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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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hinter mir her, er jagt mich zwar nicht direkt, aber wenn ich zufällig in seine Nähe geraten würde, wäre es wohl aus mit mir.
    „Was soll das, Josh?“, ich bin verärgert, wie kann er mich nur so ausliefern.
    „Keine Sorge, Natascha. Jeanie ist auf unserer Seite, sie ist nicht offiziell hier – nicht als Spionin – sie ist als Freundin hier. Wirklich, entspann dich.“
    Als Freundin, denke ich verächtlich, lieber würde ich eine Spinne küssen, als die Freundin von Pestbeule Jeanie zu sein.
    Ich hole gerade Luft, um Josh meine Verärgerung entgegen zuschleudern, da geht plötzlich die Türe auf.
    Ich drehe mich um und da steht sie vor mir. Viel größer als ich, schier endlose Beine, lange blonde Haare, ein engelsgleiches perfekt modelliertes Gesicht, mit wasserhellen, blauen Augen, die mich freundlich anblicken.
    „Hallo“, sie lächelt zögernd und streckt mir ihre Hand entgegen.
    Ein Friedensangebot?
    Ich blicke auf die ausgestreckte Hand und widerstehe dem plötzlich auftretenden Wunsch ihr einfach drauf zu spucken.
    Stattdessen ergreife ich ihre Hand und schüttele sie kurz.
    „Hallo Jeanie.“ Meine Stimme ist kratzig und ich höre selbst die unterdrückte Wut darin.
    Als ich Jeanie loslasse, ergreife ich schnell mein Glas, damit ich nicht in Versuchung komme, meine Hand an meiner Hose ab zuwischen – schließlich habe ich gerade etwas Ekeliges angefasst.
    Josh kommt um die Theke herum und begrüßt sie, er umarmt sie und küsst Jeanie auf beide Wangen.
    Dann drückt er ihr ein Glas mit frischem gewärmten Blut in die Hand.
    „Kommt, wir setzen uns nach draußen, es ist noch schön.“
    Josh geht vor, durch seine Hintertür, in den Hof. Hier hat er einen Tisch mit ein paar Stühlen hingestellt. Es brennt eine Kerze, die alles in ein seltsames, flackerndes Licht taucht. Ich bin froh, aus dem hellen Licht zu kommen, hinein in die Dunkelheit, dort fühle ich mich sicherer.
    Es ist warm draußen, eine richtig schöne Nacht. Ich schließe meine Augen und atme die Nachtluft ein. Außer dem Vampirgeruch steigen mir auch noch andere Gerüche in die Nase. Bessere, köstlichere, der Geruch von Menschen – mir läuft das Wasser im Mund zusammen – meine Zähne wollen ihr Eigenleben aufnehmen, ich kann es gerade noch verhindern.
    Immer noch halte ich meine Augen geschlossen, sie sind wahrscheinlich zu gelben Raubtieraugen mutiert, wenn ich sie jetzt öffne, könnte das zu Missverständnissen führen.
    Ich halte mir das Glas mit dem Konservenblut unter die Nase, und langsam beruhigt sich das Monster in mir.
    Ich kann meine Augen wieder öffnen und trinke einen Schluck.
    Jeanie und Josh unterhalten sich leise, ich habe nicht mitbekommen, worüber.
    Ich war ganz in meiner Blutwelt versunken.
    Jetzt lausche ich den beiden. Es geht wohl um einen gemeinsamen Bekannten. Ich habe gar nicht gewusst, das Josh überhaupt Kontakt mit Jeanie hat.
    Sie dreht ihren Kopf in meine Richtung und verzieht die Lippen. Sollte das ein Lächeln sein? Ich kann sie einfach nicht leiden. Um meine Gefühle zu verbergen, trinke ich schnell noch einen Schluck Blut.
    „Tascha“, beginnt sie gerade und ich falle ihr sofort brüsk ins Wort.
    „Natascha!“, etwas freundlicher setze ich hinzu, „bitte.“
    „Okay“, sie zuckt kurz mit den schmalen Schultern,
    „Natascha. Wir waren in der Vergangenheit nicht gerade Freundinnen, eher ganz im Gegenteil. Aber, wie du vielleicht weißt, gehöre ich auch nicht mehr zum Clan.“ Ich hebe erstaunt meine Augenbrauen, das ist das erste, was ich höre.
    „Ach, und wieso nicht?“
    „Das ist eine längere Geschichte, und ehrlich gesagt, geht es dich nichts an“, sie presst die Lippen zusammen.
    Da ist sie wieder, die alte Jeanie – ekelig und arrogant – wie wir sie kennen und hassen. Ich merke, wie Josh neben ihr kurz nach Luft schnappt.
    Jeanie räuspert sich kurz.
    „Auf jeden Fall, bin ich auch nur gekommen, um dich zu warnen, Natascha“, sie blickt mich gespannt an.
    Mich warnen? Wovor? Vor dem nächsten Schnee? Laut sage ich zu ihr:
    „Und was bitte ist so wichtig, dass du extra hergekommen bist?“ Ich bin leicht verärgert über soviel Arroganz.
    Sie tauscht einen schnellen Blick mit Josh.
    „Der hohe Rat sucht nach dir, sie wissen, wo du dich die meiste Zeit aufhältst.“ Jeanie wirft mir einen prüfenden Blick zu, dann blickt sie wieder auf ihr Glas, das sie in der Hand hält.
    „Sie werden jemanden schicken, der mit dir reden soll. Dich ausfragt“, erneut gerät sie ins

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