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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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ist ganz in der Nähe geparkt, meine Beute war einfach zu überwältigen. Ich musste sie nicht verfolgen, wie sonst immer, sie kam praktisch wie von selbst zu mir.
    Langsam fahre ich durch die menschenleere Stadt nach Hause. Immer wieder überlege ich, wo mich dieser Abgesandte der Hölle wohl zu fassen kriegen wird. Soll ich davonlaufen, oder einfach alles auf mich zukommen lassen?
    Ist es wirklich so, wie Josh gesagt hat, das er neutral ist, oder habe ich von Anfang an keine Chance, mich zu verteidigen, da seine Meinung schon feststeht?
    Grübelnd parke ich die Honda auf meinem Parkplatz. Ein neuer Wagen sticht mir direkt ins Auge, er steht auf den Besucherparkplätzen. Ein nagelneuer schwarzer Bentley, ein Continental GT , ein super Geschoss. Da hat aber jemand reichen Besuch hier im Haus, denke ich noch und flitze die Treppen hoch, bis in das oberste Stockwerk. Weiter grübelnd schließe ich meine Wohnungstür auf – sie ist leer und einsam.
    Jedenfalls sollte sie es sein, aber kaum habe ich die Türe hinter mir geschlossen, da spüre ich eine große Hand auf meinem Mund und ein kalter, harter Körper presst sich gegen meinen und mich gegen die Türe.
    Ein Vampir – eine Lidschlaglänge befürchte ich, Justin wäre zurückgekommen – fast wünsche ich es mir. Mein Helm fällt mir aus der Hand und prallt auf den Boden.
    „Ruhe!“, herrscht mich der Vampir an, seine Stimme ist leise, zischend und klingt gefährlich.
    Ich blicke hoch, er ist groß, über einen Kopf größer, als ich. Da er mich immer noch gegen die Tür presst, kann ich mich nicht rühren, und ihm auch nicht in das Gesicht sehen. Im Stillen wundere ich mich, warum ich ihn nicht schon im Treppenhaus gerochen habe, ich muss wohl in meine Gedanken so vertieft gewesen sein, dass für meine Instinkte kein Raum mehr war.
    Allerdings stelle ich gerade fest, dass er eigentlich nicht riecht, er verströmt keinen Geruch. Weder diesen pergamentartigen, oder sonst irgendeinen, er riecht nicht. Ich könnte noch nicht einmal sagen, er riecht nach Luft, denn selbst Luft, hat immer einen Geruch.
    Ich bin total irritiert, ist das hier wieder ein Traum? Ich verspüre den Drang mich zu kneifen, oder ihn.
    Er löst seine Hand von meinem Mund und beugt den Kopf zu mir herunter.
    „Kein Wort jetzt.“ Seine Augen blitzen leicht in der Dunkelheit.
    Es klingelt plötzlich, ich zucke kurz zusammen. Der Vampir wirft einen Blick durch den Türspion, das helle Licht aus dem Treppenhaus fällt auf sein Auge, es sieht aus, als wenn er mit einem Scheinwerfer geblendet wird. Er beugt sich wieder zu meinem Ohr.
    „Das ist ein Mensch. Dein Nachbar? Was will er hier?“ Mir rieselt ein Schauer über den Rücken, mit jedem seiner, wie abgehackt gesprochenen Sätze, hat er mir seinen kalten Atem ins Ohr gepustet. Das hat schon lange keiner mehr bei mir gemacht.
    Ich reiße mich zusammen und versuche mich zu drehen, um ebenfalls durch den Spion zu blicken. Der Unbekannte presst mich immer noch gegen die Türe, so fällt es mir sehr schwer, mich umzudrehen. Ich werfe auch einen Blick auf den Menschen im Treppenhaus, in diesem Moment klingelt er erneut. Ich kenne ihn nicht, aber sein Geruch, der jetzt zu mir durch die Türe dringt, ist mir schon mal aufgefallen. Es ist tatsächlich mein Nachbar, er wohnt unter mir.
    Nachdem Ralph verschwunden war, ist die Wohnung neu vermietet worden, an ihn. Ich weiß seinen Namen nicht, er hat mich bis jetzt auch nicht interessiert. Ich wildere nicht in meinem eigenen Revier, das wäre nicht gut.
    Der geruchlose Kerl presst sich jetzt an meinen Rücken – was soll das nur, gleich liegen wir beide mitsamt der Wohnungstür im Treppenhaus und haben das Menschlein davor wahrscheinlich zu Mus zerquetscht.
    Ich boxe kurz mit meinen Ellenbogen nach hinten. Es ist ein Gefühl, als habe ich einen Stein schlagen wollen.
    „Lass mir ein bisschen Platz“, zische ich leise. Er rückt wirklich von mir ab, wenn auch nur wenige Zentimeter. Ich drehe mich wieder um, schon presst er mich erneut gegen die Türe. Ich sage nichts dazu.
    Wir lauschen, der Kerl im Treppenhaus murmelt etwas und scheint dann zu verschwinden. Wieder blickt der Unbekannte durch den Türspion und projiziert den Scheinwerfer auf sein Auge, dann geht im Treppenhaus das Licht aus und der Scheinwerfer ist weg.
    Vollkommene Dunkelheit hüllt uns ein. Wenn ich nicht seinen harten Körper an mir spüren würde, wüsste ich nicht, dass er da wäre. Er riecht wirklich nach nichts – ich bin

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