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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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ich ihn erreichen kann, hat Dennis meine Arme gepackt und hält mich mit eisernen Händen fest.
    Mein eigener Sohn hält mich fest, hindert mich daran denjenigen auszuschalten, der ihm das angetan hat. Der ihn zum Vampir gemacht hat. Mein eigener Sohn. Ich bin fassungslos.
    Ich blicke mich um und suche nach Justin. Der steht immer noch am Rande der kleinen Lichtung, die Arme leicht vom Körper abgespreizt, den Kopf in den Nacken gelegt. Bis hierhin höre ich das drohende Knurren, das aus seinem Inneren kommt. Plötzlich schießt sein Kopf wieder nach vorne. Ich blicke in gelbe Augen – das linke ist wieder vollständig hergestellt – und sehe seine Zähne, lang und spitz.
    „Justin“, schreie ich ihn an, er hört mich nicht. Immer noch knurrend steht er da und fixiert mich.
    „Er kann dich nicht mehr hören“, sagt Frank sanft zu mir, dabei kommt er ein paar Schritte auf mich zu.
    „Es ist aber auch zu schade, dass du ihn nicht getötet hast. Wo du doch so scharf auf sein Blut warst.“ Er grinst hämisch.
    „Dann wäre ich dich bequemer losgeworden. Dann hätte dich der hohe Rat töten können. Nein, töten müssen . Du hast einfach zu oft die Regeln missachtet, zu oft Unschuldige getötet. Der hohe Rat hatte meinen Clan schon unter Beobachtung. Früher oder später hätten sie mir die Macht entzogen. Hörst du MIR!“ Frank brüllt mich an, dann lacht er kurz und vollkommen humorlos auf.
    „Ich lebe schon seit über vierhundert Jahren in dieser Welt und lasse mir nicht von einem Vampirneuling, wie dir, meinen Clan wegnehmen. Ich habe dich mehr als einmal gewarnt, Tascha.“ Frank umrundet mich und Dennis, der immer noch eisern meine Arme festhält.
    „Dann kam Dennis dazwischen, ich dachte mir schon, dass du ihn nicht töten wirst, also schickte ich Tom und Elisabeth. Ich habe sie zwar auf Dennis angesetzt, konnte mir aber vorstellen, dass sie dich auch erwischen wollten. Schließlich habe ich ihnen erzählt, dass deine unkontrollierten Taten für die Zerschlagung des Clans verantwortlich sind. Wie du weißt, sind beide mir sehr ergeben. Wie du es allerdings geschafft hast zusammen sechshundert Jahr Vampirdasein zu töten, ist mir bis heute ein Rätsel“ Er schüttelt kurz den Kopf, ich nutze die kleine Redepause.
    „Darf ich auch mal was fragen?“
    Frank hebt eine Augenbraue und blickt mich an.
    „Bitte.“
    „Warum hast du mich nicht einfach aus dem Clan rausgeschmissen? Mich aus der ganzen Stadt verbannt, von mir aus auch aus diesem Land. Warum willst du mich töten?“
    „Weil du schlecht bist“, brüllt er, kaum das ich meine Frage zu Ende gestellt habe. 
    „Weil du niemals den Kodex einhalten wirst, egal wo du bist. Weil du schlechtes Blut hast … und … weil du böse bist!“ Verachtung ist in seiner Stimme zu hören. Meine Gedanken kreisen in meinem Kopf wie Bienen um den Honig.
    Ichbin schlecht?
    Ic h habe schlechtes Blut in mir?
    Aber es war doch sein Blut, was mich letztendlich zu dem gemacht hat, was ich bin. Also ist sein Blut schlecht.
    In meinem Kopf klickt es kurz, als wenn ein Schalter einrastet.
    Es ist nicht, dass er Angst hat, seinen Clan zu verlieren, oder seine Macht. Es hat auch nichts damit zu tun, dass ich Unschuldige aussauge. Oder den Kodex mit Füßen trete.
    Es ist einzig und alleine seine Angst, ER könnte schlechtes Blut haben. Er könnte ein Träger des bösen Blutes sein.
    Seit es Vampir gibt, existiert die Angst, einer von ihnen könnte der sogenannte Träger des bösen Blutes sein. Das sind Vampire, die böses Blut in sich tragen – keiner weiß, wo es her stammt – sie müssen es noch nicht einmal selbst spüren, aber bei einer Verwandlung geben sie es weiter. Der Vampirneuling mutiert zum mordenden Monster, das nur zwei Dinge kennt – töten – und den Hass auf seinen Erzeuger.
    Träger des bösen Blutes zu sein, ist mit einem Todesurteil gleichzusetzen, wenn der neugeborene Vampir den Träger nicht erwischt, spricht es sich irgendwie herum und der hohe Rat macht Jagd auf ihn. Träger des bösen Blutes zu sein ist eine – Schande.
    Frank hat mir bei der entgültigen Verwandlung ein paar Tropfen seines Blutes zu trinken gegeben, so wird das gemacht, damit die Verwandlung komplett ist.
    Und jetzt hat er Angst, ja Panik, sein Blut könnte verunreinigt sein, schlecht sein.
    Ich muss grinsen, das ist der totale Schwachsinn. Der größte Blödsinn, den ich je gehört habe.
    Ich fange an zu kichern, ich kann nichts dafür, es überkommt mich einfach. Frank

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