Unsterbliche Sehnsucht
dann hatten Mischka und er den besten Sex ihres Lebens gehabt. »Willst du es auch versuchen, Baby?«
Nachdenklich starrte sie für eine Sekunde ins Leere. »Mischka und Brends hatten aber doch auch schon vorher miteinander geschlafen?«
»Ja, hatten sie.«
»Haben sie« – sie errötete – »etwas Ungewöhnliches ausprobiert?«
Zer hatte sich nicht nach den Einzelheiten erkundigt, war für Brends aber als Zeuge bei der Bündniszeremonie dabei gewesen. »Sie hatten einfach nur Sex, Baby.«
»Okay. Also keine ungewöhnliche Stellung, kein –«
»Nein«, knurrte er. »Aber ich kann dir versichern, dass sie beide ihren Spaß hatten.«
»Was könnte es denn dann so speziell gemacht haben?« Sie schaute zu ihm hoch. »War es vielleicht die Häufigkeit?«
Auch danach hatte er nicht gefragt, aber vielleicht war sie da auf etwas gekommen. Vielleicht gab es ein Muster, das sie bisher nicht erkannt hatten.
»Wodurch wachsen die Flügel? Wenn es nicht an einer verrückten Stellung und auch nicht an der Häufigkeit liegt, wodurch werden sie dann hervorgebracht? Und warum ist es nicht beim ersten Mal passiert?«
»Was spielt das denn schon für eine Rolle? Ich bekomme meine Flügel nicht zurück, denn wir sind keine Seelenverwandten.« Er würde ihr da nichts vormachen.
»Bist du sicher?« Sie betrachtete ihn. »Ich kann jetzt nicht gerade behaupten, dass ich gern deine Seelenverwandte sein
möchte
–«
Herrgott, bei ihr klang das, als ginge es darum, den Müll rauszubringen, oder um einen besonders unangenehmen Besuch beim Zahnarzt.
»Aber wie sollen wir uns da wirklich sicher sein, Zer? Was haben die zwei gemacht, das wir nicht auch getan hätten?«
Er zuckte abweisend mit den Schultern. »Wir wissen, dass du eine Seelenverwandte bist, denn du standest auf Cuthahs Liste. Und bis jetzt lag er todsicher immer richtig.« Mit Betonung auf
todsicher
, wenn man bedachte, welches Schicksal die meisten Frauen auf der Liste ereilt hatte.
»Aber offensichtlich bist du nicht
meine
Seelenverwandte.«
»Beweis mir das.« Jetzt hörte sie sich wieder ganz wie eine Professorin an.
»Keine Flügel – da hast du deinen Beweis.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Du hältst mich hin, Zer.«
Sie wollte Fakten hören? Die konnte er ihr liefern. Bevor er es sich noch einmal anders überlegte, berichtete er ihr in allen Einzelheiten, was Brends ihm über die Nacht erzählt hatte, in der ihm seine Flügel gewachsen waren.
»Brends sagte, er habe Mischka in dieser Nacht alles gegeben. Hemmungslos.« Er zögerte. »Er hat jedem dunklen Zwang nachgegeben, den er verspürte, und stand wohl knapp davor, zum Abtrünnigen zu werden.«
Er beugte sich vor und stützte sich zu beiden Seiten von ihr auf dem Schreibtisch ab, umgab sie mit seiner Wärme. »Wir alle sind ständig dieser Gefahr ausgesetzt. Wir trinken die ganzen Emotionen, die Gefühle, die ihr Menschen besitzt, und manchmal können wir einfach nicht mehr damit aufhören. Wir saugen immer mehr Empfindungen in uns auf, zehren über das Bündnis von euren Emotionen, bis ihr tot seid. Das war der Preis, den Michael uns auferlegt hat, als er uns aus dem Himmel verbannte und uns unsere Seelen und unsere Flügel nahm. Möchtest du meine Selbstkontrolle auf die Probe stellen?« Er barg lächelnd das Gesicht an ihrem Hals und spürte, wie plötzlich ihr Puls schneller ging, als sie begriff, was er meinte. »Brends hat sich nicht zurückgehalten, Liebling. Und ich werde es auch nicht tun.«
»Hältst du mir hier nur einen Vortrag – oder geht’s um mehr, Zer?« Sie erhob sich und drehte sich in seinen Armen, sodass sie zwischen seinem Körper und dem Schreibtisch eingeklemmt war. Ihre reine, süße Erregung durchströmte ihn.
»Findest du das heiß, Liebes?« Er löste die mentale Verbindung ein Stück weit. Ihm war bewusst, dass seine Augen im Dämmerlicht des Büros silbern leuchteten. »Glaubst du, du kannst mit dem, was ich zu bieten habe, umgehen?« Er zuckte lässig mit den Schultern. »Ich besorg’s dir, wenn du das möchtest. Falls es das ist, wovon du träumst.«
»Ich werde nicht mehr aufzuhalten sein«, brummte er. Der verdammte Duft ihrer Haut und ihr vor Erregung geröteter Teint brachten ihn fast dazu, den Kampf Kampf sein zu lassen und auf Cuthah zu pfeifen. Zer wollte sie einfach nur noch in die Arme nehmen, an einen sicheren Ort tragen und sie lieben. Doch das war nur sein Wunschtraum, die Realität sah anders aus.
»Es wird ganz und gar nicht sanft sein und
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