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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Kraus
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Ich dachte, es wäre sicherer für mich, versteckt zu bleiben, bis du kommst. Dein Bruder ist schon zwei Mal hier vorbeigekommen.“
    „ Tyran?“, fragte Ayla.
    „Ich glaube es, ja. Er ist doch der Rüpel, der dich davon abgehalten hat, mir zu folgen? Da hab ich mir so viel Mühe gegeben, dich auf meine Seite zu locken und kurz bevor ich mein Ziel erreicht habe, schnappt er dich mir vor der Nase weg“, sagte er mit gespielter Entrüstung.
    „Du wolltest mich auf deine Seite locken? Warum denn das?“
    Eliyas Augen blitzen auf und er schien etwas darauf erwidern zu wollen, entschied sich dann aber anders. „Keine Zeit für Plaudereien. Wir sollten anfangen, nach meinem Messer zu suchen, bevor wieder jemand auftaucht.“
    Sie gingen ein Stück weit der Grenze entlang in Richtung Süden, jeder auf seiner Seite. Nach ungefähr fünf Minuten blieb Eliya stehen.
    „An dieser Stelle war ich drüben, glaube ich. Ich denke, am besten suche ich hier meine Seite ab und du schaust dich auf deiner um, in einem Radius von, sagen wir, zwei- bis dreihundert Metern. T reffen wir uns in einer halben Stunde wieder hier?“
    „Okay. Aber sag mal, wie sieht dieses Messer denn aus? Wie groß ist es? Irgendein bestimmtes Merkmal, an dem ich es erkennen kann? Ansonsten wird das eine Sisyphusarbeit.“
    Eliya schien etwas überrascht von ihrer Frage. Dann antwortete er: „Es ist eigentlich eher ein Dolch, als ein Messer. Silberne Klinge, schwarzer Griff aus Leder. Und in den Griff ist ein roter Stein eingearbeitet.“
    Aha, schon besser, dachte Ayla. „In dem Fall, bis später“, sagte sie. Damit verschwanden beide im Unterholz und fingen an zu suchen.
    Ayla gab sich größte Mühe, den Dolch zu finden, aber es gestaltete sich wirklich als ein schwieriges Unterfangen. Die Dunkelheit verschaffte ihr keine Probleme. Sie sah im Dunkeln sogar besser als bei Licht. Nein, die Messersuche gestaltete sich deshalb so schwierig, weil es schier unmöglich war, zwischen all den Büschen, Sträuchern, Bäumen und dem Laub am Boden, irgendetwas zu finden, selbst wenn es die Größe eines Dolches hatte. Nach der vereinbarten halben Stunde kehrte sie ohne Erfolg zum Ausgangspunkt zurück. Eliya wartete bereits auf sie.
    „Kein Glück?“, fragte er.
    „Nicht im Geringsten. Ist aber auch ziemlich aussichtslos, in diesem Gestrüpp ein Messer wieder zu finden.“
    Eliya überging ihre Zweifel. „Wir sollten jetzt noch in die andere Richtung gehen. Dort gibt es auch noch einmal eine Stelle, an der ich über die Grenze gegangen bin.“
    Wieder schritten sie nebeneinander her, jeder auf seiner Seite der Grenze. Diesmal in Richtung Norden. Ayla warf Eliya einen flüchtigen Blick von der Seite zu. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und seine Bewegungen hatten etwas Geschmeidiges an sich. Er schien zu bemerken, dass sie ihn musterte.
    „Ist etwas?“, fragte er, aber ohne eine Spur Feindseligkeit in der Stimme.
    „Ich habe mich nur gerade gefragt, wozu du eigentlich ein Messer brauchst. Unsere Jäger zumindest kommen auch ohne zurecht ...“
    Er sah sie amüsiert an. „Sos o, das kleine Satarimädchen stellt sich also Fragen über mich.“
    Er machte eine kurze Pause. Dann fuhr er fort: „Es ist ein Familienerbstück. Sonst noch irgendwelche Fragen?“
    Da war sie wieder, seine Überheblichkeit. Ayla hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr so schnell von ihm einschüchtern zu lassen.
    Mit leichtem Ärger in der Stimme sagte sie: „Ja, die hätte ich tatsächlich. Wenn du schon mal so mutig warst, die Grenze zu überqueren, warum bist du es jetzt nicht mehr, sondern bittest mich um Hilfe? Ach ja und noch etwas. Ich heiße Ayla, aber das weißt du ja eigentlich schon. Also nenn mich bitte auch so!“
    Die Überheblichkeit wich aus seinem Gesicht. Er blieb stehen und kniff die Augen böse zusammen. Dann fragte er: „Provozierst du mich eigentlich mit Absicht oder passiert dir das einfach so?“
    Ayla erwiderte nichts darauf, sondern starrte ihn nur herausfordernd an. Er kam einen Schritt näher an die Grenze. „Du glaubst also, ich sei nicht mutig genug, um zu dir rüber zu kommen?“
    „Ganz recht“, erwiderte Ayla. „Warum sonst würdest du dir ein Mädchen herholen, um es auf der anderen Seite nach deinem Messer suchen zu lassen?“
    Ohne ein weiteres Wort überschritt Eliya die Grenze. Damit hatte Ayla nicht gerechnet. Er stand jetzt direkt vor ihr, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Wieder stieg ihr

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