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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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Zer, woraufhin Vkhin und Nael abzogen und mit schnellen Schritten den gegenüberliegenden Flur hinuntertrabten.
    Die Granate hatte im Flur für Platz gesorgt und einen neuen Durchgang hineingesprengt. Großartig! Er würde jede Chance wahrnehmen, die sich ihm bot. Der Abtrünnige in ihm war im Jagdmodus und drängte an die Oberfläche, wollte etwas zerfleischen, zerreißen. Er spürte, wie er die Kontrolle verlor, doch er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Keros zischte ihm über das Headset weitere Wegbeschreibungen ins Ohr, während Zer den inzwischen leeren Korridor entlanglief.
    »Oben«, beendete der Bruder seine Instruktionen. »Noch zwei Abtrünnige. Und Cuthah.« Wilde Genugtuung schwang in seiner Stimme mit. Die Jagd verlief gut.
    »Irgendwelche Zivilisten?« Es war zwar gut, das zu wissen, doch Zer würde sich von nichts und niemandem aufhalten lassen, sich zu seiner Verbündeten durchzukämpfen und sie hier rauszubefördern. An diesem Tag vertraute er auf sein Bauchgefühl, welches ihm sagte, dass er mit gezückten Waffen ins Labor stürmen musste. Die Zivilisten konnten sich ducken und verstecken – oder auch nicht. In Gedanken setzte er sie zwar mit auf seine Checkliste, als er auf die Stufen zuging, und wollte es wenn möglich vermeiden, doch er würde durchaus auch Kollateralschäden in Kauf nehmen.
    »Zwei kommen auf dich zu«, warnte Keros ihn, was sich bestätigte, als er das Treppenhaus verließ, tief einatmete und die beiden Zielpersonen roch. »Nessa befindet sich in einem Raum in der Mitte des Flurs. Fünfte Tür rechts.«
    Die Büros und Labors zählend, schlich Zer leise den Korridor entlang. Die Glasscheiben in den Türen waren zersprungen, die Splitter bedeckten den kompletten Boden und irgendjemand hatte einen blutigen Handabdruck an einer Wand hinterlassen. Es lag ein Geruch nach Blut und Angst in der Luft, bei dem der Abtrünnige in ihm zu knurren anfing. Alles schrie förmlich danach, dass hier Menschen schwer gekämpft hatten. Mehr als einen leblosen Körper konnte er jedoch nicht entdecken. Zer blieb nicht extra stehen, um den Puls zu fühlen. Vielleicht war der Mensch tot, vielleicht auch nicht.
    »Seh einen vor mir«, meldete er über sein Mikrofon.
    Die Vorstellung konnte beginnen.
    Der Abtrünnige stürmte durch die herausgesprengte Labortür rechts von Zer und sprang ihm an die Kehle. Doch Zer wich ihm aus, sodass sein Angreifer gegen die gegenüberliegende Wand knallte. Das Knacken, als das Gesicht des Mannes auf die Rigipsplatte prallte, war so befriedigend.
    Da kam auch schon der zweite von den Schweinehunden durch die Tür. Schnell warf Zer einen Blick über die Schulter seines Angreifers und stellte fest, dass sich dort ein fensterloses Büro befand, ein tristes Kabuff ohne einen weiteren Ausgang. Der arme Teufel, der dazu verdammt war, tagein, tagaus darin zu arbeiten, tat ihm leid. Er hätte sich an diesem Tag freinehmen sollen. So viel stand fest.
    Der Abtrünnige zog eine Feuerklinge und stürzte sich auf ihn. Scheiße! Das kam unerwartet. Zer wich einen Schritt zurück, verlagerte sein Gewicht auf eine Seite und wehrte den Hieb mit seiner eigenen Klinge ab. In dem Flur war es definitiv zu eng, um eine Granate zu werfen, und er konnte auch keine Schüsse aus der Glock abgeben, da diese noch in seinem Hosenbund steckte.
    »Na, komm tanz mit mir«, murmelte er.
    Tatsächlich wurde es ein Handgemenge. Er bleckte die Zähne, als er seinen Angreifer beim Handgelenk packte und es herumdrehte. Der Abtrünnige machte zwei Schritte zurück, doch das reichte nicht. Der Bastard war immer noch nah genug, um seine Klinge hochzureißen und wieder herabsausen zu lassen.
    Plötzlich spürte Zer einen beißenden Schmerz entlang seiner Seite. »Wurde getroffen«, fluchte er in sein Mikro. Die Engelsfeuer-Wunde brannte wie Sau. Der einzige Vorteil daran, ein Gefallener zu sein, war die Tatsache, dass er keine Seele mehr besaß. Sicher, die Verletzung tat höllisch weh, doch sie würde ihn nicht fertigmachen. Nicht so schnell zumindest.
    »Herr … Zer bist du okay?« Keros’ Stimme erklang klar und deutlich über den Ohrhörer. »Soll ich dir Verstärkung reinschicken?«
    »Ich bin okay«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, dann entstand eine bedeutungsschwere Pause.
    »Sag mir bitte, wenn es nicht so ist«, sagte Keros schließlich. »Dann kommen wir rein. Wir geben dir Rückendeckung, Herr.«
    Hm … Das genau war ja das Problem. Sie hatten auch hinter ihm

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