Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
irgendetwas heute Abend einfach gelaufen ist.« Mit der linken Hand führte Rule vorsichtig den rechten Arm durch die Schlinge.
    »Wie ist die Länge?«, fragte Cullen.
    »Vergiss die verdammte Schlinge und erklär mir, was du meinst.«
    »Nachdem der Mistelf seine magische Blendgranate geworfen hatte –«
    »Das war magisch?«, sagte Jasper.
    Cullen nickte. »Magie vom Feinsten. Die Ratte ist zwar nicht auf dem Niveau von Rethna, und dafür danke ich jedem heutigen und ehemaligen Gott, aber sie ist verdammt gut. Wieso hast du gedacht, sie hätten eine normale Blendgranate verwendet?«
    »Ich habe ungefähr in dem Moment aufgehört zu denken, als ihr in den Kugelhagel gerannt seid. Ich dachte, alle seien tot – ihr, die Mädchen, alle.«
    Rule hatte sein Telefon zur Seite getan, um die provisorische Schlinge anzubringen. Jetzt nahm er es wieder in die Hand. »Du glaubst, die Elfen hätten bleiben sollen, um kurzen Prozess mit uns zu machen, solange wir geblendet waren?«
    »Hättest du das nicht getan?«, fragte Cullen. »Aber es kam mir so vor, als hätten sie uns nur verwirren wollen, um zu entkommen. Was ihnen ja auch gelungen ist, verdammt. Obwohl ich vielleicht ein oder zwei von ihnen auf dem Weg durchs Fenster angesengt habe.«
    »So reagiert ein guter Dieb«, sagte Jasper. »Wenn ein Job den Bach runtergeht, sieht man zu, dass man Land gewinnt.«
    Rule drückte Rubens Nummer. »Aber Friar denkt nicht wie ein Dieb, oder? Wenn das Friar und nicht ein Elf gewesen wäre, wären jetzt wohl einige von uns tot. Von ihnen sicher auch, doch Friar hat nichts dagegen, seine Leute über die Klinge springen zu lassen, Hauptsache, er erwischt ein paar von uns.«
    Cullen nickte. »Dann haben vielleicht der Elf und Friar nicht das gleiche Ziel.«
    »Oder der Elf sieht es nicht so locker wie Friar, wenn seine Leute dran glauben müssen.«
    »Oder Friar hat gar nichts damit zu tun«, sagte Cullen langsam. »Der Elf könnte von Anfang an sein Aussehen, seine Stimme benutzt haben.«
    »Nein«, sagte Jasper. »In dem Punkt bin ich mir sicher. Die Person, die ich heute Abend getroffen habe, war vielleicht nicht Friar, aber der Typ, der mich anruft, das ist er.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«, fragte Cullen.
    »Weil ich Robert Friar kenne. Oder ihn kannte – es ist schon lange her. Aber der Mann, der mich anrief, als Adam verschwand, wusste Dinge, die nur Friar wissen konnte.«
    Ruben nahm nicht ab. Der Anruf wurde an seine Voicemail weitergeleitet. Rule runzelte die Stirn. In D . C. war es mitten in der Nacht, aber Ruben ging immer ans Telefon. Immer. Nur heute Nacht nicht … so wie alle anderen, die Rule angerufen hatte. Er verfasste eine knappe SMS :
Lily wird vermisst, vermutlich entführt. Magie im Spiel. Ruf mich an.
Und zwang sich, sich wieder mit dem zu befassen, was Jasper gesagt hatte. »Du kanntest Friar bereits? Seit wann?«
    »Seit ungefähr drei Jahren«, sagte Jasper. »Wir haben uns auf der Party eines gemeinsamen Freundes kennengelernt, und … das war, bevor ich Adam kennenlernte, verstehst du?«
    Rule starrte ihn an. »Willst du damit sagen, dass Robert Friar dein Liebhaber war?«
    »Das trifft es nicht richtig. Affäre passt auch nicht, weil das wohl eine echte Bindung voraussetzt.«
    Cullen sah genauso entgeistert aus, wie Rule sich fühlte. »Du hast Robert Friar auf einer Party aufgerissen.«
    »Das Ganze hat ungefähr drei Wochen gedauert. Ich hatte gerade eine schwierige Trennung hinter mir und war reif für ein kurzes Abenteuer, aber meine Wahl war nicht besonders glücklich. Ich befürchte«, fügte Jasper entschuldigend hinzu, »dass er damals erfuhr, dass du mein Bruder bist, Rule. Ich weiß nicht mehr, wie wir auf das Thema kamen, doch wir sprachen darüber.«
    Im Geiste drehte Rule dieses neue Puzzlestück immer wieder um und um und überlegte, wohin es passen könnte. Er hatte viel über Robert Friar recherchiert und war dabei nie auf etwas gestoßen, dass das hätte vermuten lassen. Friar schien Frauen zu verachten, aber er war sein ganzes Leben ein überzeugter Hetero gewesen. Und doch … »Du sagst also, Friar sei schwul.«
    »Bi, glaube ich. Das Thema wurde in der schwulen Gemeinde kontrovers diskutiert, und auch heute gibt es immer noch welche, die nicht an Bisexualität glauben. Sie meinen, man sei entweder schwul oder hetero, und dass die, die sich für bisexuell halten, sich etwas vormachen. In meinen Ohren klingt das so wie das, was die Rechten über Homosexualität denken –

Weitere Kostenlose Bücher