Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
zu Kit, der breitbeinig in Kampfposition dastand. »Du bist der Hausherr, Kit. Kann er hereinkommen?«
    »Fünf Minuten«, erwiderte Kit, ohne auch nur einen Millimeter von seiner Position abzurücken.
    Vlad trat ein. »Es reichen schon drei.« Er nickte Kit und Tom kurz zu, ehe er sich an Justin wandte. »Dr. Corvus, eine Entschuldigung zu diesem Zeitpunkt ist sinnlos und banal, aber ich entschuldige mich trotzdem. Bei allen Missstimmigkeiten und Rivalitäten zwischen uns hätte ich dir doch niemals eine Katastrophe dieses Ausmaßes an den Hals gewünscht. Dass ich die Lawine losgetreten habe, beschämt mich zutiefst. Meine Unkenntnis eurer Gesetze bringt mich in Verlegenheit und bedeutet für dich eine Tragödie. Wenn ich könnte, würde ich die Sache ungeschehen machen, aber die Gültigkeit eurer Gesetze ist offenbar so unerschütterlich wie eure Führerin unnachgiebig.«
    »Da der Ausgang unweigerlich feststeht, bleibt mir nur folgendes Angebot. Es ist ein schwacher Ersatz und wiegt deinen Verlust keinesfalls auf, aber ich biete dir an, auf unbefristete Zeit, wo und wann auch immer, vom Schutz und den Diensten meiner Kolonie Gebrauch zu machen.«
    Sie waren platt, denn damit hatte niemand gerechnet! Justin spürte, dass die anderen starr vor Staunen waren, hatte aber volles Verständnis dafür. Ihm ging es nicht anders.
    Vlad beehrte sie darauf mit einer besonders tiefen Verbeugung. Als er wieder hochkam, äugte er zu Kit. »Etwas weniger als drei Minuten, nehme ich mal an, und länger will ich deinen guten Willen auch gar nicht strapazieren. Es dämmert bald. Auf Wiedersehen.«
    »Bei Abel!«, sagte Justin, als Vlad auf die noch offen stehende Tür zuschritt. »Vlad!« Als Vlad zurückkam, streckte Justin ihm die Hand entgegen.
    Nun war Vlad an der Reihe, zu starren, aber er zögerte kaum eine Sekunde, ehe er Justins Hand ergriff. »Was ich gesagt habe, ist wörtlich zu nehmen«, schob er noch hinterher.
    Justin nickte. »Ich weiß.«
    Kit ging an ihnen vorbei und knallte die Tür zu. »Komm rein, Vlad, ich hol ein Glas für dich.«
    Ein Jahrhundert und mehr ist eine lange Zeit für Feindseligkeiten. Justin, Kit und Tom erhoben das Glas zusammen mit Vlad und tranken auf die Zukunft. Dank einem alten Rivalen hatte er nun wenigstens einen Hauch von Zukunft. Die Trennung von Kit und Tom war nicht aufzuheben, aber das Schicksal des ziel- und heimatlosen Wanderers würde ihm erspart bleiben. Er hatte eine Zuflucht für Stella.
    Diese Neuigkeit musste er ihr sofort mitteilen.
    * * *
    Als Dixie zu Ende erzählt hatte, sank Stella in die Sofakissen zurück und starrte fassungslos ins Leere. »Das ist reinstes Mittelalter!«
    »Älter. Der Kodex wurde lange vor dem Mittelalter erstellt.«
    »Na, dann ist es ja höchste Zeit für eine Erneuerung! Justin so schlimm zu bestrafen, nur weil er mich verteidigt hat!«
    »So wie sie und leider auch Christopher es sehen, warst du bereits tot, und es gab überhaupt keinen Grund mehr für Justin, dich zu verteidigen. Seine Attacke war also ungerechtfertigt.«
    Stella wäre am liebsten selbst auf jemanden losgegangen. »Was hätte er denn sonst tun sollen? Wegrennen?«
    Dixie strich ihr Haar zurück. »Wenn du so willst, ja. Rache oder Vergeltung ist bei ihnen tabu, und es steht außer Frage, dass du tot warst. Justin hat also aus Rache gehandelt, und die beiden waren immerhin krankenhausreif. Ob das richtig ist und ob ich dem zustimmen könnte, weiß ich nicht, aber Gesetz ist Gesetz.«
    Stella zischte verächtlich. »Es ist Unsinn. Erwarten sie etwa Übermenschliches von Justin?«
    »Er ist es. Wie wir beide übrigens auch.«
    Dem wollte und konnte sie nicht widersprechen. »Aber wir sind gleichzeitig auch menschlich.«
    »Wir sind menschlich in unseren Emotionen und übermenschlich in unseren Kräften; das ist eine gefährliche Mischung, die in früheren Zeiten anscheinend schwer missbraucht wurde. Das ist der Grund für den Kodex. Man spricht nicht ohne Grund vom finsteren Mittelalter.«
    Diese Zeiten waren beileibe noch nicht vorbei. Sie wurde eben hineingezogen in ein finsteres einundzwanzigstes Jahrhundert.
    »Das kann ich einfach nicht akzeptieren. Ich muss etwas unternehmen.«
    »Gut. Ich hab mir gedacht, dass du so reagierst.«
    »Wir brechen morgen frühzeitig nach Marysville auf, um gleich zu Beginn der Besuchszeit dort zu sein. Dann sind wir rechtzeitig zurück und lassen diese Farce einer Verhandlung platzen!«
    * * *
    »Bei Abel, wir sind zu spät!« Justin hatte es

Weitere Kostenlose Bücher