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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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auf.« Plötzlich ging er wieder in die Hocke. »Wenn diese mistige Missgeburt eines Diebes mein –« Er wollte unter den Tisch greifen.
    »Finger weg!«, sagte Lily streng. »Nichts anfassen.«
    Cullen sah sie erbost an. »Und wie zur Hölle soll ich feststellen, ob er meine Kopie von Czypssers Grimoire gefunden hat, wenn ich nicht nachsehe.«
    »Durch Riechen?«
    »Scheiße, der ganze Raum stinkt nach ihm!«
    Sie runzelte verwirrt die Stirn. »Dann hat er demnach einen ungewöhnlich starken Eigengeruch?« Der Täter konnte sich nicht lange hier aufgehalten haben. »Oder hat er viel angefasst?«
    »Nein«, gab Cullen widerwillig zu. »Geh und ermittle mal einen Moment woanders.« Er wandte sich ab und ging mit großen Schritten zu der Glas-Etagere.
    »Ist dir noch etwas aufgefallen, das fehlt?«
    »Nein.« Cullen bückte sich, um eine der Stellen, an denen Ordnung herrschte, genauer zu untersuchen: ein leeres Regal. Seine fadenscheinige Jeans sah aus, als würde sie jeden Moment den Kampf aufgeben. Auch seine Laufschuhe hatten ihre besten Tage hinter sich, und sein zimtfarbenes Haar war zerrauft. Er war ein optischer Leckerbissen für jede Frau, und er war fuchsteufelswild.
    Nicht nur sauer. Sauer war er eben gewesen. Vielleicht war das eine der ganz speziellen Lupi-Reaktionen, die durch den Geruch des Eindringlings in seinem Revier ausgelöst worden war. Was immer der Grund war, er bebte beinahe vor Wut. »Nicht, dass ich das mit Sicherheit sagen könnte«, sagte er scharf, »ohne etwas anzufassen.«
    Sie nickte. »Klingt logisch, wenn er ein Profi ist.«
    »Ein Profi?« Leuchtend blaue Augen richteten sich auf sie. Sein hübscher Mund war zu einem höhnischen Grinsen verzogen. »Er hat meine Kopie von Czypssers Grimoire zurückgelassen! Weißt du, was das Ding wert ist?«
    »Er ist auf der Suche nach einer bestimmten Sache hier gewesen, hat sie gefunden und ist wieder verschwunden. Ohne sich durch Gier verleiten zu lassen, länger zu bleiben, weil er wusste, dass ihm nicht viel Zeit blieb.«
    Seine Augen waren noch wilder als sein Haar. Das leuchtende Blau begann sich zu verdunkeln; es war, als würde die Pupille wachsen, als das Schwarz sich in die Iris fraß. »Wenn dieser Bastard ein Profi ist, dann sollte er sich lieber darauf gefasst machen, professionell ausgeweidet zu werden. Wenn ich –«
    »Cullen.«
    »– ihn in die Finger kriege, werde ich ihn ganz nett fragen, wie er an dem Leuchtbann vorbeigekommen ist, und wenn mir seine Antwort gefällt, könnte es sein, dass ich nicht –«
    »Cullen!«
    Cullen brach mitten im Satz ab. Schloss die Augen, holte tief Luft und strich sich mit beiden Händen durchs Haar. Noch einmal. »Alles in Ordnung.«
    Sie glaubte ihm. Das Schwarz in seinen Augen ging zurück. »Gut. Lass uns nach draußen gehen. Ich muss die Spurensicherung rufen. Während wir auf sie warten, habe ich ein paar Fragen an dich zu dem Prototyp.«
    Er ging neben ihr her. »Wenn ich an all die Arbeit denke, die ich da reingesteckt habe, und dann kommt so ein –«
    »Es ist besser, du denkst jetzt im Moment nicht an die viele Arbeit. Denk lieber darüber nach, wie du die Infos zu dem Prototyp möglichst knapp und verständlich zusammenfassen kannst.« Auf der anderen Seite der Tür blieb sie stehen. Dort waren David und einer aus seiner Einheit in Stellung gegangen. Sie überprüfte ihr Handy. Keine Balken. Sie steckte es weg und holte ihre Taschenlampe heraus. »Sieht so aus, als müsste ich aus diesem Loch, in dem deine Werkstatt liegt, heraus, um telefonieren zu können.« Sie warf David einen Blick zu. »Sicherst du den Tatort, bis ich mit den Kriminaltechnikern hier bin?«
    Er nickte. »Ich habe Pete gefragt. Bis auf Weiteres höre ich auf dein Kommando.«
    »Gut. Das heißt auch, dass du Cullen draußen halten musst.« Sie ging in Richtung des Pfades, den sie vor ein paar Minuten heruntergekommen war. »Cullen?«
    »Mir hat niemand gesagt, ich soll auf dein Kommando hören«, grummelte er, folgte ihr aber und nahm sogar das magische Licht mit. Da es hell genug leuchtete, knipste sie ihre Taschenlampe aus und steckte sie zurück in die Handtasche. »Also, was ist das für eine Nebenwirkung, deretwegen der Prototyp noch nicht für den Markt bereit ist?«
    »Er kann bei Nullen dauernde, zeitweilig verschobene Illusionen bewirken.«
    »Zeitweilig verschobene … klär mich mal auf.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Erinnerungen. Lebendige halluzinative Erinnerungen an Dinge, die jedoch nie

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