Unsterblich geliebt
Ambi. Der ist eigentlich mehr Forscher.“
„ Schreiber? Hauptquartier? Wo bin ich hier gelandet?“
„ Mitten im Hauptquartier der Wächter.“
War das nun gut oder schlecht?
Während sie noch darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass Sarahs Hände zitterten und sie völlig verkrampft wirkte, seit das Thema auf gewalttätige Vampire gekommen war. Sarah wurde ihr immer sympathischer, doch sie musste irgendein Trauma haben und schien gerade damit zu kämpfen.
Sie versuchte deshalb, Sarah auf andere Gedanken zu bringen.
„ Wie lange seid ihr schon zusammen – du und Elia?“
Ein kleines Lächeln huschte über Sarahs Lippen Sie musste ihn wirklich lieben.
„ So etwa 650 Jahre.“
„ Wow. Kein Wunder, dass dein Essen so fantastisch schmeckt.“
„ Wie gesagt, es macht mir eben Spaß und ich verwöhne Elia gern. Aber du solltest erst mal die italienische Küche von Vinz probieren – einfach sagenhaft, wie in einem Sterne-Restaurant.“
Vampire, die italienisch kochen? Dem Klischee entsprach das aber nicht.
Die Ablenkung hatte leider nicht viel geholfen, Sarah atmete ziemlich flach, was sie an ihre eigenen Anfälle erinnerte.
„ Ich sehe, dir geht‘s nicht gut, Sarah, und ich muss jetzt auch losfahren.“
„ Tut mir leid Lara, aber…“
„ Du entschuldigst dich schon wieder.“
„ Ja, tut mir leid.“
„ Sarah!“
„ Ach Mist. Ich hab ganz vergessen, dass mein Jeep noch in der Nähe der Brücke steht.“
„ Nein, das ist nicht das Problem. Arabella hat ihn zu dir nach Hause gefahren.“ Sarah wich jetzt ihrem Blick aus, warum nur?
„ Wir haben ihn geholt, damit niemand nach dir sucht.“
„ Damit niemand nach mir sucht?“
„ Mein Mann hat auch den Auftrag bekommen, deine E-Mails über dein Ableben aufzuhalten.“
„ Ihr habt was?!“
„ Man dachte, das würde auch in deinem Interesse liegen, weil du überlebt hast.“
Lara überlegte kurz. Sie war ja nicht dumm. Es gab einen Grund, warum man noch nie über Vampire in der Zeitung gelesen hatte, sondern nur in Büchern.
„ Ihr wollt unter allen Umständen verhindern, dass die Menschen draußen etwas von eurer Existenz erfahren.“
„ Ja, und deshalb kannst du auch nicht ohne weiteres gehen, tut mir leid.“
„ Ich bin also eine Gefangene?!“
Sie registrierte, wie Sarah erschreckt zurückwich, ihre Miene wirkte entsetzt.
„ Nein, bist du nicht.“ Langsam und mit abwesendem Blick schüttelte Sarah den Kopf. „Glaub mir, ich weiß, was es heißt, die Gefangene eines Vampirs zu sein. Wir werden …“ Sie registrierte, wie verzweifelt Sarah versuchte, ruhig weiter zu sprechen. „Wir werden dich nicht gegen deinen Willen hier festhalten, aber …“ Nachdruck lag nun in Sarahs Stimme und bestätigte ihr das Gewicht dieser Aussage, „du kannst nicht einfach kommen und wieder gehen. Die Welt der Vampire hat diesbezüglich feste Regeln und Gesetze.“
Sarah keuchte mittlerweile, ihr Brustkorb hob und senkte sich, als liefe sie um ihr Leben.
„ Sarah, soll ich dir ein Glas Wasser geben?“
Doch die wehrte mit einer Hand ab. „Danke, aber das wird mir nicht helfen, Lara. Frag einfach noch, was du noch wissen willst und dann werde ich gehen.“
„ Was genau meinst du mit Regeln und Gesetzen?“
„ Es gibt ein Buch mit unseren Gesetzen. Darüber hinaus haben wir hier im Hauptquartier Regeln, bei denen es vor allem um unsere Sicherheit geht.“
„ Ihr wollt nicht, dass ein Mob mit brennenden Fackeln hier her aufkreuzt, richtig?“
„ Ja, so ungefähr - und falls unsere Feinde herausbekommen, wo sie uns finden, sind wir alle in Lebensgefahr.“
„ Feinde? Jetzt fühl‘ ich mich ja gleich viel sicherer“, meinte sie nicht ohne Sarkasmus. Dann bemerkte sie etwas Seltsames: Sarah begann überall zu schwitzen. Doch das was sich da auf ihrer Haut bildete, sah nicht wie Schweiß aus.
„ Sarah, um Gottes Willen, was ist mit dir los? Kann ich dir helfen?“ Sie fürchtete, Sarah würde gleich umkippen und wollte sie stützen.
„ Fass mich nicht an!“ Sarah hob abwehrend eine Hand und wich sogar einen Schritt zurück. „Du würdest dich an meiner Haut verbrennen!“ Was?!
„ Soll ich eure Ärztin anrufen?“
„ Nein, ich werde Elia rufen. Nur er kann mir jetzt noch helfen.“
Sie wollte ins Esszimmer laufen, um das Telefon zu holen, starrte dann aber erschrocken auf Sarahs Kleidung. Der Stoff veränderte sich - schmolz er etwa?
Leise keuchend bettelte Sarah beinahe: „Bitte, gib John eine Chance. Versuche ihn
Weitere Kostenlose Bücher