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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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Flucht genommen. Sie war ihm ausgeliefert.
    Seinen warmen Atem konnte sie an ihrem Nacken spüren. Es kitzelte als er mit ruhiger, tiefer Stimme an ihr Ohr flüsterte: „Schsch – gleich ist es vorbei.“
    „ Was ist gleich vorbei?“
    „ Deine Angst. Ich kann dein Herz hören, es schlägt voller Panik. Dein Körper mobilisiert sich zur Flucht. Das ist dein Instinkt, der dir sagt, dass ich ein Raubtier bin.“
    „ Und hat mein Instinkt nicht vollkommen Recht?“
    „ Ich will nicht, dass du mich fürchtest. Abgesehen davon bin ich das einzige Raubtier, von dem dir keine Gefahr droht. Außerdem darf dein Blutdruck nicht steigen, sagt Alva.“
    Sanft rieb John mit seinem Daumen über ihren Handrücken und sie spürte, wie ihr Körper von angenehmen Wellen der Wärme überrollt wurde und sich entspannte. Sie verstand das nicht, eigentlich hätte es doch schlimmer werden müssen, wenn jemand sie so gefangen hielt.
    „ Was machst du da? Versuchst du mich zu hypnotisieren?“
    „ Nein, dafür sorgt die Symbiose, es geschieht durch unsere Berührung. Das gleiche muss damals am Flussufer passiert sein, als du meine Hand ergriffen hast, um aufzustehen. Erinnerst du dich?“
    „ Also eine Manipulation.“
    Warum auch immer: ihre Panik verschwand tatsächlich und nur diese Wärme blieb zurück. Erleichtert atmete sie auf.
    „ Nein, die Symbiose vermittelt dir nur meine Gefühle und bestätigt dir, dass du bei mir in Sicherheit bist.“
    Tatsächlich fühlte sie sich bei ihm nicht nur sicher, sondern auch geborgen, damals, genau wie jetzt. Doch ihre Vernunft rebellierte.
    „ Die Angst ist ein Teil von mir. Sie gehört zu mir und hilft mir.“ Die Worte ihres Therapeuten, wenn auch völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
    Aber John ließ sie damit nicht davonkommen. „Ist das so, Lara? Willst du, dass die Angst das ist, was dir hilft?“
    Naja, welche Alternativen hatte sie schon, ganz auf sich allein gestellt?
    Sie blieb ihm die Antwort lieber schuldig, während sie spürte, wie seine Wärme nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Inneres durchdrang und beruhigte. Zu ihrer Schande registrierte Lara, dass sie sich mit ihrem Rücken an ihn gelehnt hatte und es war ein himmlisch gutes Gefühl, was sie ihm aber garantiert nicht sagen würde.
    „ Hat dieser, dieser …“
    „ Vampir?“, half ihr John, denn dieses Wort auszusprechen und den Mythos damit in die Realität zu bringen, schaffte sie einfach nicht.
    „ Ähm, ja. Hat er Sarah auf diese Weise geholfen?“
    „ Die Symbiose hat viele Facetten, aber einfach ausgedrückt: ja. Spürst du das nicht auch?“
    Dabei rieb er mit seiner Nase sanft neckend an ihrem Hals, so dass sie beinahe geseufzt hätte. Doch sie war zu stolz um ja zu sagen.
    Sie fühlte, wie seine Lippen sich an ihrem Nacken zu einem Lächeln formten.
    „ Ich kann es an deinem Herzschlag hören, Lara.“
    Noch bevor ihr eine Antwort einfiel, stand sie plötzlich allein im Flur. Am liebsten hätte sie frustriert geseufzt, aber sie war ja ein großes Mädchen und würde nicht lauthals einem Kerl nachschmachten.
     

    ***
     

    John hatte sich in die Küche zurückgezogen, auch wenn er es sehr genossen hatte, sie in seinen Armen zu halten. Er wollte ihr ein wenig Raum geben und hoffte, dass Lara dann von allein kommen würde. Dann könnten sie endlich in Ruhe miteinander reden, ohne dass sie wieder hysterisch davonlief.
    Vorhin, als Lara vorhin entsetzt davon gestürmt war, hatte Elia auf seine Bitte hin per Mausklick alle Ausgänge des riesigen Anwesens elektronisch verschlossen. Sie wusste nun von ihrem Geheimnis und mit dieser Erinnerung durfte sie das Hauptquartier nicht verlassen.
    Auf der Küchentheke entdeckte er gerade die geöffnete Weinflasche, als Lara im Türrahmen erschien und dort verharrte. Er mochte sich zwar mit dem Fahrradfahren nicht auskennen, dafür aber mit Wein.
    „ Ah, der französische Le Montrachet aus Burgund. Eine gute Wahl.“
    „ Wenn du damit den Chardonnay meinst - ja, der schmeckte lecker.“
    „ Ja, schmecken sollte er schon.“
    John musste lächeln. Ihr war nicht bewusst, dass sie gerade über einen Spitzenwein redete, der bei seinem französischen Weinhändler mit rund 400 Euro pro Flasche in der Liste stand. Aber das war egal. Für ihn zählte beim Wein auch in erster Linie der Geschmack. Meistens lagen seine Weine jedoch im obersten Preissegment.
    Um die Atmosphäre aufzulockern, füllte er zwei edle Kristallgläser und reichte ihr eines. Während er

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