Unsterbliche Liebe
sein atemberaubender Duft in die Nase. Sie schloss die Augen und sog ihn ein. Einfach köstlich!
Dann schlug sie ihre Augen wieder auf und sah ihm fest in die Seinen.
„Das hättest du besse r sein lassen, Vulpari . Jetzt kann ich über dein Schicksal bestimmen und wer weiß, ob ich auch so großzügig bin wie du.“
Sie lief nahe an seinem Körper im Kreis um ihn herum. Er stand reglos da und verzog keine Miene. Als sie einmal um ihn herumgegangen war, sagte sie mit Vorfreude in der Stimme: „Mal überlegen, was ich jetzt mit dir machen soll“, und blickte ihm frech ins Gesicht.
Völlig unvorbereitet packte Eliya sie an der Taille und zog sie mit ein paar wenigen Schritten über die Grenze ins Vulparigebiet. Wieder hielt er ihr die Hände hinter ihrem Rücken zusammen und drückte sie sich gegen seinen Körper.
Über ihre Schulter flüsterte er ihr ins Ohr: „Und was jetzt, Ayla ? Jetzt kann ich mir überlegen, was ich mit dir machen soll. Du bist auf meiner Seite, ich kann mit dir tun und lassen, was ich will.“
Die Art und Weise, wie er das sagte, jagte Ayla einen kalten Schauer über den Rücken. Ein Schauer aus Angst und … Erregung? Ja, dieser überhebliche Vulpari raubte ihr den letzten Verstand. Sie befand sich auf feindlichem Gebiet, ja sogar in den Armen des Feindes. Er konnte sie töten, wenn er wollte. Aber in diesem Moment war ihr egal, was er mit ihr vor hatte, sie ließ es einfach geschehen. Seine Nähe und sein betörender Duft vernebelten ihr die Sinne.
„Ich wollte schon immer einmal das Blut eines anderen Vampirs kosten“, sagte er im Flüsterton und sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich die Lippen leckte.
Würde er ihr etwas tun?
Langsam fuhr er ihr mit seinem Finger über den Hals, genau dort, wo ihre Halsschlagader saß. Es kitzelte und sie bekam am ganzen Körper Gänsehaut.
Er bleckte seine Zähne und kam ihrem Hals damit immer näher. Sie schloss die Augen und ließ es bereitwillig über sich ergehen.
Was zum Teufel tat sie bloß? Sie lieferte sich dem Feind aus und wehrte sich nicht im Geringsten. Das war überhaupt nicht ihre Art. Er konnte sie jeden Moment töten.
Als sie seine Zähne an ihrem Hals spürte, hielt sie den Atem an.
Eliya jedoch keuchte, stieß sie von sich weg wieder zurück auf ihre Seite und sah sie wütend an.
„Ich habe s chon davon gehört, dass Satarivampire nicht die Schlausten sind, aber du scheinst ja außergewöhnlich dumm zu sein! Was glaubst du eigentlich, was du hier tust? Lässt dich beinahe von einem Vulpari beißen? Bist du so lebensmüde?“
Ayla wusste nicht, wie ihr geschah. Sie hatte sich wie in Trance befunden und jetzt, da Eliyas Körper nicht mehr an ihrem war und sein Duft nicht mehr so vereinnahmend in ihre Nase strömte, bekam sie einen klaren Kopf. Er hatte recht. Es war unglaublich dumm von ihr, was sie gerade gemacht hatte.
Sie hätte sich einfach so von ihm beißen lassen! Es hätte das Ende ihrer Unsterblichkeit bedeuten können! Verwirrt über das gerade Geschehene und verärgert darüber, wie er mit ihr gesprochen hatte, wandte sie sich um und stapfte so schnell sie konnte davon.
Nach ein paar Schritten rief Eliya ihr hinterher: „Warte, Ayla. Bitte geh noch nicht. Ich hab das nicht so gemeint. Ich kann nur nicht glauben, dass du so leichtfertig bist.“
Ayla stand unentschlossen da. Dann kochte erneut Wut in ihr auf.
„Ich könnte dich auch fragen, was das sollte! Du hast mich einfach auf deine Seite gezogen! Du bist es, der mich in diese Situation gebracht hat. Freiwillig wäre ich nicht zu dir rüber gekommen. Und was dann passiert ist … verstehe ich selbst nicht genau. Bleib einfach weg von mir, verstanden?“
Kurz trat ein unglücklicher Ausdruck auf Eliyas Gesicht, dann wurde sein Blick wieder undurchdringlich. Ayla ging weiter.
„Ayla, warte!“, rief er ihr abermals nach. Aber Ayla blieb nicht stehen, sie musste weg von ihm, was auch immer er an sich hatte, es war zu gefährlich für sie.
Viel zu gefährlich!
Und es konnte sie teuer zu stehen kommen, wenn sie sich nochmals in seine Nähe begab.
„Ach scheiße“, hörte sie ihn hinter sich schimpfen. Dann vernahm sie seine Schritte. Verblüfft drehte sie sich um. Er war ihr über die Grenze hinweg nachgelaufen und stand jetzt wieder direkt bei ihr.
Vorsichtig hob er seine Hand und strich ihr damit eine Locke aus dem Gesicht. Sie blickte in seine dunklen Augen. Ihr Herz setzte für einen Schlag aus. Sie musste sich von ihm lösen, bevor sie
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