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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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wahrscheinlich zum Obermonster mutiert. Schlimmer als Frank in seinen besten Zeiten je gewesen ist. Schlimmer als die schlimmsten Vampire.
    Völlig unerwartet höre ich eine Stimme, sie kommt aus meinem Inneren, sie klingt nach mir – und auch wieder nicht. Eher wie alle meine Stimmen zusammen, die gute, die böse, die liebevolle und die gierige, grausame Stimme.
    Alle übereinander gelegt.
    Wie kannst du es nur wagen so etwas zuzulassen. Wie kannst du es nur wagen ihn frei herumlaufen zu lassen. In keinem deiner blutrünstigen Todesgedanken, hast du je mit eingeschlossen, dass Dennis sterben muss. Nie hast du das auch nur im Entferntesten in Erwägung gezogen – Wie kannst du es wagen.
    „Aber, er ist doch … mein … Sohn“, sage ich leise in die mich umgebende Dämmerung und bleibe stehen.
    Na und, erwidert die Stimme, willst du mir jetzt mit ‚mein eigen Fleisch und Blut’ kommen? Das wird wohl kaum der Wahrheit entsprechen. Vielleicht dein Fleisch, aber dein Blut …? Die Zeiten sind vorbei. Er muss sterben, und er wird auch sterben, genauso wie Frank.
    Es ist wieder still – in mir und um mich herum. Ich muss ein paar Mal blinzeln, habe ich etwa schon Halluzinationen? Das kommt bestimmt vom Blutverlust und meinem großen Durst. Der Hoppler eben war wirklich nur die Vorspeise.
    Das Hauptgericht darf aber nicht zu lange auf sich warten lassen, sonst erlebe ich den Nachtisch nicht mehr.
    Ich gehe weiter, die Nacht bricht gleich an. .
    Vor mir taucht plötzlich die Friedhofsmauer auf, die Bäume hören einfach auf und ich stehe vor der verwitterten Mauer. Efeu rankt sich an ihr empor, Waldclematis ergießt sich wie ein Wasserfall über den Rand. Es ist ein großer Friedhof, früher wurden hier alle Leute aus der umliegenden Gegend bestattet. Heute wird er nicht mehr benutzt, es wird nur noch in den Dörfern selbst beerdigt. Ich kenne den Friedhof, ich war früher oft hier, da es auch viele Grüfte gibt und sogar schöne alte Mausoleen. Das jüngste Grab, das ich damals auf meinen Streifzügen fand, stammte aus dem Jahre neunzehnhunderteins. Den man dort zur ewigen Ruhe gebettet hatte, war der hiesige Pfarrer. Vielleicht ging mit ihm, auch die Tradition, diesen Friedhof weiter zu führen.
    Mit einem Mal ist mein Geruchssinn wieder da, ich kann die Drei riechen, sie sind ganz in der Nähe. Schnell ducke ich mich und presse meinen Körper näher an die Mauer. Wenn ich meine Ohren sehr anstrenge, kann ich auch leise Gesprächsfetzen hören. Und ein Knurren. Ich nehme an, das dieses Geräusch zu Justin gehört. Sein Monster ist erwacht. Die Stimmen werden nicht lauter, also wird er nicht versuchen sie anzugreifen.
    Jetzt muss ich nur noch ihre genaue Position herausfinden und mir einen Angriffsplan zurechtlegen. Und... alles weitere wird sich zeigen.
    Ich schleiche wie ein Indianer an der Außenmauer entlang, ich erinnere mich, das hier irgendwo ein kleiner Nebeneingang ist, ich muss ihn nur finden. Über die Mauer zu springen, kommt nicht in Frage, ich weiß nicht, wo Frank und der Rest sich befinden, sie könnten mich entdecken. Mein Geruch wird mich noch früh genug verraten, meine Gestalt sollte es nicht.
    Da vorne ist es, ein schmiedeeisernes Tor. Seit meinem letzten Besuch vor elf oder zwölf Jahren ist es irgendwann aus den Angeln gesprungen – schief lehnt es an der Mauer, dazwischen ist ein Durchgang frei. Ich pirsche mich langsam und vorsichtig näher an das Tor und linse um die Ecke.
    Das Knurren hat inzwischen aufgehört. Meine Augen bewegen sich sehr schnell, um die gesamte Umgebung in mich aufzunehmen. Ich drücke meinen Rücken zurück an die Mauer und überlege. Ich habe Frank gefunden, er steht ziemlich in der Mitte, bei einem der Gräber, eines mit einem steinernen, hohen Kreuz als Grabstein. Er blickt in die andere Richtung und hat mich nicht gesehen. Von Dennis habe ich nichts entdecken können.
    Plötzlich höre ich das Knurren von Justin wieder, es schwillt an, wird bedrohlich, drohend, geht fast in einen Schrei über. Dann ebbt es langsam ab – wird leiser – verstummt ganz. Dazwischen immer wieder Gesprächsfetzen, beruhigend und beschwörend. Leider kann ich keine genauen Worte verstehen nur den Tonfall heraushören. Dennis redet energisch auf Justin ein – was hat er ihm nur so wichtiges mitzuteilen, frage ich mich.
    Ich lehne meinen Kopf gegen die bröckelige Mauer und schließe die Augen – ich horche in mich hinein, will feststellen wie viel Energie noch in mir steckt, wie weit

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