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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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schlagartig leiser.
    Du bist, wer du bist – Ich werde immer bei dir sein, egal was geschieht – vergiss das niemals!
    Sofort wird das Monster wieder laut und erfüllt meinen ganzen Körper mit seinem Geschrei. Ich starre weiter vor mich hin, unfähig eine Antwort zu geben.
    „Es ist bald soweit.“ Josh kommt mit neuen Gläsern wieder und setzt sich hin.
    „Alles in Ordnung?“, die Frage ist an mich gerichtet.
    Ich sehe ihn flüchtig an. „Ja, ja alles klar.“
    Dann starre ich wieder vor mich hin.
    Plötzlich ist er da – wie aus dem Nichts ist er aufgetaucht – dieser Geruch, dieser herrliche Duft, der nur darauf wartet, sich mit mir zu vereinigen. Josh hatte recht, auf diese Beute kann ich einfach nicht verzichten. Es würde mich innerlich zerreißen. Mein Monster würde mich auffressen, wenn ich diesem Duft nicht hinterher ginge.
    Mein Mund zieht sich schmerzhaft zusammen, ich blicke auf und spüre, wie meine Zähne wachsen.
    Wie mögen jetzt meine Augen aussehen?
    Ansgar sieht mich an, lächelt, für eine Sekunde werden seine Augen zu roter Lava, der begrenzende Ring wächst an, verdrängt das Feuer und dreht sich im Kreis, dann sind seine Augen wieder wie vorher.
    Ich lächele zurück, meine Frage ist beantwortet.
    Langsam stehe ich auf und gehe über die angrenzenden Hinterhöfe der Nachbarn in Richtung Straße.
    Dem Duft hinterher.
    Ich werde wieder zu einem Raubtier, wenn auch meine Augen verändert sind – meine Instinkte sind nach wie vor die gleichen. Ich will nur noch ihr Blut, mich mit dem Duft vereinen – ihn aufsaugen – mein Monster in mir ruhig stellen.
    Langsam gehe ich durch die dunklen, menschenleeren Straßen. Immer wieder halte ich meine Nase kurz in den Wind – ich bin noch auf der richtigen Spur. Weit kann es nicht mehr sein.
    Du bist, wer du bist – Ich werde immer bei dir sein, egal was geschieht – vergiss das niemals!
    Ist das wirklich Ansgars Stimme in meinem Kopf, oder erinnere ich mich nur daran, was er zu mir gesagt hat?
    Noch nicht mal mein Raubtierinstinkt ist stärker als seine Stimme. Selbst wenn ich an nichts anderes mehr denken kann, als an den Duft vor mir, höre ich ihn immer noch in mir sprechen.
    Wie war das noch? Die Augen der engen Verbundenheit?
    Ja, das trifft es. Ich werde immer bei dir sein , hat er gesagt, egal, was geschieht. Egal, was geschieht , die Worte verdoppeln sich in meinem Kopf, wie ein Echo höre ich sie immer wieder. Egal, was geschieht? Was soll denn schon geschehen...
    Mittlerweile bin ich stehen geblieben, damit ich besser nachdenken kann. Dann ruckt mein Kopf hoch – was mache ich hier? Ich habe eine Aufgabe, ich muss diesem verdammten Geruch hinterher, ich soll den Köder spielen, damit zwei Monstern Gerechtigkeit widerfährt.
    Du bist, wer du bist, hat er auch noch gesagt, und völlig recht damit, ich bin wer ich bin – und ich bin ein Raubtier.
    Ich ziehe die Nachtluft in meine Nase und gehe weiter, ihrem Geruch hinterher.
    Plötzlich bin ich so dicht an ihr dran, dass ich sie auch sehen kann. Sie ist genau vor mir – was soll das nur? Warum geht meine Beute nicht weiter, wollen sie mich hier überraschen? Ich sehe mich um, ich bin fast am Fluss angekommen. Nur noch durch eine schmale Gasse, dann könnte ich den Fluss sehen, wie er träge in der Dunkelheit dahin fließt. Hier ist nichts, was sich für einen Überraschungsangriff lohnen würde.
    Die Kleine geht in die schmale Gasse hinein. Nochmals ziehe ich die Luft in meine Nase und suche diesmal auch nach Vampirgeruch.
    Ich bemerke keinen, auch nicht den feinen Geruch von Justin, der noch in meiner Erinnerung haften geblieben ist. Vielleicht riecht er aber jetzt auch anders – die Zeit verändert einen – wer weiß das besser als ich.
    Ich folge dem Mädchen in die Gasse, sie ist am Ende angekommen und biegt gerade nach links ab. Langsam und vorsichtig schleiche ich hinterher.
    Mit einem Mal scheinen die Häuser, rechts und links neben mir, zu brennen, ich höre ein Geräusch, ein Fauchen, ein Zischen, dann kommen die Flammen. Nur ein paar Meter vor mir, prallt ein Strahl aus – wie mir scheint – flüssigem Feuer auf den Boden auf. Ich starre in die Flammen. Dann kommt der Geruch – ein Gemisch aus Diesel, Kerosin und Popan Gas – das ist ein Flammenwerfer, schießt es mir durch den Kopf. Dann springe ich hoch, stütze mich mit den Füßen an der Hauswand ab und entgehe dem sich bewegenden Flammenstrahl nur um Haaresbreite. Ich will raus aus dieser engen Gasse – ich

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