Unsterblich geliebt
nachstand. Doch einer Frau sollte so etwas nie abverlangt werden.
„ Meine Geduld ist zu Ende, John. Du sagst mir, wo sich euer Hauptquartier befindet oder du siehst deine Gefährtin hier ganz langsam im Wasser ersaufen.“ Ramóns Lippen formten sich zu einem hässlichen Lächeln. „Als kleine Wiedergutmachung, da du ja schon deiner letzten Frau nicht beim Sterben zusehen konntest.“
Wieder brannten Ramóns Worte wie glühende Schürhaken in seinen Eingeweiden, doch er bot all seine Beherrschung auf, um wieder als Taktiker zu denken, Lara zuliebe. Er wusste, dass sein Leben verloren war, aber Laras?
„ Ich muss das nicht tun, John. Ich könnte deine Gefährtin auch freilassen. Gib mir nur diese eine Information.“
Die, die den Tod aller Wächter und ihrer Frauen bedeutete.
Um Lara in diesem Moment zu retten, hätte er sich bei lebendigem Leib verbrennen lassen. Aber Ramón würde sie niemals gehen lassen, dass war ihm schmerzlich klar. Gab er dieser ersten Forderung nach, würde der Blutfürst Lara weiter als Druckmittel missbrauchen und so lange quälen, bis er alles aus ihm heraus gepresst hatte und selbst danach …
„ Willst du diese Gefährtin hier auch auf dem Gewissen haben, genau wie deine erste? Glaub mir, der Pool ist tief genug.“
John schloss für einen Moment die Augen.
Die höllischen Schmerzen vernebelten sein klares Denken.
Mit aller Macht versuchte er sich zu konzentrieren.
Reiß dich zusammen, John!
Gebrauche deinen Verstand!
Denk wie ein Taktiker!
Das hier ist ein Poker auf Leben und Tod, aber du sitzt immer noch mit am Tisch!
- Doch der kleinste Fehler würde tödlich sein.
Ramón ging in die Hocke, musterte erst Lara, dann wieder ihn.
„ Keine Antwort? Wenn du Zeit zum Nachdenken brauchst, vögele ich deine Frau noch mal ordentlich durch. Oder ich trinke ihr Blut und mache sie zu meiner Gefährtin!“
„ Du verdammtes Schwein! Du bist zu einer Symbiose überhaupt nicht fähig! Du kannst eine Frau gar nicht genug lieben, um eine Gefährtin aus ihr zu machen!“
Der Blutfürst richtete sich auf, wirkte einen flüchtigen Moment sogar getroffen, aber dann verengte er seine Augen zu Schlitzen.
„ Aber dafür sterben meine Gefährtinnen auch nicht wegen mir! Ich frage mich, was wohl schlimmer ist.“
Das wiederum traf John mitten ins Herz.
Als er registrierte, dass Lara wieder zu sich kam suchte er ihren Blick. Sein Plan für dieses Pokerspiel war ein Bluff und leider war der Einsatz ihr Leben.
Er sie sah an und flehte mit seinen Augen: Vergib mir, Lara!
Ein kaum merkliches Nicken, als hätte sie seinen Gedanken gehört.
„ Tja, die Sonne wird bald aufgehen, also lass uns anfangen, deiner Gefährtin beim Sterben zuzusehen.“
Während dieser Verbrecher eine schwere Kette als Gewicht um Laras Oberkörper wickelte, sah John, dass sich ihre Augen schlossen. Ihre Lippen bewegten sich, als schicke sie ein Stoßgebet zum Himmel. Sie hatte die schlimmsten Sekunden ihres Lebens vor sich – genau wie er.
Der Fürst richtete sich auf und gab Lara mit dem Fuß einen kräftigen Schubs.
John zuckte zusammen, als sie mit einem Platsch ins Wasser fiel. Er sah mit an, wie ihr Kopf unter die Wasseroberfläche sank. In seinem Inneren blieb die Welt stehen, alle seine Sinne waren nur noch auf sie gerichtet.
Sein Äußeres riss an den Ketten und brüllte wie ein Irrer.
Es würde wohl nur Sekunden dauern, aber was würde er dafür geben, ihr das zu ersparen.
Klug wie Lara war, ließ sie sich zum Boden sinken und stieß sich mit den Füßen wieder nach oben. Sie schaffte es den Kopf wieder über Wasser zu bekommen, allerdings nur für einen einzigen Atemzug.
Mit der schweren Kette um ihren Körper war ihr Überlebenskampf aussichtslos, ihr Tod nur eine Frage der Zeit.
Ihr Kopf wurde wieder unter Wasser gezogen. Er beobachtete, dass sie sich erneut am Boden abstoßen wollte, doch ihre Füße rutschten ab. Ihr Kopf kam deshalb nur bis zur Nase aus dem Wasser und es gelangte wohl ebenso viel Wasser wie Luft hinein.
„ Hör auf!! Hol sie sofort raus! Ich geb dir die Adresse!“
Ramón rührte sich nicht.
Lara sank wieder nach unten und er sah Luftblasen aufsteigen.
„ Erst die Adresse! Und denk ja nicht, dass du mich verarschen kannst!“
Kapitel 40
„ Lara! Wach wieder auf. Du musst aufwachen.“
Seit einer Ewigkeit flehte John sie immer wieder an.
„ Du willst doch nicht sterben, Lara!“
Er hörte ihr Herz schlagen. Lara war am Leben, aber damit das so blieb,
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