Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
an. Nach der stickigen Atmosphäre im Haus der Collins’ tat ihr die frische Abendluft besonders gut. Aber im Bell war es damit vorbei; derselbe süßliche Geruch erfüllte den Schankraum, nicht unangenehm, aber viel zu schwer. Ein neuer Raumerfrischer?
    Dixie besorgte einen Gin Tonic für Ida, sie selbst nahm ein Glas Portwein. Gut, dass sie nicht im Barley Mow waren. Alf hätte das übliche Guinness für sie gezapft und sich dann über ihre veränderten Trinkgewohnheiten gewundert.
    »Prost.« Ida hob ihr Glas.
    »Warum haben Sie mich angerufen, Ida?«
    Die alten Augen sahen sie direkt an. »Wie wär’s mit einem Deal?«
    Dixie passte ihr Denken menschlichem Normalmaß an. »Welche Art von Deal denn?«
    »Informationen. Ich sage Ihnen, was ich weiß, und Sie versprechen mir Rache.«
    »Geht’s nicht eine Nummer kleiner? Gerechtigkeit?« Du lieber Himmel, sie klang wie Justin. Aber vielleicht war das auch ratsam.
    »Ist mir eigentlich egal, Hauptsache er büßt für den Mord an Stanley. Er hat mir den Sohn geraubt und meine Enkel zu Waisen und Monica, mit achtundzwanzig, zur Witwe gemacht. Dafür soll er bestraft werden, hart und grausam.«
    »Wer denn?«
    »Sebastian Caughleigh.«
    Dixie hatte noch ein ganzes Dutzend Fragen. »Haben Sie Beweise?«
    »Wozu? Er hat Stanley ermordet, und Sie waren sein eigentliches Opfer.«
    Ihr Verdacht hatte sich also bestätigt, aber warum sollte er ihr nach dem Leben trachten? Sicher, er war sauer, weil sie ihn abblitzen hatte lassen, aber deshalb bringt man doch niemanden um. »Sie glauben also, Sebastian hat die Bombe gelegt?« Es war schwer, sich Sebastian unter einem Auto liegend vorzustellen.
    »Er hat dafür bezahlt.«
    Das war schon eher denkbar. Und nachdem der Profi so kläglich gescheitert war, hatte er selbst die Ärmel hochgekrempelt. Aber sie wusste noch immer nicht warum. »Was hab ich denn an mir, dass er mich unbedingt töten will?« Langsam dämmerte ihr etwas. »Mein Geld? Hat es etwas mit meinem Erbe zu tun?«
    »Nein, Geld ist es nicht.« Ida schüttelte den Kopf. »Es geht um Wissen. Für den Zirkel.«
    »Für welchen Zirkel?« Wenn sie so weitermachten, würden sie die ganze Nacht hier sitzen. Warum auch nicht? Vor Tagesanbruch schlief sie sowieso nicht.
    Ida zog sich hoch, bis sie kerzengerade dasaß, und atmete tief durch. »Ein sehr alter Zirkel, zu dem einmal berühmte Kräuterspezialisten zählten – zum Beispiel Ihre Tanten. Wenn wir nur dem alten Glauben nicht abgeschworen hätten … « Sie schüttelte den Kopf, wie um Spinnweben und Reue abzuschütteln.
    »Also ein Hexenzirkel?«
    »Sie glauben wohl nicht an Hexen?«
    »Doch, sehr wohl.« Bis vor zwei Wochen hatte sie nicht an Vampire geglaubt, was ihr heute auch schleierhaft war. »Ich verstehe bloß nicht, was die Bombe in meinem Auto mit meinen Tanten zu tun haben soll? Warum ausgerechnet ich?«
    »Die reine Gier. Machtgier. Sebastian ist besessen davon. Deshalb ist er dem Zirkel beigetreten. Um das Wissen Ihrer Tanten an sich zu reißen.« Sie unterbrach. »Und zwar das komplette Wissen.«
    Das steckte also dahinter. Diese schauderhaften Aufzeichnungen. Würde Sebastian sie besitzen, hätte er für den Rest seines Lebens ausgesorgt. »Er wird es nie bekommen.«
    »Genau deshalb will er Sie umbringen.« Kaum mehr als ein Flüstern, drangen Idas Worte zu ihr herüber. »Er will die Unterlagen haben, um jeden Preis, schon weil er Angst hat, Sie könnten das Material gegen ihn verwenden. Glauben Sie mir, er ist gefährlich, wenn nicht verrückt. Aus reiner Machtgier hat er Ihren Tanten das Leben schwer gemacht, aber sie sind lieber gestorben, als klein beizugeben. Dann sind Sie hier aufgetaucht.«
    »Und kaum war ich da, was er nicht verhindern konnte, wollte er mich zur Abreise bewegen.«
    Ida nickte. »Sie haben ihn zur Weißglut getrieben! Er ist nicht an Widerstand gewöhnt. Und Sie waren sogar erfolgreich.«
    »War auch höchste Zeit, dass es mal wer versucht hat.«
    Auf Idas Mund zeigte sich der Anflug eines Lächelns. »Schwarz geärgert hat er sich über Sie. Dass eine Frau, noch dazu eine Amerikanerin, den Mut hatte, ihm die Stirn zu bieten, war zu viel für ihn. Das konnte und wollte er nicht kapieren.«
    »Schön zu wissen, dass ich etwas bewegt habe. Aber lassen Sie mich eines klarstellen, Sie sind also der festen Überzeugung, dass Sebastian hinter dem Bombenanschlag steht?«
    »Ich weiß, dass es so ist. Emily hat es mir gesagt.«
    »Und woher weiß die das?«
    Ida trank ihren Gin

Weitere Kostenlose Bücher