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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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vor uns stinkt zum Himmel.
    Ich rümpfe meine Nase und rufe: „Du bräuchtest dringend mal ein Bad, Moritus.“ Der Vampir auf dem Zug legt seinen Kopf in den Nacken und lacht – lauthals. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter.
    Abrupt hört er auf, blickt  in unsere Richtung und springt vom Zug herunter.
    Blitzschnell ist er bei uns – ein Wimpernschlag, und er steht vor uns. Er ist rasend schnell, unfassbar. Mit feurigen Augen sieht er mich an, ich wage nicht zu zwinkern, wage mich nicht mehr zu rühren – bin zu Eis erstarrt. Sein Blick geht mir durch und durch, scheint meine Seele zu erfrieren.
    Erst als er sich Nicki zuwendet, fühle ich mich besser – keuchend atme ich aus. Aber das kalte Gefühl ist noch in mir drin, es weicht nur langsam.
    „Sei gegrüßt, Ansgar ohne Seele, du bringst mir ein nettes Geschenk.“ Seine Stimme klingt ganz normal, nicht so wie eben auf der Kirche – wo sie von überall her zu kommen schien. Er sieht auch ganz normal aus, so groß wie Nicki, dunkle Haare, ziemlich durchschnittliches Gesicht. Ich hatte ihn mir ganz anders vorgestellt – teuflischer.
    „Dafür verlange ich auch einiges von Euch“, sagt Nicki gerade zu ihm.
    „Was zu verhandeln wäre“, antwortet Moritus und grinst Nicki an, „den rechten Platz des Todes, verlangst du. Warum?“
    „Ich würde Euch gerne zu Diensten sein.“ Nicki senkt leicht den Blick.
    Moritus sieht ihn an und scheint zu überlegen, er schüttelt den Kopf.
    „Wo hast du sie gefunden?“
    „Im Lagerhaus, weiter hinten, am Fluss, ich kam leider zu spät, um sie noch aufzuhalten, Herr. Sie hatte Dennis schon getötet.“
    Moritus fixiert Nicki.
    „Er hatte etwas bei sich, als er getötet wurde. Hat die Hexe es jetzt? Oder hast du es?“, dabei zeigt er mit seinem langen Finger auf Nicki.
    Dieser reißt gekonnt die Augen auf.
    „Herr, ich weiß nichts davon, das er etwas bei sich trug. Sie hat auch nichts an sich genommen.“
    Nicki ist ein guter Schauspieler, man muss ihm einfach glauben.
    „Aha“, knurrt Moritus nur und drückt seinen Daumen gegen den Mund, dabei geht er langsam um uns herum. Als er hinter uns steht, sagt er leise: „Und das soll ich dir glauben?“
    Nicki dreht sich um zu ihm und runzelt die Brauen.
    „Ja Herr, warum sollte ich Euch anlügen.“ Moritus zieht weiter seine Runde um uns.
    „Warum lebt sie noch? Du hättest die töten und mir lediglich davon berichten können.“
    „Hättet ihr mir geglaubt?“ Nickis Stimme klingt zweifelnd.
    „Nein, wahrscheinlich nicht, du hast richtig gehandelt, Ansgar, ohne Seele. Der rechte Platz an meiner Seite gehört dir.“
    „Danke, Herr“, Nicki senkt erneut die Augen.
    Moritus steht wieder vor uns, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    Plötzlich hebt er einen Finger empor.
    „Aber“, sagt er, „das Recht der ersten Nacht, werde ich dir verweigern.“
    Langsam hebt Nicki eine Augenbraue, den Blick noch gen Boden gerichtet.
    „Darf ich nach dem Grund fragen, Herr?“ Moritus beginnt seine Umrundung erneut.
    „Du hast sie mir zum Geschenk gemacht. Sie hat eine schwarze Seele, sie ist ein Träger des bösen Blutes.“
    Er steht jetzt genau hinter mir, ich versuche ihn aus den Augenwinkeln zu sehen, es gelingt mir aber nicht. Plötzlich spüre ich seine Hände, die mir die Haare nach hinten streichen. Dabei berührt mich einer seiner Finger an der Wange. Seine Haut ist eiskalt, wie ein Eiswürfel. Mir läuft ein Schauer den Rücken herunter. Dann bemerke ich, wie seine Nase über meine Wange streicht. Alles in mir verkrampft sich, ich balle meine Hände zu Fäusten und presse die Zähne aufeinander.
    „Lass das“, stoße ich hervor und mein Kopf ruckt zur Seite, weg von ihm und seiner fürchterlich kalten Haut. Er lacht und nimmt seine Umrundung wieder auf.
    „Außerdem hat sie einen meiner Vampire getötet“, fährt er fort, „ich kann dir dein gefordertes Recht nicht einräumen. Ich würde dir gerne das Recht auf die zweite Nacht überlassen“, er sieht Nicki an und zuckt mit den Schultern, „aber ich fürchte, dann wird nichts mehr von ihr übrig sein, das dich interessieren würde.“
    Wieder senkt Nicki den Kopf. „Wie Ihr meint, Herr.“
    „Und jetzt geh, du bist entlassen. Danke für dein Geschenk – geh jetzt.“ Nicki dreht sich auf dem Absatz herum und verschwindet.
    Ich stehe Moritus alleine gegenüber und komme mir klein und hilflos vor. Gerne hätte ich jetzt Ansgar an meiner Seite gehabt, aber das war nicht Teil seines

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