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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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sehr fairen Kampf, Primatus zu töten.
    Der Teufel wollte aber seinerseits Moriturus nicht töten, damit hätte er sich einen Fehler eingestanden. Somit entfernte er dem toten Primatus nur die Eckzähne, tat zwei Tropfen Blut von ihm dazu und verschloss das ganze in einem sacrum – in einem heiligen Gegenstand. Genauer, in einem saxum – einem Felsbrocken. Dann ließ er Primatus Leichnam brennen. Das saxum belegte er noch mit einem Bann.“
    Nicki sieht mich über das Buch hinweg an. „Wie das eben so üblich ist.“
    Ich mache eine wegwerfende Handbewegung.
    „Sicher, kennt man ja“, als würde ich jeden Tag irgendetwas mit einem Bann belegen.
    „Der Bann besagt“, fährt Nicki fort, „dass zwei Vampire kommen müssen, einer von reinem Blute, einer von bösem Blute – ihre Herzen müssen im Gleichklang schlagen – jeder hört des anderen Gedanken – und sie müssen die Augen der engen Verbundenheit haben.
    Nur denen sei es erlaubt das saxum zu finden und damit Moriturus zu töten.“
    Nicki klappt sein Buch laut zu.
    „Interessant, nicht wahr?“, sagt er leise – dann kippt er mitsamt dem Stuhl um.
    Ich zwinkere einmal und sehe Ansgar, der auf Nicki kniet und ihn am Kragen gepackt hat.
    „Ich hatte dir doch befohlen zu verschwinden, du Dreckskerl.“
    „Ansgar, bitte, nicht hier, du weckst die ganze Nachbarschaft“, sage ich leise und völlig ruhig, ich stehe von meinem Stuhl auf.
    Ansgar lässt Nicki los, erhebt sich und fährt sich mit den Händen durch die Haare, dann blickt er mich an, was macht er noch hier?
    Er hat mir die Dinge erklärt, die du mir nicht erklärt hast, denke ich grimmig.
    Nicki springt auf die Füße und stellt den Stuhl aufrecht hin. 
    „Wow, du bist immer noch genauso schnell wie früher, wenn nicht sogar noch schneller.“
    „Nicki, bitte verschwinde jetzt. Wir können dir nicht helfen. Bitte geh.“ Ansgars Stimme ist leise aber drohend.
    „In Ordnung, auf bald.“ Er nickt mir kurz zu und ist dann durch die noch offenstehende Wohnungstüre verschwunden.
    Ansgar kommt zu mir und umarmt mich.
    Warum hast du ihm aufgemacht, warum hast du ihn nur eingelassen?
    Seine Stimme in meinem Kopf klingt traurig.
    Ich schicke ihm meine Gedanken zurück: Er wollte sein Glas noch leer trinken und mit mir reden. Das, was du leider nicht gemacht hast. Als ob ich nicht auch tausend Fragen an dich gehabt hätte. Aber ich bekam keine Antworten.
    Kannst du mir noch einmal verzeihen? Nickis Besuch hat so viele alte Wunden aufgerissen und neue aufgetan, ich musste erst mal einen Moment für mich alleine sein und in mich gehen. Verzeih mir.
    Ich verzeihe dir, unter einer Bedingung. Ich mache in Gedanken eine kurze Pause.
    Hm? Welche denn?
    Das du mir von der Legende um die ersten zwei Vampire erzählst und ob das alles stimmt, was Nicki gesagt hat mit dem Bann und so.
    Was hat er dir denn erzählt?
    Ich wiederhole Nickis Worte und berichte, was ich bis jetzt schon weiß.
    Als ich geendet habe, sagt Ansgar nur knapp, ja, das stimmt alles so. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich schiebe ihn ein bisschen weg von mir und lege meine Hand auf seine Brust, die andere lege ich auf meine – schon schlagen unsere Herzen im Gleichklang – klopfen rhythmisch.
    Aber dann ist es doch uns möglich, den Bann zu brechen und Moritus zu töten.
    Er zieht mich wieder an sich, das ist es ja gerade, das will ich nicht .
    „Warum nicht?“, frage ich erstaunt zurück.
    Demon est deus inversum – Der Teufel ist die KehrseiteGottes. Er hält mich ein bisschen von sich weg und blickt mir in die Augen. Ich habe gerade erst meine Chance erhalten, dass meine Seele in den Himmel aufgenommen wird. Das werde ich nicht so einfach aufs Spiel setzen. Weder für Nicki, noch für sonst irgendeinen gottverfluchten Vampir.
    Auch nicht für mich oder deine Freunde, für Josh?, denke ich und blicke ihn traurig von unten her an.
    Er küsst mich sachte auf die Stirn, dann antwortet er leise in meinem Kopf:
    Komm , wir gehen wieder ins Bett, ich brauche noch ein bisschen Erholung.
    „Ja, ist gut“, flüstere ich und bin erstaunt, das er auf meine Frage nicht geantwortet hat. Er lässt meine Arme los und geht ins Schlafzimmer.
    Ansgar?
    Ja?
    Stimmt es, dass du dein ganzes Leben nach den Augen der necessitudo gesucht hast? Er steht im Schlafzimmer und zieht sich das Hemd aus.
    Ja, ich habe es als meineLebensaufgabe betrachtet. Nur jeweils zwei Vampire auf der ganzen Welt können die gleichen Augen haben . Und selbst das gilt

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