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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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erneut dazu an, es dieses Mal nicht laut aussprechend.
Du konntest nicht kommen, bevor ich dich rief?
    »Nicht ganz bis zu dir. Die Wände haben etwas Merkwürdiges an sich. Hier passiert etwas Ähnliches wie auf dem Clangut. Nicht so schlimm, aber echt nervig.«
Wahrscheinlich sind das Banne. Wenn sie Wände konstruieren können, die eine Mischung aus Gegensprechanlage und iPod sind, dann kennen sie wohl auch sehr starke Banne. Kannst du herausfinden, wo wir sind?
    »Was glaubst du denn, was ich getan habe, während du dein Schläfchen gehalten hast? Wir sind im dritten Stock eines siebengeschossigen Gebäudes. Ein älteres Gebäude, mit Putzfassade, gut gepflegt, in einer Wohngegend. Bis zum Straßenschild komme ich nicht, wir befinden uns in der Mitte des Häuserblocks, so weit kann ich nicht gehen. Wir sind nicht in der Nähe von Wasser. Sehenswürdigkeiten sehe ich nicht, aber ich kenne mich in San Francisco auch nicht aus.«
    Immerhin etwas.
Gut. Das ist gut. Als sie mich hierhergebracht haben, hast du da gesehen, welchen Weg –
    »Nein. Wenn du im Auto unterwegs bist, kann ich nicht …« Er sah peinlich berührt aus, als hätte sie ihn gezwungen, etwas Beschämendes zuzugeben. »Dann zerfleddere ich. Ich kann mich nicht zusammenhalten. Deswegen weiß ich nicht, wie zur Hölle du hierhergekommen bist. Aber ich habe gesehen, wie sie dich in den Kofferraum eines grauen Honda CR -V, Baujahr 2007, mit dem Kennzeichen 5 FLT 230, geladen haben.«
    Du hast dir das Kennzeichen gemerkt
! Lily juckte es in den Fingern, sich die Nummer zu notieren. In Ermangelung von Stift und Papier malte sie sie sich mit dem Finger in die Handfläche, um sich besser daran erinnern zu können. »Hast du gesehen, wer gefahren ist?«
    »Klar. Das Spitzohr saß am Steuer, das Pelzgesicht auf dem Beifahrersitz.«
    Lily fuhr überrascht zusammen. Einer der Elfen konnte einen Wagen fahren? Wie … aber Alycithin hatte Englisch mit Lily gesprochen, nicht wahr? Amerikanisches Englisch, und zwar ohne einen Übersetzungstalisman, denn die wirkten bei Lily nicht. Geistesabwesend streckte Lily die Hand aus und berührte eine der Wände, die gerade Mozarts Klaviersonate in C-Dur spielten.
Sie sind schon sehr viel länger als zwei Wochen hier, oder? Lang genug, um die Sprache und Autofahren zu erlernen und diese Wohnung hier einzurichten.
    »Sieht so aus. Hör mal, wenn du …« Er zeigte auf die Dusche, die den kleinen Raum mit Dampf erfüllte. »Mach ruhig. Ich warte in dem anderen Zimmer und behalte den Typ im Auge. Friars Bruder, richtig? Ich habe ein bisschen was von eurem Gespräch mitbekommen. Ich, äh …« Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. »Ich habe dich nur hochgenommen, als ich sagte, ich würde dir zugucken. So einen Mist mache ich nicht.«
    Eigentlich hatte sie gar nicht vorgehabt, eine Dusche zu nehmen, aber vielleicht war das gar keine schlechte Idee, um den letzten Rest des Kopfschmerzes zu vertreiben und wieder klarer denken zu können.
Okay. Das wäre gut. Nein, warte. Du sagtest, ›sie‹ haben mich in den Kofferraum geladen. Hast du sie deutlich sehen können? Den Halbling meine ich.
    »Die pelzige Frau? Ja, klar habe ich sie gesehen. Wenn du es mit der aufnehmen willst, solltest du vorsichtig sein. Sie ist stark. Hat dich hochgehoben, als würdest du nichts wiegen.«
    Nun, das war interessant. Lily war sich ziemlich sicher, dass außer ihr und Drummond niemand Alycithin bemerkt hatte.
Okay. Danke. Ich nehme eine Dusche, wenn ich schon die Gelegenheit dazu habe.
    Drummond wurde wieder zu Nebel und vermischte sich mit dem Dampf der Dusche. Ob er nun tatsächlich wie angekündigt das Zimmer verlassen hatte, wusste sie zwar nicht, aber sie hatte andere Sorgen, als nackt gesehen zu werden. Schnell zog Lily sich aus und trat unter die Dusche.
    Es war ein herrliches Gefühl. Sie stand einfach nur unter dem heißen Wasser und dankte allen Klempnern dieser Welt. Wer brauchte schon Magie, wenn er fließend warmes Wasser hatte? Während sie sich das Haar wusch, fing ihr Kopf an zu arbeiten.
    Als Mike und Todd und alle anderen zu Boden gegangen waren, hatte Lily gespürt, wie eine Wand aus Magie gegen sie geprallt war. Diese Art von Magie hatte sie schon einmal gespürt. Nicht so stark, aber von derselben Qualität. Damals hatte Arjenie Fox die Hand an die Windschutzscheibe eines Autos gedrückt, während alle anderen um sie herum in Ohnmacht fielen.
    Glas, hatte Arjenie gesagt, stelle komische Sachen mit ihrer Gabe an. Zum Beispiel, dass

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