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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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ran!«
    Sebastian kochte vor Wut. Brachte James denn gar nichts auf die Reihe? Er hatte den ganzen Abend Zeit gehabt, ohne diesen Störenfried, dieses Weib. Sebastian beugte sich über Emily und griff zum Hörer. »Ich hoffe, du hast die Sachen gefunden.«
    »Keine Chance. Ich hab die Bude jetzt dreimal auf den Kopf gestellt. Da ist nichts.«
    »Dann wirst du beim vierten Mal erfolgreich sein. Und untersteh dich, ohne die Unterlagen nach Hause zu kommen.«
    »Nicht um alles in der Welt! Keine zehn Pferde bringen mich dorthin zurück. In diesem Kasten spukt es. Wenn da nur die Geräusche wären, aber heute Abend hab ich ein kreidebleiches Gesicht am Fenster gesehen. Niemand kann mir weismachen, dass das einer von den Dorfburschen war!«
    »Geh schon, los.«
    »Niemals.«
    Sebastian fluchte, als James auflegte. Er wandte sich Emily zu.
    Sie saß auf dem Tisch, strich ihren Rock glatt und stopfte die Bluse in den Bund. »Wenn er ihre Aufzeichnungen nicht findet, sind wir dran.«
    »Noch nicht. Wir werden sie finden. Wenn sie so gut versteckt sind, wird auch diese Miss LePage kaum darüberstolpern. Sie müssen in der Bibliothek sein. Sämtliche anderen Unterlagen habe ich genauestens durchforstet. Auf der Bank ist nichts. Das weiß ich. Die Rolle des Nachlassverwalters hat ihre Vorteile.« Er schob das Hemd in die Hose und schloss den Reißverschluss.
    Emily stand auf. »Was machen wir, wenn wir nichts finden?«
    »Zeit gewinnen. Die Sache hinauszögern. Unserer Miss LePage das Leben schwer machen. Vielleicht braucht James ja auch Unterstützung.«
    »Und wer soll das sein?« Emily sah ihn mit großen Augen an und schüttelte den Kopf. »Ich nicht, nicht um alles in der Welt.«
    »Du hast viel zu verlieren, wenn die Wahrheit herauskommt. Deine Bank wäre sicher nicht allzu glücklich über die Vorstellung, eine Hexe zu beschäftigen. Schlecht fürs Image.«
    »Es ist nicht mehr verboten. Ich kann ganz ruhig sein.«
    »Wirklich?« Er umfasste ihren Nacken und streichelte mit der anderen Hand ihr Kinn. Dann küsste er sie, drängte mit der Zunge zwischen ihre Lippen. Er küsste sie lange genug, bis sie aufseufzte, seine Hand nach wie vor fest in ihrem Nacken. »Du wirst tun, was ich verlange, Emily. Weil ich es will.«
    »Was verlangst du?« Sie sah nun völlig derangiert aus mit ihrem zerwühlten Haar, dem verschmierten Lippenstift und dem zerknitterten Rock.
    »Gib mir zwei Tage. Mach unserer Dixie zum Sonntag ein schönes Frühstück, und zwar eines, das es wirklich in sich hat, damit sie garantiert ein paar Tage im Bett bleibt.«
    Ihre Augen weiteten sich, als ihr dämmerte, was er meinte. »Das kann ich nicht tun!«
    Seine Hand wanderte von ihrem Nacken zu ihrem Busen. »Klar kannst du. Wozu bist du denn eine Kräuterspezialistin, wenn du deine Fähigkeiten dem Zirkel verweigerst?«
    »Hier geht es nicht um den Zirkel, sondern um dich.«
    »Das ist ein und dasselbe, jetzt, wo die alten Ladys verschwunden sind. Ich werde nicht zulassen, dass eine aufmüpfige Amerikanerin alles ruiniert. Sorg lediglich dafür, dass sie ein paar Tage nicht mehr vom Töpfchen runterkommt. Die junge Dame strotzt vor Gesundheit, da kann nichts schiefgehen. Marlowe mischt auch mit. Wir müssen auf der Hut vor ihm sein, und du ziehst unsere Dixie aus dem Verkehr.«
    Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Sebby, das geht zu weit.«
    Sebastian zog ihren Kopf wieder hoch. »Ich rechne mit dir, Emily.« Sie nickte und ließ sich noch einmal küssen. Dann sah er ihr zu, wie sie ihre Schuhe suchte, ihre Handtasche nahm und das Haus verließ.
    Er brauchte sie, um nicht in große Gefahr zu geraten.
    Er fragte sich, was sie wohl verwenden würde. Zaunrübenwurzel? Rhabarberblätter? Genau wollte er es gar nicht wissen. Sollte etwas schiefgehen, würde er seine Hände in Unschuld waschen. Aber davon ging er nicht aus. Schließlich hätte er nach wie vor gerne etwas mit Dixie gehabt.
    Dixie sah zu den schiefen Deckenbalken hinauf. Es dauerte ein paar schlaftrunkene Minuten, das Geräusch zu identifizieren – auf das Giebeldach niederprasselnder Regen. Sie kroch unter der Bettdecke hervor und tappte zum Fenster, um die Chintzvorhänge zu öffnen. Regen war gar kein Ausdruck. Die vom Himmel niederstürzenden Wassermassen vollführten einen wahren Trommelwirbel, wohin sie nur blickte. Orchard House stand verschwommen im Zwielicht; ein Auto fuhr die einsame Straße entlang, Spritzwasser links und rechts bei jeder Pfütze. Das also war der berühmte

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