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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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und kommen. Doch einfach so hereinzustürmen wäre unsinnig. Pläne brauchten Zeit. Deswegen war die Frage: Wollte Friar sich Zeit mit ihr lassen? Oder würde er sich nur kurz mit ihrem Besitz brüsten, um sie dann schnell in einer widerwärtigen Zeremonie zu töten?
    Vielleicht würde er auch das Sichbrüsten und die Zeremonie auslassen und gleich zum Töten kommen. Doch das glaubte sie nicht. Das würde wohl der, der er diente, nicht gefallen.
    Drummond war immer noch nicht wieder zurück. Solange sie in dem Wagen fuhr, konnte er sich wohl auch nicht materialisieren, so hatte sie ihn verstanden. Vielleicht war er also trotzdem da. Was hatte er wohl geglaubt tun zu können? Das »Ding zwischen euch beiden«, hatte er gesagt. Hatte er das Band gemeint? Dass er es sehen oder berühren konnte, hatte er vorher noch nie erwähnt.
    Was würde mit Drummond passieren, wenn sie in den nächsten Stunden sterben musste? Der Gedanke erschreckte sie. Dann wären sie doch sicher nicht mehr aneinandergebunden. Selbst das Band der Gefährten überdauerte nicht den Tod. Was würde mit ihm passieren?
    Der CR -V fuhr schneller, als das Verkehrschaos sich auflöste.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Alycithin. »Wenn Robert Friar Sie wirklich benutzen will, um Todesmagie herzustellen, wird er Sie nicht töten, während Benessarai anwesend ist. Noch wird Benessarai ihm erlauben, eine Geisel zu misshandeln. Egal wie er zu mir steht, er hat zu viel Stolz, um unehrenhaft zu handeln. Benessarai wird noch weitere vierundzwanzig Stunden hier sein. Unser Flug geht um acht Uhr morgen Abend … wenn er mich in diesem Punkt nicht auch angelogen hat.« Sie sagte es in einem leicht ironischen Tonfall.
    »Alycithin, ich weiß zu schätzen, dass Sie mich aufmuntern wollen, aber warum sollte Benessarai in diesem Lagerhaus sein? Robert Friar will ihn sicher nicht dabeihaben, wenn Sie den Prototyp gegen mich eintauschen. Er wird nicht wollen, dass Benessarai weiß, dass er den Prototyp nicht bekommt.«
    »Nein, jetzt wird er nicht da sein, aber bald. Deswegen musste ich Sie zur Eile drängen. Wir müssen den Austausch beendet haben, bevor Benessarai wiederkommt.«
    »Und Benessarai fliegt morgen mit Ihnen zusammen zurück nach D . C. ohne den Prototyp?«
    »Äh, aber er wird glauben, dass er ihn hat. Leider wird sich herausstellen, dass der Schädel, der für das Gerät benutzt wurde, beschädigt ist und nicht mehr richtig funktioniert. Robert Friar wird sich überschwänglich dafür entschuldigen. Aber mir wurde versichert, dass Ihr Zauberer nicht weiß, wie er seine Zauber verbergen soll, deswegen wird es so aussehen, als seien sie intakt. Benessarai wird das Gerät seinem Vater übergeben, in der Erwartung, dass dieser in der Lage ist, eine Kopie herzustellen. Lord Thierath hat große Fertigkeiten. Er wäre sicher dazu imstande, wenn er das tatsächliche Gerät in Händen hielte.«
    Lily dachte nach. »Ein falscher Schädel?«
    »Ich verfüge nicht über Lord Thieraths Fertigkeiten, aber sobald ich das Original in meinem Besitz habe, kann ich ein Faksimile herstellen, das geeignet ist, Benessarai zu täuschen.«
    »Wenn dieses Gerät Ihre Welt destabilisieren kann, würde Lord Thierath es dann nicht merken?«
    »Ihr Volk kennt eine Redewendung: Wie der Vater, so der Sohn.«
    »Er ist ebenfalls ein Dummkopf.«
    »Ich bin mir sicher, dass ich das nicht gesagt habe.«
    Der CR -V wurde langsamer, bremste ab und drehte. Und hielt an. Lilys Herz begann zu hämmern.
    »Wir sind da«, sagte Alycithin.
    Sie war noch nicht bereit. Ihr war flau, und ihr Kopf war auf einmal wie leer gefegt.
    Mit dem Messer von ihrem Gürtel schnitt die Halblingsfrau das Seil um Lilys Knöchel durch und packte ihren Fuß, bevor sie damit zutreten konnte. Alycithin war flink, effizient und absurd stark. Sie zog Lily mühelos aus dem Wagen. Gerade noch rechtzeitig brachte Lily die Füße unter sich, um nicht auf dem Hintern zu landen. Dinalaran stand mit der Waffe neben ihnen, während Alycithin sie bei den Kabelbindern packte und vorwärtsstieß.
    Sie hatten vor einem schlichten Lagerhaus geparkt – in schmutzigem Gelb gestrichene Betonblöcke mit einer Tür direkt vor ihnen und ein paar Meter weiter einer Rampe und einem Verladetor. Die Rampe war breit genug für einen Sattelschlepper.
    Auf der Straße hinter ihnen fuhr ein Auto vorbei. Sie fragte sich, wie der Elf wohl für den Fahrer aussah.
    Dieser Fahrer war nicht der Einzige, der sie hätte bemerken können. Das Lagerhaus

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