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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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wollte.
    Normalerweise musste man ewig warten und ein paar Mal nachfragen, um die Ergebnisse zu bekommen und dann einen neuen Termin mit dem Arzt vereinbaren, um diese zu besprechen.
    Schließlich saß sie mit einem Kaffee im gemütlichen Ledersessel des kleinen Wartezimmers und fragte sich, zu welchem Ergebnis dieser Anton Neuberg wohl kommen würde. Zu nervös, um in ihrem Buch zu lesen, fing sie an, auf und ab zu laufen. Dabei blieb sie vor den gerahmten Abschlüssen des Professors stehen: Dokter der Neurologie, Facharzt der Nuklearmedizin und der Onkologie, verschiedene Auszeichnungen im Bereich der experimentellen Hirnforschung usw.
    „ Lara, das wird diesmal ein teurer Spaß. Das zahlt keine Krankenkasse der Welt“, murmelte sie vor sich hin.
    Aber warum sollte sie sich überhaupt noch Sorgen ums Geld machen? Wenn es eh keine mehr Hoffnung gab, könnte es ihr doch egal sein, falls ihre noch nicht sehr üppigen Ersparnisse fürs Alter dafür drauf gingen.
    Unterdessen kam Lisa wieder herein. „Beeindruckend was? Aber unser Professor ist mittlerweile überwiegend in der Hirnforschung und nebenbei als Dozent dieser Uni tätig.“
    „ Der Mann scheint eine echte Koryphäe zu sein.“
    Die junge Frau lächelte stolz. „Auf dem Gebiet der Hirnforschung ist er der Beste auf dem ganzen Kontinent, wenn sie mich fragen.“
    Lara seufzte leise und murmelte: „Dann werde ich wohl eine Hypothek aufnehmen müssen, um seine Rechnung zu bezahlen.“
    „ Warten sie’s ab“, meinte Lisa lächelnd und zwinkerte ihr zu.
    Was sollte denn das jetzt bedeuten?
    Die Forschungsassistentin führte sie in das Büro des Professors und bat sie, Platz zu nehmen. Der weißhaarige, Mann mit den vielen Falten war noch ganz in ihre Unterlagen vertieft und schenkte ihr weder einen Blick, noch ein Wort. Lisa beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte etwas in sein Ohr, bevor sie den Raum verließ.
    Laras Hände wurden feucht und ihr Herz fing an zu rasen.
    Gab es doch noch Aussicht auf Heilung? Oder würde sie eher früher als später sabbernd und geistlos in einer Psychiatrie vor sich hin vegetieren?
    Der Arzt stand jetzt auf und betrachtete, mit dem Rücken zu ihr, einige Aufnahmen vor einer beleuchteten Milchglasscheibe.
    „ Machen sie sich keine Sorgen ums Geld“, murmelte er beiläufig. „Wir machen hier Studien über Erkrankungen des Gehirns und haben von privaten Sponsoren einen eigenen Forschungsfond dafür, deshalb entstehen ihnen keine Kosten.“
    Keine Kosten? Wow! Na das war doch mal eine tolle Neuigkeit!
    Aber nun blieb ihr nichts anders übrig, als geduldig zu warten. In der Stille, die folgte, spannte sich alles in ihr an. Sie kaute auf ihrer Lippe herum, während sich Minuten zur Ewigkeit dehnten.
    Immer wieder blätterte Doktor Neuberg kopfschüttelnd durch die Ergebnisse der Untersuchungen und blickte in seinen Computer. Schließlich atmete er tief aus, nahm seine Lesebrille ab und lehnte sich auf seinem Sessel zurück. Beinahe fasziniert blickte er sie nun für einen Moment still an.
    „ Ich habe gelesen, was ihre bisherigen Ärzte diagnostiziert haben, aber ich sehe hier weder krebstypisches Gewebe, noch Anzeichen von Degeneration. Ich habe im Laufe meines Berufslebens Aberhunderte von Tumoren und Gewächsen im Gehirn anderer Menschen gesehen. Aber etwas in dieser Art hier“, er deutete auf ein Bild ihres Gehirn, vor der beleuchteten Scheibe, „ist mir noch nicht untergekommen. Es wirkt ganz natürlich und fügt sich wie völlig harmonisch in das umliegende Gewebe ein. Sehen sie hier.“
    Er drehte seinen Bildschirm zu ihr und zeigte auf etwas, das für sie nur undefinierte Farbflächen darstellten - das Auge eines völlig Unbedarften eben.
    „ Es hat verschiedenen Verbindungen zu anderen Hirnregionen, also werden wir, was immer es auch ist, nicht entfernen können, ohne ein unkalkulierbares und hohes Risiko einzugehen. Nach den Unterlagen ihrer bisherigen Ärzte, hat sich der Umfang im Laufe der Zeit auch nicht verändert.“ Nun stützte sich der weißhaarige Mann mit den Unterarmen auf seinen Schreibtisch und beugte sich vor.
    „ Wollen sie meine persönliche Einschätzung hören?“
    Laras Hals war viel zu trocken, um auch nur ein Wort heraus zu bekommen, also nickte sie stumm.
    „ Wir sollten das im Auge behalten, aber ich rate ihnen von einer Entfernung ab. Sie würden vielleicht als anderer Mensch wieder aufwachen und hätten höchstwahrscheinlich motorische Defizite. Auf Grund der Hirnregion, die es am

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