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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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würde. »Ich bin ohne Auto hier. Könntest du mich mitnehmen, Sebby?«
    Dixie ließ sich diese Chance nicht entgehen. »Gute Idee. Vorher kann er mich unterwegs absetzen.« Sie hatte insgeheim gehofft, Christopher würde sich anbieten, aber er stand lediglich da und genoss das Theater.
    Sie waren schon alle halb bei ihren Autos, als Sally fluchte: »Verdammt! Ich hab ’nen Platten. Ausgerechnet, wenn Robert einmal nicht dabei ist.«
    »Ich helf dir«, bot Christopher an. »Es hat keinen Sinn, wenn wir alle hier rumhängen.« Dixie sah nur noch Christophers breite Schultern, als er auf Sallys Landrover zuging.
    Christopher bot ihr an, sie nach Hause zu bringen, aber Sally bestand darauf, das Rad zu wechseln. »Morgen ist Sonntag, und ich brauche den Wagen dringend«, klagte sie.
    Also stimmte er zu. Dixie wähnte er in dieser Nacht in Sicherheit. Caughleigh war zwar verärgert, führte aber, wie er glaubte, nichts Böses im Schilde. Zudem wäre der Radwechsel nur eine Sache von fünf Minuten, und dann könnte er immer noch auf dem Nachhauseweg bei Dixie vorbeischauen. Sally erwies sich als äußerst hilfreich, reichte ihm Wagenheber und Radkreuz, aber ihr Geschwätz ging ihm sehr auf die Nerven. Sie wiederholte sich ständig: »Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte. Die Reifen waren komplett neu.« Noch ein Wort und er würde sie eigenhändig erwürgen.
    Er wuchtete das Reserverad auf die Achse und spürte, wie schwach er war. Viel lieber sollte er sich ausruhen, anstatt für die Dorfschickeria Reifen zu wechseln. »Fertig«, sagte er, als er die Radkappe aufsetzte und nach einem Lappen für seine Hände griff.
    »Ende gut, alles gut«, säuselte Sally.
    Christopher drehte sich um. Etwas an ihrem Tonfall irritierte ihn, aber zu spät. Im Mondlicht schimmerte etwas Helles in ihrer Hand. Ein Schraubenschlüssel, den sie wegpackte? Er wusste, dass er sich getäuscht hatte, als er die Klinge an seiner Haut spürte. Von den Anstrengungen der letzten Woche geschwächt, versagten ihm seine Glieder den Dienst. Ein sengender Schmerz durchfuhr seinen Brustkasten und brannte wie Feuer. Seine Hände griffen ins Leere.
    »Hab ich dich!«, kreischte sie in ihrer Aufregung. Wie ein Echo hallten die Worte in seinem sich einnebelnden Bewusstsein wider. Er versuchte zu sprechen, aber schon wich dem Schmerz völlige Dunkelheit. Er stolperte gegen das Auto, glitt aus, und der Kiesboden kam auf ihn zu.
    »Ich wollte unbedingt das Haus sehen. Warum musstest du so drängen? Sie hätte uns hereingebeten.«
    Emily ging ihm langsam auf die Nerven. »Sie hatte überhaupt nicht die Absicht«, sagte Sebastian.
    »Wo fahren wir überhaupt hin, in deine Kanzlei?«
    Diese Frau war unmöglich, hatte nur das Eine im Sinn. »Nein, meine Liebe, höchste Zeit, dass du dich für den Zirkel nützlich machst.«
    Sie wechselte die Tonart. »Bitte keine manipulierten Speisen mehr. Es hat nicht funktioniert, bei mir nicht und bei Ida nicht, außerdem ist es zu riskant.«
    »Vergiss deine Pflänzchen und Mixturen. Es gibt verlässlichere Methoden.«
    »Bloß keine Zauberei, Sebby. Ohne mich!«
    »Sally hat ihren Einstand schon geleistet. Jetzt bist du dran.« Er steuerte auf den zum Gemeindehaus gehörigen Parkplatz. Emily mochte ja ihre Verdienste haben, aber er konnte sich jetzt nicht mit ihren Skrupeln herumschlagen. Sie musste ihnen helfen, sie hatte keine andere Wahl. Sie steckte genauso tief drin wie er.
    Als er neben dem Gebäude anhielt, erschien auch schon Sallys Gesicht am Wagenfenster. »Ich hab alles gemacht, wie du es gesagt hast. Hat wunderbar funktioniert. Aber alleine krieg ich ihn nicht hoch. Er ist schwer wie Blei.«
    »Der wird bald überhaupt nicht mehr hochkommen. Niemals«, sagte Sebastian beim Aussteigen. Emily ignorierte er komplett. Er zog Marlowe an der Schulter und grinste, als sein Erzfeind aufstöhnte. »Die letzte Runde gewinne ich«, sagte er. Dann riss er ihm die lederne Augenklappe herunter; Christophers Kopf fiel ruckartig nach unten, als das Gummiband nachgab und das rosettenartige Narbengewebe an der Stelle, an der sich einmal das andere Auge befunden hatte, zum Vorschein kam.
    »Du, d-du hast ihn umgebracht«, sagte Emily mit zitternder Stimme.
    »Noch nicht ganz, meine Liebe. Aber bald. Wenn der Zeitpunkt am günstigsten ist. «
    »Wie m-meinst du d-das?«
    »Wir lassen ihn bis Montag warten. Damit er noch hübsch leidet, ehe er zur Hölle fährt.«
    »Sebby.« Ihre Hand umklammerte seine Schulter wie eine Klaue.

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