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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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vieles leichter. Nach den ersten hundert Jahren streiten sich aber sowieso die wenigsten noch.“
    Nach den ersten hundert Jahren?!
    So langsam wurde es ihr hier unheimlich, obwohl Sarahs Gesellschaft sehr angenehm war. Sie fragte wegen des Blutes nochmal nach und erfuhr von der Sache im Turm.
    „ Ihr hättet John bei lebendigem Leib verkohlen lassen? Weil er mir sein Blut gegeben hat?“
    Sarah seufzte und sah sie ernst an. „Wir haben Gesetze, Lara und John hatte dagegen verstoßen.“ Leise ergänzte die blonde Frau: „Er wusste, wie hoch der Preis für deine Rettung sein könnte. Du warst es ihm wert, Lara.“
    Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihr aus.
    „ Also bin ich ihm jetzt verpflichtet. Ich stehe in seiner Schuld“, dachte sie laut.
    „ So würde John das nie sehen, Lara. Er ist ein guter Mann, glaub mir.“
    Als Sarah begann, das Geschirr vom Tisch einzusammeln, musste sie an Quint denken. Seine übermenschliche Stärke war ihr unheimlich gewesen. Sie hätte nicht den Hauch einer Chance gegen ihn gehabt, falls er seine Fänge in ihren Hals geschlagen hätte.
    „ Sarah, ich muss gleich los, aber bitte sag mir vorher noch: sind Vampire …“ Im Angesicht von Sarahs sanftem Wesen suchte sie nach einer harmlosen Beschreibung, aber ihr fiel keine ein. „Sind Vampire – gewalttätig?“
    Sarah verharrte plötzlich in ihrer Bewegung. Der Teller und das Besteck glitten ihr aus der Hand, als hätte sie die Kraft verlassen.
    Volltreffer, dachte sie bei Sarahs Reaktion und folgte ihrem starren Blick. Doch dort war nichts außer dem Kamin mit dem Schürhaken daneben.
    Sie hob den Teller auf, der dank des dicken Teppichs immer noch heil war. Da klingelte das Telefon, das auf dem Tisch lag.
    Da Sarah sich noch immer nicht rührte, legte Lara das Geschirr auf den Tisch und ging dran.
    „ Hier ist Elia. Ist mit Sarah alles in Ordnung?“
    „ Keine Ahnung. Sie steht wie angewurzelt da und starrt den Kamin an.“
    „ Ist da ein Schürhaken am Kamin?“ „Ja.“
    „ Dreh‘ sie bitte vom Kamin weg und versteck‘ den Schürhaken! Sofort! Und halt ihr dann den Hörer ans Ohr!“
    Vom Ton in seiner Stimme alarmiert, nahm sie in Windeseile den Schürhaken vom Ständer und schob ihn unter eines der Sofas. Dann legte sie Sarah einen Arm um die Schulter, drehte sie weg und hielt ihr das Telefon ans Ohr.
    „ Was ist passiert, Sarah? Soll ich kommen?“, hörte sie diesen Elia besorgt fragen.
    „ Sie hat mich gefragt, ob Vampire gewalttätig sind. Mein Blick fiel auf den Schürhaken und dann kamen wieder die Erinnerungen, wie kurze Fetzen.“
    „ Soll ich kommen, Sarah?“
    „ Danke, es geht schon wieder. Deine Stimme tut mir gut.“
    Sarah nahm ihr den Hörer ab und legte ein paar Augenblicke später auf.
    „ Alles in Ordnung, Sarah?“
    „ Ja, tut mir leid.“
    „ Hör auf dich zu entschuldigen. Es tut mir leid, wenn ich etwas gesagt habe, dass …“
    „ Schon gut, lass uns den Tisch abräumen.“
    In der Küche meinte Sarah zu ihr: „Ich hoffe, dass du mir glaubst, denn ich sage, dass John dir noch nicht mal ein Haar krümmen würde und auch keiner der anderen Vampire hier wird wagen, dich zu verletzen. Du bist bei uns sicher.“
    Uns? Also lebten hier noch mehr Vampire? Vielleicht ein ganzes Nest? Sie musste sofort nach Hause!
    Schlagartig kam ihr der rothaarige Vampir in Erinnerung.
    „ Und was ist mit diesem Quint?“
    Sarah seufzte. „Quint ist ein Thema für sich. Er wird dich zwar nicht lieben, aber er weiß, dass John ihm die Kehle herausreißt, falls er dir etwas antut.“
    Sie spürte, dass Sarah das wortwörtlich gemeint hatte und mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass sie eine Gänsehaut bekam.
    „ Das klingt für mich, als wären blutige Auseinandersetzungen bei Vampiren an der Tagesordnung und ich genieße nur Immunität, weil John sonst mit brutaler Gewalt zurück schlägt.“ Sie hielt inne, denn Sarah wurde plötzlich aschfahl, schloss kurz ihre blass-blauen Augen und atmete tief durch.
    „ Die Vampire hier bringen nicht wahllos Leute um. Sie sind Wächter und müssen die zur Strecke bringen, die gegen unsere Gesetze verstoßen. Das ist ihre Aufgabe.“
    „ Also seid ihr die Guten und ich stehe immerhin auf der richtigen Seite?“ „Genauso würde es Raven auch ausdrücken.“
    Sarah lächelte, doch es wirkte nun angespannt.
    „ Und John? Ist er auch ein Wächter?“
    „ Wie alle anderen Vampire hier im Hauptquartier, außer mein Elia, der ist Schreiber. Naja, und

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