Unsterblich geliebt
kennenzulernen, wenn du dann noch Fragen hast, kannst du jederzeit zu mir kommen.“
Dass Sarah unter diesen Umständen noch daran dachte, zeigte Lara, wie wichtig ihr das war.
Nur Sekunden später spürte sie einen Luftzug. Sie zuckte zusammen, denn wie aus dem Nichts stand ein Mann mit grünen Augen und dunkelblonden Wuschelkopf vor Sarah.
„ Ach Sarah, so schlimm?“, fragte er. Das musste wohl Elia sein, ihr Mann. Sarah presste nur die Lippen aufeinander, ihr Gesicht sprach Bände.
John tauchte ebenfalls auf und nachdem er einen Blick auf die blonde Frau geworfen hatte, trat er besorgt zu ihr und musterte sie. „Hast du ihre Haut berührt, Lara?“
Sie schüttelte nur den Kopf und betrachtete verblüfft, was zwischen dem Paar vorging.
Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, zog der Mann sein langärmliges Rippenshirt aus und warf es achtlos auf den Boden, während Sarah die dünne Jacke ihres ärmellosen Kleides ebenso fallen ließ. Dann schloss er Sarah in seine Arme.
Sahen eigentlich alle Vampire so unverschämt attraktiv und muskulös aus?
Doch dann rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie hier einen Vampir-Parasiten vor sich hatte. Doch obwohl sie sich zunächst dagegen wehrte, wurde sie ergriffen, von dem, was da vor sich ging. Das Ganze wirkte zutiefst - harmonisch.
Dieser Vampir wirkte ebenso stark wie Quint, auch wenn er viel kleiner war. Trotzdem begegnete er Sarah, die nicht nur im Augenblick, ganz offensichtlich die Schwächere war, auf Augenhöhe. Sie musste sich eingestehen, dass Sarah nicht wie eine Unterdrückte wirkte und dieser Elia nicht wie ein selbstsüchtiger, blutgieriger Parasit.
Im Gegenteil, die Liebe zwischen den beiden war beinahe greifbar.
Ihr fiel auf, wie glücklich und entspannt Sarahs Gesichtsausdruck nach ein paar Augenblicken war. Dann ging Elia etwas in die Knie, legte einen Arm um ihre Beine und hob sie hoch. Sarahs Augen waren nun geschlossen und ihr Kopf lehnte an seiner Brust.
War sie eingeschlafen? Nach so einer heftigen körperlichen Reaktion, die sie an ihre eigene Klaustrophobie erinnert hatte, war das eigentlich unmöglich.
John fragte Elia mit besorgter Miene: „Ging es ihr so schlecht?“
„ Es war besser so, John. Sieh dir nur ihr Kleid an.“
Jetzt sah sie genauer hin. Der Stoff war nicht geschmolzen, er war dabei sich aufzulösen.
„ Was ist mit ihr los?!“, platzte sie entsetzt heraus. War Sarah bewusstlos? In ernster Gefahr?
John legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, sie schläft nur.“
„ Ich bring Sarah jetzt nach Hause und kümmere mich um sie“, erklärte Elia und verließ den Raum. Sie folgte ihm mit John in den Wohnungsflur, wo er Elia die Tür öffnete.
„ Tut mir leid, Elia“, meinte John.
„ Ich weiß, aber bitte klär Lara auf. Ich will nicht, dass Sarah sich quält und so was wieder passiert.“
Obwohl seine Worte nicht böse klangen, sondern eher wie eine mahnende Bitte, fühlte sich Lara ziemlich mies.
Vermutlich sah dieser Vampir ihr das an, denn obwohl ihm Sorge um seine Frau ins Gesicht geschrieben war, versuchte er zu scherzen: „Kann ich euch zwei denn jetzt allein lassen oder machst du wieder Grillfleisch aus ihm?“
Lara konnte den Blick nicht von Sarah abwenden und schwieg betroffen. John antwortete stattdessen mit einem kleinen Grinsen: „Die Sonne ist untergegangen, also werde ich erst mal sicher vor ihr sein.“
Lara stellte fest, dass „nach Hause“ nur quer über den breiten Flur bedeutete. Wie schön musste das sein, wenn gute Freunde so nahe waren.
Dann schloss John die Tür und sie stand ihm plötzlich allein gegenüber. Ihm, einem blutsaugenden Vampir, wie sie jetzt wusste, der schneller und stärker war, als jeder Mensch. Und der befand sich jetzt auch noch zwischen ihr und dem Ausgang, versperrte ihr somit den Fluchtweg.
Sie bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut, wich wie von selbst vor ihm zurück und spürte sofort einen Anflug von Panik.
Kapitel 15
John streckte seine Hand nach ihr aus.
„ Atme tief durch, Lara, und gib‘ mir deine Hand, dann wirst du dich gleich besser fühlen.“
„ Nein, bleib weg von mir!“
Sie schüttelte den Kopf und wollte weiter zurückweichen. Doch bevor sie überhaupt eine Bewegung von John registriert hatte, schlossen sich seine starken Arme plötzlich von hinten um ihren Oberkörper und seine Hände sich um ihre. Erschrocken schnappte sie nach Luft.
Ebenso unnachgiebig wie sanft hatte John ihr jede Möglichkeit zur
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