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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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passiert sind. Normalerweise Dinge, die auch nie passieren können, wie fliegende Ratten mit Schutzbrillen und Fliegerjacken.«
    »Fliegende Ratten.«
    »Mit Flügeln. Angezogen wie Piloten aus dem Ersten Weltkrieg.« Er seufzte. »Die hat der stellvertretende Vorstandsvorsitzende gesehen, der für die Entwicklung verantwortlich ist. Das wirklich Seltsame ist, dass es ihn kaum beeindruckt hat. Er hatte ganz deutlich die Ratten neben seinem Flugzeug durch die Luft gleiten sehen, als er an diesem Morgen herflog – er hatte einen Fensterplatz –, aber die Erinnerung kam ihm in keiner Weise merkwürdig vor. Nachdem wir darüber gesprochen hatten, stimmte er mir zu, dass es keine fliegenden Ratten gebe, es sich also um eine Halluzination gehandelt haben müsse, aber er schien der Meinung zu sein, dass ich zu viel Wirbel um etwas ziemlich Banales machte. Genauso wie die anderen beiden.«
    »Die anderen beiden?«
    »Ich habe die Vorführung vor vier Managern von T-Corp stattfinden lassen. Drei von ihnen waren Nullen, ohne einen Hauch von Magie. Einer war ein praktizierender Wicca, mit einer Luftgabe, nicht stark, aber gut geschult. Der mit der Gabe hatte keine halluzinativen Erinnerungen. Die drei Nullen schon. Die künstlichen Erinnerungen betrafen alle Ereignisse, die an diesem Tag tatsächlich sieben bis vier Stunden vor der Vorführung stattgefunden hatten.«
    »Wenn sie die, äh, künstlichen Erinnerungen nicht bizarr gefunden haben, wie hast du dann davon erfahren? Nein, warte – ich will es wissen, und noch viel mehr, zum Beispiel wie der Prototyp aussieht, aber erst muss ich die Kriminaltechnik anrufen.« Sie griff nach dem Handy in ihrer Jackentasche. »Hast du ein Foto davon?«
    »Nein.«
    »Wie sieht es –«
    »Ich fürchte, du kannst die Kriminaltechnik nicht anrufen«, ließ sich Rule aus dem Halbdunkel ein wenig höher vernehmen.
    Sie blickte stirnrunzelnd zu ihm hin. »Klar kann ich das. Wenn ich hier keinen Empfang habe, gehe ich weiter den Hügel hoch.«
    »Isen hat es verboten. Das bedeutet dir nicht so viel wie uns anderen, aber dies ist keine Sache für die Einheit. Dieses Verbrechen wurde nicht unter Einsatz von Magie begangen.«
    Zuerst hatte sie vor, es trotzdem zu tun. Rule lag falsch: Zwar konnte das MCD nur in Straftaten ermitteln, die mittels Magie begangen wurden, aber sie gehörte zur Einheit. Sie konnte überall da ermitteln, wo Magie im Spiel war, und das schloss den Diebstahl eines magischen Objektes ein.
    Doch wenn er es darauf anlegte, konnte Isen eine Ermittlung undurchführbar machen. Wenn sein Rho es ihm befahl, würde jeder Lupus auf dem Clangut steif und fest behaupten, es hätte weder ein Feuer noch einen Eindringling gegeben, und es würde auch nichts fehlen. Jeder Einzelne von ihnen, Cullen eingeschlossen.
    Auch Rule.
    »Cullen«, sagte sie mit angespannter Stimme, »warum gehst du nicht und verbrennst irgendetwas, solange ich mich mit Rule unterhalte?«
    »Oh, denk nach, Lily«, sagte Cullen verärgert und drängte sich an ihr vorbei, »es ist doch wohl offensichtlich, warum Isen keine Einmischung von Fremden will.«
    Nein, für sie nicht. »Also?«, sagte sie zu Rule.
    Er seufzte. »Woher wusste der Dieb, wo er den Prototyp finden würde?«
    Oh, Mist. Doppelmist. Sie hätte daran denken müssen. Es gab noch andere Möglichkeiten als die, die auf der Hand lagen. Der Dieb hätte das Gebiet aus der Luft überwachen können. Anhand von Fotos, die Cullen zeigten, wenn er zu seiner Werkstatt ging und sie wieder verließ, hätte man schließen können, dass er sich dort befand. Aber das war nicht der einzige Weg, wie er es herausgefunden haben könnte. Und sicher nicht der einfachste, das stand fest. Nicht der wahrscheinlichste. Ihr Magen schmerzte, als sie es laut aussprach. »Isen glaubt, es gibt einen Verräter innerhalb des Clans.«
    »Ja, das glaubt er. Oder unter den Gästen. Isen hat alle drei Clans, die sich im Moment auf dem Clangut befinden, zur Versammlungswiese gerufen.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Alle? Haben sie denn dort alle genug Platz?«
    »Einige der Pfleger sind entschuldigt, weil sie sich um die Kinder kümmern müssen. Das Gleiche gilt für die Wachen, die Patrouille gehen müssen und die, die immer noch gegen das Feuer am Big Sister kämpfen – was zwar unter Kontrolle, aber noch nicht gelöscht ist, soweit ich gehört habe. Für alle anderen Erwachsenen gilt Anwesenheitspflicht. Er bat mich darum, meine Leidolf-Wachen mitzubringen. Ich habe mich

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