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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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davon sprechen –«, begann Lily.
    »Nein. Wir werden nicht davon sprechen. Kein Wort.«
    Sehr leise fragte sie: »Wo ist Adam?«
    Seine Augen weiteten sich. Nur für eine Sekunde, so kurz, dass es ihr entgangen wäre, wenn sie nicht darauf geachtet hätte. »Nicht in der Stadt.«
    »Sie haben ihn, nicht wahr? Wer immer ›sie‹ auch sind, sie haben Ihren Partner, Adam King.«

18
    Jasper Machek schüttelte den Kopf. »Sie irren sich.«
    Lily musterte ihn. Er hatte sich gut unter Kontrolle, doch die steinerne Miene beherrschte er nicht so perfekt wie sein Bruder, denn in seinen Augen zeigte sich Furcht … diesen Augen, die Rules so ähnlich waren, abgesehen von den Krähenfüßen, dem leichten Verlust an Elastizität der Haut, den das Alter mit sich brachte. »Das wäre ganz einfach zu beweisen. Dazu reicht ein Telefonanruf.«
    »Ich muss Ihnen gar nichts beweisen.«
    »Das sollten Sie sich vielleicht noch mal überlegen. Entführung ist eine Straftat. Und eine Straftat nicht anzuzeigen ist ebenfalls eine Straftat.«
    »Da gibt es nichts anzuzeigen. Adam lässt gern von Zeit zu Zeit alles hinter sich, dann nimmt er nicht einmal sein Handy mit. Ich werde Ihnen nicht sagen, wo er ist, denn, nun ja, ich will nicht, dass er davon erfährt. Von allem hier.«
    »Ich vermute, er wird es merken, wenn Sie im Gefängnis sitzen.«
    »Ich hoffe, dass Sie mich nicht festnehmen.« Er fuhr sich mit beiden Händen an den Oberschenkeln entlang und versuchte ein Lächeln, das für Cullen bestimmt war. »Sie haben dabei wohl auch ein Wörtchen mitzureden, könnte ich mir vorstellen. Wenn Sie Ihren Gegenstand zurückbekommen – samt Entschädigung«, fügte er schnell hinzu. »Wiedergutmachung für die Kränkung und die Unannehmlichkeiten – vielleicht sehen Sie dann von einer Anzeige ab.«
    Cullen antwortete, indem er höhnisch die Lippen verzog.
    Machek lächelte nur. »Geld ist nützlich. Denken Sie darüber nach.«
    Es lag ihm wirklich nichts daran, dachte Lily. Ob er ins Gefängnis kam oder nicht, war ihm im Moment nicht wichtig. Später vielleicht, aber nicht jetzt. »Okay«, sagte sie milde. »Wir reden nicht über Adam. Wie lange vermissen Sie schon Ihren gestohlenen Was-immer-es-ist?«
    »Sie bringen da etwas durcheinander.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte ein Bein über das andere. Er hatte lange Beine, ganz wie sein Bruder, und einen ähnlichen Körperbau – groß und schlank, breite Schultern, schmale Hüften. Aber sein Körperbau war zarter als Rules, weniger muskulös und mit markant hervortretenden Ellbogen, Schulterblättern und Knien, dort, wo Knochen auf Knochen traf. Er warf einen verstohlenen Blick in Rules Richtung. »Über mein gestohlenes Eigentum werde ich nicht sprechen, aber über Adam rede ich gern. Doch das tut nichts zur Sache, oder? Es wäre nur Zeitverschwendung, und ich habe eine Frist gesetzt bekommen. Wenn ich ihnen nicht gebe, was sie wollen, zerstören sie mein Eigentum.«
    »Und Sie haben den Prototyp nicht mehr. Das haben Sie zumindest Rule gesagt.«
    »Wir wollten diesen Deal machen, bevor ich mehr sage.«
    »Mein Boss wird jeden Deal erst absegnen müssen. Bisher haben Sie mir noch nicht viel Grund gegeben, ihn davon zu überzeugen, dass ein Deal nötig ist, egal wie er aussieht.«
    Er runzelte die Stirn. Spielte unruhig mit den Händen – er hatte lange Finger, ein wenig länger als Rules – und rieb sie sich wieder an den Beinen. »Ich darf meine Freiheit nicht verlieren, bis ich mein Eigentum wiederhabe. Dann kann ich reden, und wir können neu verhandeln. Wenn Sie sich darauf einlassen können – oder Ihren Boss dazu bringen können –, ist der Handel abgeschlossen.«
    »Der Zeitpunkt der Festnahme ist meine Sache. Ich bin frei, damit zu warten, bis Sie Ihr Eigentum zurückhaben.«
    »Gut.« Er stieß die Luft aus. »Das ist gut. Der Handel gilt.«
    »Sie brauchen den Prototyp, um Ihr Eigentum wiederzubekommen, aber Sie haben Rule gesagt, dass er sich nicht mehr in Ihrem Besitz befindet.«
    »Das ist richtig.«
    »Wer hat ihn entwendet? Und wie? Wo waren Sie?«
    Er schüttelte den Kopf. »Darauf werde ich gern antworten, aber jetzt noch nicht.«
    »Wir können ihn nicht wiederbeschaffen, wenn Sie uns nichts sagen.«
    »Oh, das erwarte ich auch nicht von Ihnen. Ich musste ihnen sagen, dass ich nicht weiß, wo der Prototyp ist. Diese Leute lügt man nicht an.«
    »Diese Leute?«
    »Um wen es sich handelt, darüber können wir später reden. Glücklicherweise haben

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