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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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falsche Antwort. Er schlug wieder zu.
    Sie schmeckte ihr eigenes Blut auf der Lippe. Aber wieder spürte sie nichts, außer den beiden Händen auf ihrer Haut.
    „ Du wohnst nicht im Hauptquartier!“
    Sollte sie einfach brav antworten?
    „ Nein, ich wohne in einer Mühle.“
    Noch eine brutale Ohrfeige.
    „ Ihnen kann man es nicht recht machen, oder?“
    Wie erwartet, knallte er ihr wieder eine.
    Sie erkannte das Prinzip. Es spielte keine Rolle, ob oder wie sie etwas sagte, dieser Typ würde sie trotzdem schlagen.
    Doch als sie nun sah, dass der Mann seine Hände zu Fäusten ballte, wurde ihr ganz anders. Mit seiner Kraft würde er ihr jeden Knochen im Gesicht brechen.
    „ Du bist mir zu widerspenstig! Aber ich habe Mittel und Wege damit umzugehen!“
    Sein durchdringender Blick erinnerte sie an die Schlange im Dschungelbuch. Er kam näher und sie rechnete mit allem, doch er pflanzte nur seine widerlich fleischige Hand auf ihre Stirn.
    Etwas versuchte in ihren Kopf einzudringen und sie versuchte sich mental dagegen aufzubäumen. Doch sie hatte keine Chance. Ihr Denken wurde innerhalb eines Wimpernschlags eingelullt, wie in einem Drogenrausch. Sie fühlte sich auf einmal leicht und schwerelos, ihre Muskeln entspannten sich und sogar ihre Angst löste sich auf. Unfähig, sich in diesem Zustand innerlich zu wehren, antwortete sie träge auf jede seiner Fragen, schaffte es noch nicht einmal, eine einzige Lüge zu konstruieren.
    Doch das Raubtier stellte ihr recht bald nur noch Fragen, die sie gar nicht beantworten konnte: Nach der Lage des Hauptquartiers, seinem Sicherheitssystem, der Bewaffnung, Anzahl der Wächter und ihrer Gabe. Letzteres verstand sie überhaupt nicht.
    Als der Boxer seine fleischige Hand endlich von ihrer Stirn nahm, holte er aus und versetzte ihr mit dem Handrücken gleich wieder einen Schlag. Wütend trat er mit voller Wucht gegen dem Schaukelstuhl. Holz splitterte und vermutlich wäre sie mitsamt dem Ding durch den Raum geflogen, doch derjenige hinter ihr musste den Stoß abgefangen haben.
    Langsam wurde ihr Kopf wieder klar.
    Das erste, woran sie denken musste war Quint. Sicher ist sicher, hatte er gesagt. Gott sei Dank!
    Allein seiner Vorsicht war es zu verdanken, dass sie trotz ihrer wiedergekehrten Erinnerungen noch nicht mal hatte verraten können, wie lang die Autofahrt vom Hauptquartier der Wächter zu ihr nach Hause gedauert hatte, vom Standort ganz zu schweigen. Dieser Schläger hatte nicht den kleinsten Anhaltspunkt von ihr!
    Das Handy des Boxers klingelte.
    „ Ramón hier. Was gibt’s?“
    Ramón, so hieß er also, entfernte sich ein paar Schritte und sie bekam von dem Gespräch nichts mit, denn eine hagere, unheimliche Gestalt trat aus dem Schatten. Wie eine hungrige Hyäne, die auf verletzte Beute lauert, schlich er sich heran und beäugte sie. Er hatte nicht die Boxerstatur von Ramón, aber seine Aura jagte ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper.
    „ Das war sehr nett von dir, direkt in unsere Arme zu laufen. Der da unten im Keller will mir einfach nichts verraten, aber jetzt hab ich ja dich. Das sollte ihn doch motivieren, oder? Ich frage mich, wie deine Schreie sich anhören, wenn ich meine Ideen an dir ausprobiere.“
    In einem sinnlosen Reflex drückte sie sich in den Schaukelstuhl.
    Lenk dich ab, Lara! Denk an deine Arbeit! Falls du jemals über einen psychopathischen Serienmörder schreiben musst, hast du jetzt eine prima Vorlage.
    Es half nichts, sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, obwohl sie hörte, dass ihr Atem immer schneller ging. Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine Kreatur so gefürchtet.
    Er streckte seine gierige Hand nach ihr aus.
    Doch die Stimme, die zu den Händen auf ihr gehörten, knurrte: „Lass‘ deine Finger von ihr, Oskar. Noch bist du nicht dran.“
    Dann schob das größere Raubtier, Ramón, die Hyäne zur Seite.
    „ Ja, Oskar, zuerst bin ich dran und ich hab mir was Besonderes für unser Schätzchen hier ausgedacht.“
    Ramón grinste ihr fies ins Gesicht.
    „ Du hast nicht zufällig einen schicken Bikini dabei?“
    Sein gemeines Grinsen wurde breiter. Das hieß nicht Gutes.
    Nein! Sie würde diesem Mistkerl nicht den Triumph geben, sich als Häufchen Elend zu präsentieren!
    „ Wieso geht’s hier einen Whirlpool für eine Rund Spa?“
    „ Nicht ganz. Aber wenn du vor den Augen des Wächters ertrinkst werde ich an seinem Herzschlag hören, ob du ihm genug bedeutest, um mir die Wahrheit zu sagen.“
    Oh, Mist! Angst

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