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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Das Band der Gefährten wirkte wieder ungehindert. Sie wusste, wo Rule war – und er war ganz in der Nähe. Sehr nah, aber noch nicht hier. Sie mussten noch ein bisschen länger hier draußen bleiben. »Wo ist Adam King?«
    »Drinnen.« Friar lächelte. »Ich werde dich ihm vorstellen.« Er hob leicht die Stimme. »Wenn Sie nun zufriedengestellt sind, schlage ich vor, dass wir jetzt hineingehen. Ich bin nur ungern so ungeschützt.«
    Ohne Friar anzusehen sagte Benessarai: »Geduld. Wer soll uns angreifen, wenn uns niemand sehen kann? Wir werden die Überreste schnell in Stasis versetzt haben, doch dann muss das Blut gesammelt werden.« Er winkte seinen Leuten, die sich den Toten
näherten.
    »Dabei kann ich nicht helfen«, sagte Friar. »Ich erwarte Sie dann drinnen, wo es noch mehr aufzuräumen gibt.«
    »Oh, nun, wie Sie wünschen.«
    »Hugo, nimm sie mit.«
    Die Masse aus Fett und Muskeln, die ihre Arme umklammert hielt, gab ihr einen Stoß – und sie nutzte den Schwung, um auf die Knie zu fallen.
    »Wirklich, Lily, das kannst du besser. Wenn nicht, muss Hugo dich tragen.«
    Die beiden Elfen bückten sich, hoben behutsam die Leichen auf und kamen in ihre Richtung. Benessarai sprach mit den anderen beiden. Laut sagte Lily: »Benessarai, er hat vor, Ihre Geisel zu töten!«
    Der Elf sah zu ihr hin. »Geiseln werden nicht getötet.« Er machte den beiden letzten Elfen Zeichen, als die beiden anderen die Leichen an Lily vorbeitrugen.
    Sie versuchte es noch einmal. »Er wird mich auch töten und mich an seine Göttin verfüttern.«
    »Das ist wahr.« Benessarai legte den Kopf schief. Neugier ließ seine Augen leuchten. »Eigentlich eine Verschwendung. Ich habe noch nie eine Sensitive getroffen. Bringen Sie sie her zu mir.«
    Leise sagte Friar: »Sie ist mein Preis, nicht Ihrer.«
    »Selbstverständlich. Entschuldigen Sie, Robert. Das war gedankenlos von mir.« Er kam zu ihnen herübergeschlendert.
    Aus den Augenwinkeln sah Lily eine plötzliche Bewegung. Ein Aufblitzen von etwas Rotbraunem. Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn, als sei sie verwirrt … um einen Blick dorthin werfen zu können, ohne dass Friar es bemerkte.
    Ein Tiger spähte um die Ecke des Lagerhauses. Nur der Kopf war zu sehen – der riesige, rotbraun-schwarze Kopf mit den gegen den Sonnenschein zusammengekniffenen Augen. Der Tiger nickte ihr einmal zu und verschwand dann wieder.
    Großmutter? Großmutter war hier?
    Gut, dass sie den Kopf gesenkt hatte, sodass ihr Haar herunterhing und ihr Gesicht verdeckte, denn sie brauchte einen Moment, bevor sie sich wieder gefasst und verstanden hatte, was das Nicken zu bedeuten hatte. Lenk sie ab? Hab Geduld? Vielleicht Letzteres, beschloss sie. Da niemand ihr sofort zu Hilfe eilte, waren vielleicht noch Vorbereitungen abzuschließen.
    Benessarai blieb vor ihr stehen. »Mit Ihrer Erlaubnis, Robert, würde ich gern etwas versuchen, bevor Sie Ihr Opfer darbringen. Danach wäre es zu spät.« Er schmunzelte über seinen eigenen Witz. »Dazu muss Ihr Mann sie loslassen und zurücktreten, sonst bekommt auch er die Wirkung zu spüren. Das würde ihm nicht gefallen.«
    »Natürlich nicht.« Friar gab sich nicht viel Mühe mit der Lüge; er klang geradezu schroff. »Wenn es nicht lange dauert.«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Hugo, lass sie los, aber behalte sie im Auge.«
    Der dicke Mann grunzte und ließ Lily los. Mit ihm verschwand der Geruch von Pizza. Ihre Schultern schmerzten.
    »Hugo wird nicht schießen, um zu töten, wenn du versuchen solltest, zu fliehen«, sagte Friar zu ihr. »Er zielt auf deinen Bauch. Schrotkugeln in den Eingeweiden werden dich irgendwann töten, aber nicht so schnell, dass ich meiner Pflicht gegenüber der Erhabenen nicht nachkommen könnte.«
    »Treten Sie nur ein bisschen weg, Robert. Ja, so.« Benessarai hielt die Hand in Lilys Richtung und wackelte mit den Fingern.
    Magie kitzelte auf ihrem Gesicht wie ein Windhauch mit kleinen Federn darinnen. »Luftmagie, nur leicht geformt. Mentalmagie ist mit Luft verbunden, nicht wahr?«
    Er runzelte die Stirn und wackelte wieder mit den Fingern.
    Dieses Mal war der Schwall von Magie kräftiger, das Kribbeln stärker. »Warum ist es in Ordnung, dass Friar mich tötet? Ich bin eine Geisel.«
    »Nein, sind Sie nicht.« Benessarai studierte sie wie ein Wissenschaftler eine Laborratte, die nicht auf die erwartete Weise auf einen Reiz reagierte. Er begann, stärker mit der Hand zu wedeln, und stimmte dazu einen kurzen Chant an.
    Friar verzog

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