdringend an und seine Stimme wurde eiskalt.
    „ Alva, wenn einer zu den Gesetzlosen überläuft, dann droht man ihm mit einem langsamen, grausamen Tod, falls er zum Verräter wird. Bist du dir darüber im Klaren?“
    Raven trat zwei Schritte auf sie zu und beugte seinen Kopf zu ihr herunter. „Deine Hölle muss also heiß genug sein.“
    Ja, sie hatte ihre Zweifel, ob sie das schaffen würde, aber wie immer ließ sie sich nicht von einem Vampir einschüchtern. Diese Art von Druck erzeugte bei ihr immer nur Gegendruck. Entschlossen straffte sie ihre Schultern hielt seinem Blick Stand.
    „ Wir haben nur eine Stunde Raven, also lass uns aufhören zu quatschen.

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