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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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beobachtete, wie er auf sie zukam. Er schien die kurze Distanz zwischen ihnen mit seiner Hitze und seiner Größe zu füllen.
    »Ich bin nicht die Seelenverwandte, nach der du gesucht hast.« Wenngleich ein Teil von ihr sich verräterischerweise wünschte, sie wäre diese Frau.
    Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Ich habe nie geglaubt, dass ich eine habe.«
    Warum nicht? »Was wolltest –«
    Er unterbrach sie, indem er sie sanft zu sich herumdrehte und auf den Tisch setzte. Das Geräusch von aufeinanderreibendem Metall war zu hören, als er die Waffen beiseiteschob, um ihr Platz zu machen. Sie beschwerte sich nicht einmal darüber, dass Papiere auf den Boden segelten – ihre Unterlagen. Es kümmerte sie nicht, wurde ihr bewusst. Die Zeit schien stillzustehen.
    Zer legte ihr einen Finger an die Lippen und umfasste mit der anderen Hand sanft ihren Nacken. »Ich hatte dich für einen meiner Brüder vorgesehen. Ich wollte wenigstens einen von ihnen retten.«
    »Du kannst solche Entscheidungen nicht für sie treffen.«
    Etwas Dunkles blitzte in seinen Augen auf. »Das weiß ich.«
    »Jetzt schon.«
    Er lächelte zögerlich, was Nessa regelrecht dahinschmelzen ließ. »Genau, jetzt. Du hast also entweder den falschen Mann gewählt, standest fälschlicherweise auf Cuthahs Liste oder er hat die falsche Frau erwischt. Aber selbst wenn du keine Seelenverwandte für einen der Gefallenen bist, hilfst du uns nun, seine Armee zu schlagen. Du hast uns dem Sieg einen Schritt näher gebracht, das werde ich dir nicht vergessen, Nessa St. James.« Er hatte ihren Namen ausgesprochen, als wäre er ein Versprechen, ein Gelöbnis. »Ich stehe dafür tief in deiner Schuld und ich habe geschworen, dass ich dich beschützen werde, egal, was es mich kostet.«
    Die Geräusche, die von draußen – von dort, wo ihr Labor gewesen war –, zu ihnen hereindrangen, ließen nicht Gutes erahnen, klangen nach Gewalt.
    »Du brauchst das nicht für mich zu tun.«
    Er sah ihr tief in die Augen und zögerte kurz. »Ich muss es aber für mich machen.« Er schwieg einen Moment lang, bevor er weitersprach. »Für uns. Was auch immer du bist oder nicht bist, Nessa, mir bedeutest du alles.«
    Sie hätte niemals gedacht, dass sie ihn das sagen hören würde. Und jetzt, da er diese Worte ausgesprochen hatte, wollte er da rausgehen und sein Leben für seine Brüder geben. Für sie.
    Zer füllte ihr viel zu kleines Büro fast komplett aus und stützte sich mit seinen großen Händen auf der überladenen Tischplatte ab. Sie waren so riesig und stark, dass sie Nessa in ihren Bann zogen. Er hatte ihr mit ihnen unübertreffliche Lust bereitet und würde sie nun dazu nutzen, sie zu beschützen, koste es, was es wolle. Die Art, wie sich sein enges T-Shirt an seine Brust schmiegte, faszinierte sie, dazu trug er seine übliche Kluft aus schwarzem Leder und diese verdammten Stiefel. Seinen Ledermantel hatte er abgelegt, doch mit Sicherheit nur, weil es unmöglich gewesen wäre, damit durch den engen Luftschacht zu kriechen. Als er sich schließlich bewegte, konnte sie den Blick nicht von seinen starken, durchtrainierten Unterarmen mit diesen teuflischen schwarzen Tintenwirbeln lösen. Tinte, die förmlich zu schreien schien, dass er zu ihr gehörte – ebenso wie sie zu ihm.
    »Es geht da hoch.« Er deutete mit einem Daumen in Richtung des Lüftungsschachts in der Decke. »Das ist der Plan. Ich werde dich durch den Schacht nach draußen bringen, bevor ich es mit Cuthah aufnehme.«
    »Ich lasse dich nicht allein. Und was ist mit meinen Studenten?«
    »Die müssen wir als Kollateralschäden abhaken, Nessa.« Er ruinierte den Eindruck, er sei ein richtig harter Kerl, indem er hinzufügte: »Ich kann sie nicht rausholen. Cuthah hält sie in deinem Labor fest.« Beiden war klar, dass er ihr Einverständnis hätte erzwingen können – mit roher Gewalt oder aber durch das Bündnis. Er brauchte sie nichts zu fragen. Doch so hielt er es nicht.
    »Nein«, wiederholte sie. Er verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich dann auf ihren armseligen Bürostuhl. Mit seinem für ihn typischen breiten, teuflischen Grinsen legte er die Füße auf den Tisch und nahm die unmöglichen Umstände hin, die sie gerade geschaffen hatte. »Dann hast du einen anderen Plan für mich, Baby? Möchtest du vielleicht doch auf mein Angebot zurückkommen?«
    Sie setzte sich rittlings auf ihn, wobei ihr weißer Laborkittel aufklaffte. Doch er fasste sie bei den Schultern, um ihre

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