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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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er. Er riss es aus der Tasche, vielleicht ein wenig zu schnell, denn einer von Bergmans Agenten zog die Waffe und zielte auf ihn. Er knurrte den Mann an und fuhr mit dem Finger über das Display. »Ja.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht früher anrufen konnte«, sagte Ruben. »Es gab einen schlimmen Vorfall in Baltimore. Mit Toten. Was ist passiert?«
    »Lily wurde gekidnappt. Ich möchte, dass die Ausfahrt eines Schiffes verhindert wird.«
    »In Ordnung. Welches?«
    Der Kongress beschäftigte sich immer wieder mit dem Thema der Außerkraftsetzung oder Beschneidung der Notfallbestimmungen, die den Agenten der Einheit Zwölf ein bisher unbekanntes Maß an Befugnissen verliehen. Wie gewöhnlich konnte man sich nicht auf eine Vorgehensweise einigen. Bis es so weit war, brauchte der Leiter der Einheit Zwölf nur »Spring« zu sagen, und die Behörden, lokale wie föderale, sprangen.
    Auf Rubens Intervention hin blieb die Valkyrie im Hafen, um durchsucht zu werden. Zwar war es sehr wahrscheinlich, dass Hugo sich nicht darauf befand, doch einfach davon auszugehen war zu riskant.
    Special Agent Bergman wurde vorübergehend zur Einheit abgestellt. Ruben hatte keine verfügbaren Agenten für diesen Fall, und so bliebe, sagte er, die Befehlskette übersichtlich. Bergman nahm Rules Aussage zu den Ereignissen in der Hammond Middle School auf, redete aber von da ab nicht mehr über Handfesseln.
    Jasper, Chris und Alan trafen ein. Dann erschien auch Mike, auf vier Pfoten. Sobald er wieder auf zwei Beinen stand, berichtete er Rule, dass Hugo einen Wagen in der Straße geparkt hatte – einen zerbeulten Jetta, Baujahr 1990 –, sodass Mike sich hatte wandeln müssen, um ihm folgen zu können. Zuerst war er auch drangeblieben, aber Autos sind schneller als Wölfe, wenn sie nicht im Verkehr stecken bleiben. Zu Hugos Glück war nicht viel Verkehr gewesen, und er hatte keine Skrupel, die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu überschreiten. Mike hatte ihn verloren, sich aber die Nummer gemerkt.
    Die Cops leiteten die Fahndung nach dem Volkswagen ein, doch davon versprach sich Rule nicht viel. Den Wagen war der Mann sicher mittlerweile losgeworden.
    Währenddessen wachten immer mehr Menschen auf. Einige wurden weggebracht: zwei Personen, die sich in fahrenden Autos befunden hatten, als sie bewusstlos wurden, eine Frau, die sich irgendwie eine Schnittwunde am Bein zugezogen hatte, und ein Mann, der mit dem Kopf auf eine Tischplatte aufgeschlagen war. Er war in der Bar neben dem Dingos gewesen. Die Wirkung dessen, was immer hier geschehen war, hatten noch nicht einmal Wände aufhalten können. Deswegen waren auch einige Personen in den anliegenden Gebäuden in Mitleidenschaft gezogen worden. Die meisten jedoch waren unverletzt.
    Mittlerweile wurde der Druck in Rule immer größer. Das alles war zwecklos. Nichts davon würde ihm helfen, Lily zu finden. Unruhig ging er auf und ab. Er wollte laufen, sich wandeln und laufen. Er konnte sich für ein paar Minuten auf etwas anderes konzentrieren, anfangen zu planen, doch dann war es, als gäbe es einen Kurzschluss in seinem Hirn, und er dachte wieder an Lily. Dass sie sich in Robert Friars Gewalt befand und was er ihr vielleicht jetzt gerade antat.
    Tony hatte Lily nicht in die Falle gelockt. Das hatte Rule getan. Er hatte sie ach so clever dahingehend manipuliert, dass sie die Aufgabe übernahm, die er für sicherer gehalten hatte. Jetzt hatte Friar Lily, und es war seine Schuld.
    Cullen trat vor ihn hin. Mit einem Ruck blieb Rule stehen. »Was ist denn?«
    »Du bist nicht Lily.«
    Rule ballte fest die Hände – woraufhin der stechende Schmerz in seiner Schulter ihn daran erinnerte, dass die Wunde noch nicht verheilt war. »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Du hängst hier am Tatort rum, versuchst das zu tun, was sie sonst getan hätte. Aber das ist nicht deine Aufgabe. Dieser weibliche Special Agent mit den tollen Beinen und der miesen Laune ist eine Nervensäge, aber sie ist kompetent. Überlass es ihr, hier alles zu regeln. Du musst deine eigene Sache regeln.«
    Rule erwiderte lange nichts. Endlich sagte er leise zu Cullen, was er außer zu Lily zu niemandem sonst hätte sagen können: »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Tu etwas, das die anderen hier nicht tun können. Du bist ein Rho. Mach etwas Rho-mäßiges.«
    »Ich mache etwas Rho-mäßiges. Ich übe mich in unglaublicher Selbstbeherrschung und knalle dir keine.«
    Cullens Mund lächelte. Seine Augen nicht. »Dann übe dich noch

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