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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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dieser Liste.“
    Auf einmal herrschte Totenstille.
    Elia brach als Erster das Schweigen.
    „ Das kann nicht sein! Die Liste ist sicher nicht vollständig.“
    „ Raven weiß die Namen“, sagte Agnus und nickte ihm zu.
    Als Raven aufstand, schien ein Damoklesschwert über ihnen zu hängen.
    „ Ich habe die Liste in Jerrys Erinnerung sehen können.“
    Raven blickte bei jedem Frauennamen zuerst den jeweiligen Gefährten an, der am Tisch saß.
    „ Arabella.“
    John registrierte, wie hart Vinzenz‘ Gesichtszüge wurden und seine Augen diesen tödlichen Ausdruck bekamen, den er sonst nur hatte, wenn er Gesetzlose zur Strecke brachte.
    „ Das war klar. Schließlich wurde sie von Ramón damals mit einem Foto zur Versteigerung angeboten“, meinte Vinz grimmig.
    „ Alva. Sie haben die Ablichtung eines Ölgemäldes von ihr. Aber ich glaube, da besteht kaum Grund zur Sorge. Es hat kaum mehr Ähnlichkeit mit ihrem heutigen Aussehen.“
    Als Raven zu Elia schaute, schüttelte der in blankem Entsetzen den Kopf.
    „ Sarah und Elisabeth. Ein Foto der beiden vor einem weihnachtlichem Schaufenster war auch auf der Liste.“
    Raven setzte sich wieder.
    John blieb das Herz für einen Moment stehen.
    Seine geliebte Elisabeth war auf dieser schwarzen Liste gelandet, nur weil sie mit ihm verheiratet gewesen war. Allein das hatte ausgereicht!
    Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, denn Elia, den jeder nur gut gelaunt und freundlich kannte, fuhr plötzlich von seinem Bürostuhl hoch, als wäre er vom Blitz getroffen worden. Mit einem mörderischen Knurren, das keiner der Anwesenden je von ihm gehört hatte, packte Elia mit beiden Händen seinen Stuhl und schleuderte ihn quer durch den langen Raum. Am anderen Ende zerbrach er mit einem Krachen und solcher Wucht an der Wand, dass die Einzelteile wie Geschosse durch den Raum flogen.
    Wütend blickte sein bester Freund in die Runde.
    „ Verdammt noch mal! Reicht es denn nicht, dass Sarah in der Vergangenheit so gequält wurde und letztes Jahr fast gestorben wäre! Kann man sie nicht einfach in Ruhe lassen!“
    Wie alle anderen starrte John gebannt auf Elias Unterarme und Hände. Seine Fingernägel wurden schwarz und formten sich zu langen, scharfen Krallen, außerdem bewegte sich etwas unter seiner Haut und schien nur darauf zu warten, sie zu durchbrechen.
    „ Elia, ich bin in der gleichen Stimmung wie du, aber hier ist nicht das Schlachtfeld, also müssen wir beide uns beherrschen“, sagte Agnus mit fester Stimme.
    John schob Elia einen Stuhl hin und nach ein paar Augenblicken setzte er sich schließlich wieder.
    Agnus fuhr fort: „Natürlich war auch ein Bild von Rosalina und leider auch eines von unserer kleinen Alice dabei.“
    Raven blickte ausdruckslos auf die Tischplatte vor sich und es überraschte John, dass der Wächter, der nicht gewohnt war, seine Sorgen mit anderen zu teilen, hinzufügte: „Rose wollte, dass Alice ab diesem Herbst eine öffentliche Schule besucht. Das können wir jetzt vergessen.“
    „ Alice ist ein ganzes Stück gewachsen, seit sie hier bei uns ist“, erklärte John ihm. „Ich glaube, wenn Ara ihr die Haare schneidet und färbt, wird sie dem Foto nicht mehr ähnlich sehen.“
    „ Hey, darauf kannst du Gift nehmen!“, meinte Ambi aufmunternd, „Neulich hätte ich sie selbst fast nicht wiedererkannt, als sie vom Friseur kam und eine Sonnenbrille trug.“
    „ Und die zwei hätten dabei bestimmt noch einen Riesenspaß“, ergänzte Vinz betont locker, doch auch diesen Wächter quälte etwas, das sah man ihm deutlich an.
    Immerhin blickte Raven nun hoffnungsvoll in die Runde und John klopfte ihm auf die Schulter.
    „ Wir sind deine Freunde, Raven, wir kriegen das hin.“
    „ Was ist mit Susi, unserer Tochter?“, fragte Vinz, „Sie studiert gerade in England, aber bald sind Semesterferien und sie wollte zu uns nach Hause kommen“.
    Das war es also, was ihn gequält hatte, dachte er.
    „ Sie war nicht auf der Liste“, erklärte Raven, doch das schien Vinz nicht zu beruhigen.
    Agnus sah ihn auffordernd an. „John?“
    „ Soviel ich weiß, wohnt Susi doch bei Therese im Haus, dort sollte sie sicher sein. Du könntest deiner Tochter aber auch, zusammen mit einer Freundin, eine Ferienreise spendieren, dann wäre sie ganz aus der Schusslinie.“
    Vinz schien sichtbar erleichtert.
    „ Ich denke, das werde ich tun.“
    „ Gut, dann haben wir das erst mal geklärt“, meinte Agnus. „Wie gesagt, alle Wächter sind ebenfalls auf der Liste.

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