Unsterbliche Lust
schüttelte.
«Nein», sagte er, fast ein wenig traurig, und nach einem kurzen inneren Kampf fügte er hinzu: «Mein Vater hat behauptet, er hätte ihn gesehen.»
Sasha betrachtete ihn schweigend und rang mit sich, ob sie ihm erzählen sollte, was sie wusste und gelesen und gehört hatte. Das ist wahrscheinlich keine gute Idee, sagte sie sich, beugte sich über ihn und küsste ihn auf den Mund. Er braucht es nicht zu wissen, sagte sie sich und streichelte die Rose auf seinem Bauch, wobei ihre Fingerspitzen nicht ganz unbeabsichtigt gegen den wieder erwachten Penis stießen.
Und als John sie auf den Rücken drückte und sich mit seinem ganzen Körper auf sie legte, fand sie, dass dies alles war, was sie in diesem Augenblick brauchte. Ihr genügte es, dass es diesen Johnny Blakeley gab.
Sie fummelte mit einem Kondom und schob es mit sanfter Hand über seinen beeindruckenden Penis. Wortlos führte sie ihn an die Öffnung. Sie war so heiß und glitschig, dass der Schaft hineinglitt wie in warme Butter. Johnny verhielt sich still und reglos, presste nur die Hüften auf ihre, stützte sich dann mit den Ellenbogen auf und starrte Sasha ins Gesicht.
«Ah, Lady», murmelte er, während sie sich unter ihm aufbäumte, um ihn zu stoßenden Bewegungen zu animieren, «wenn du noch lange hierbleibst, dann wirst du es sein, die mich in meinen Träumen heimsucht.»
Ja, sie könnte diesen Mann lieben, dachte Sasha, als sie Arme und Beine um seinen Körper schlang und seine Stöße erwiderte. Aber er würde nie ganz ihr gehören, ebenso wenig, wie er je ganz Rosie gehören würde.
Sie musste sich mit diesen Momenten der Glückseligkeit zufriedengeben. Sie lauschte, ob sie die weinende Amelia Asher hören konnte, aber da war nichts außer dem Keuchen der Liebenden.
Dreizehntes Kapitel
Sasha wachte am anderen Morgen früh auf, enttäuscht, aber nicht überrascht, sich allein im Bett zu finden. Sie hatte irgendwann in der Nacht bemerkt, dass der Mann neben ihr sich aus ihren Armen löste, aus dem Bett schlüpfte, sich rasch ankleidete und das Zimmer verließ. Die Bewegungen hatte sie nur im Halbschlaf mitbekommen, aber sie waren ihr schon klar gewesen, und sie hatte sich dazu überreden können, nicht ganz aufzuwachen, denn sie wollte ihn nicht anbetteln, bei ihr zu bleiben.
Nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, empfand sie eher Erleichterung darüber, dass sie nicht im ersten Licht des Tages mit ihm konfrontiert wurde. Sie wollte ihm nicht vorlügen müssen, dass ihre nächtliche Begegnung der Beginn einer neuen Leidenschaft war, ebenso wenig wollte sie ihm gestehen, dass dieses Kapitel für sie abgeschlossen war, kaum, dass es begonnen hatte.
Was Sasha schon gestern gespürt hatte, war ihr jetzt deutlich geworden: Sie hatte nicht die Absicht, länger im Norden Englands zu bleiben. Dies war nicht ihr Ding, sie gehörte in das Getriebe der Stadt New York. Sie fühlte sich nicht mehr als Hauptperson eines Romans aus dem achtzehnten Jahrhundert. Sie hatte eine Aufgabe übernommen, und irgendwie hatte sie einen Abschluss gefunden.
Sie hatte Amelia Ashers traurige Geschichte verfolgen wollen und war in den Armen des John Blakeley gelandet, und Lady Amelias Geist war stumm geblieben, Sasha hatte sie in der Nacht nicht weinen hören.
Die Aufgabe war beendet, es war Zeit, nach Hause zurückzukehren.
Aber sie durfte den Spiegel nicht vergessen. Und auch um Rosie musste sie sich noch kümmern. Sie summte fröhlich vor sich hin, als sie ins Bad ging und sich unter die Dusche stellte. Sie zog ihren Lieblingsrock aus schwarzem Leder an, dazu eine pfirsichfarbene Bluse. Ein wenig nervös ging sie die Treppe hinunter. Was würde Rosie wohl zu ihrem nächtlichen Abenteuer sagen?
Aber die Wirtin war nirgendwo zu sehen. Ein Sasha nicht bekannter Mann polierte den Tresen und hob den Kopf, als er Sasha eintreten sah. Er nickte freundlich. «Was kann ich Ihnen zum Frühstück bringen, meine Liebe?»
Ihr war nicht nach Essen zumute. «Nur eine Kanne Tee, bitte», sagte sie und schaute sich nach Rosie um. Der Mann sah sie zweifelnd an. «Sind Sie sicher?», fragte er. «Keine Eier, kein Schinken? Nicht einmal eine Scheibe Toast?»
Sasha lächelte. «Nur Tee, bitte.» Ihre Finger spielten nervös mit der Serviette. Bevor der Mann in die Küche verschwinden konnte, fragte sie: «Ist Rosie nicht da?»
Der Mann schüttelte den Kopf. «Nein, sie ist schon früh in die Stadt gefahren, sie hat verschiedene Dinge einzukaufen.» Dann ging
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