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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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das erste Mal, aber du hast es ja geschafft. Die hier«, er linste zu den dunklen, offenen Fenstern hinauf, »sind lange nicht so problematisch. Aber sei vorsichtig! Nimm nur deine jüngsten Erinnerungsspuren weg. Menschliche Gehirne kommen leicht durcheinander – besonders ältere. Nimm also nicht zu viel weg.«
    »Du meinst, ich könnte einen Gehirnschaden verursachen?« Bei dem Gedanken erfasste sie das kalte Entsetzen.
    »Nicht jeder Blackout ist die Folge von Alkohol oder Drogen.«
    Das war nicht gerade ermutigend! Aber trotz, oder vielleicht auch wegen seiner Warnung, verlief alles glimpflich. Zwei Minuten im Zimmer der Buben, die, umgeben von Flugzeugmodellen und Manchester-United-Postern in einem Doppelbett schliefen, dann Monica, die das große vordere Schlafzimmer nun ganz für sich alleine hatte, und schließlich Ida auf einem Klappbett in Monicas Nähzimmer. Auf dem Treppenabsatz überkam sie der blanke Zorn. Die Killer, die das Leben dieser Familie ruiniert hatten, mussten auf jeden Fall dingfest gemacht werden. Dafür würde sie sorgen.
    Draußen wartete Christopher, der liebe Christopher, ihr Christopher. Wie hatte sie sich ein Leben ohne ihn jemals vorstellen können? »Fertig?«
    »Ja. Und jetzt ist Sebastian dran.« Sie war empört, verständlicherweise, und sann nun auf Rache.
    »Später.«
    »Nein, jetzt! Er allein ist der Schuldige. Er steckt hinter dem Bombenanschlag, und er trieb meine Tanten in den Tod. Er wollte dich ermorden – James prahlte damit –, und das bedeutet, er ist schuld am Tod Vernons. Dafür muss er büßen.«
    »Was kannst du denn schon machen?«
    Sein Ton war überaus geringschätzig. »Ich hatte vor, dich um Hilfe zu bitten. Wir können doch sein Bewusstsein manipulieren, richtig? So wie Justin es mit Inspektor Jones gemacht hat. Und du bist mit James an jenem ersten Abend im Pub ebenso verfahren. Zusätzlich arbeiten wir mit dem Mittel der Schocktaktik. Er hält uns beide für tot. Wenn wir ihn nun gemeinsam plötzlich in seinem Schlafzimmer überraschen, würde er, gelinde gesagt, Augen machen. Dann greifen wir auf seine Gedanken zu, zwingen ihn sozusagen, alles zu gestehen. Das wäre doch eine Möglichkeit, oder?«
    Er sagte eine gute Minute lang überhaupt nichts. Was war los? Hatte sie etwa falsch verstanden, was Justin gemacht hatte? »Hast du vielleicht Zweifel? Wenn ich nicht mächtig genug bin, seine Gedanken zu manipulieren, können wir immer noch Justin um Hilfe bitten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Dixie, das klingt alles schön und gut, aber dein Plan hat einen Haken.«
    Nur einen? Der müsste doch zu beseitigen sein.
    »Wie sollen wir denn deiner Meinung nach überhaupt in das Haus hinein kommen?«
    »Was?« Sie erinnerte sich an ihren Besuch bei den Collins’. Hatte sie das Haus nicht erst betreten können, nachdem Monica sie ausdrücklich dazu eingeladen hatte?
    »Du bist jetzt eine von uns, Liebes. Ohne explizite Einladung ist uns der Zutritt in menschliche Behausungen verwehrt, und glaubst du, Caughleigh würde auch nur einen von uns über seine Schwelle lassen?«

18
    »Irgendwie muss es doch gehen.« Sie saßen am Fuß der geschwungenen Treppe und diskutierten das Thema von allen Seiten und wieder von vorne. So kurz vor dem Ziel war Dixie nicht bereit, aufzugeben. Sie hielt einen Pfosten der Treppe umklammert, als sie plötzlich ein trockenes Knacksen vernahm. In dem Moment war ihr eines klar: Mit so viel Kraft bedeutete eine Haustür für sie kein Hindernis.
    Christopher nahm ihre Hände. »Warum bist du so erpicht auf Rache?«
    »Ich will keine Rache, sondern Gerechtigkeit. Für Stanley, seine Familie, dich, Vernon – sogar für meine alten Tanten. Er soll einfach nicht ungeschoren davonkommen. Kann nicht Justin …«
    »Kann was, verehrte Lady?« Justin stand direkt vor ihr. Das edle Schuhwerk passte hervorragend zu den pastellfarbenen Rosen im Teppichmuster.
    »Ich bin mir sicher, dass ich mich daran gewöhnen werde. Eines Tages.«
    »Du bist daran gewöhnt und gehörst jetzt zu uns. Wir können dich nicht mehr Frischling nennen.« Wie konnte er das nun schon wieder wissen? Und dazu diese Genugtuung in ihren Gesichtern! »Du strahlst es förmlich aus, Dixie. Das kann man nicht verbergen.«
    Sie sah Christopher verwirrt an. »Was meint er denn?«
    »Du hast erst vor kurzem gesaugt, und darum hat deine Haut einen besonderen Glanz. Dein Körper durchläuft jetzt die letzte Phase der Verwandlung. Du wirst zunehmend kräftiger und bekommst auch bald

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