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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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sollte.
    Er musste aufhören, sie als Frau zu sehen – als eine Person. Er hatte doch schon vor dreitausend Jahren begriffen, dass es nur in einer Katastrophe enden konnte, wenn man auf seine Gefühle hörte.
    Sie gehörte nicht zu ihm. Das durfte er nicht vergessen.
    Er würde sie in Cuthahs verdammtem Schachspiel einsetzen, mehr nicht.
    Und dennoch, bei dem Blick, den er Nael zuwarf, hätte sein Bruder vor Schreck erstarren müssen. Doch der Gefallene verzog bloß gereizt die Lippen zu der Andeutung eines Lächelns. Wenn seine Nessa nicht vorsichtig wäre, würde der Bruder womöglich selbst Besitzansprüche auf sie erheben.
    »Nein«, sagte die Dozentin. Jemand hätte sie warnen sollen, dass niemand den Gefallenen etwas verweigerte. »Halten Sie an«, verlangte Nessa weiter, »und lassen Sie mich sofort hier raus! Das ist lächerlich. Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert und nicht im tiefsten Mittelalter. Ich weiß zwar nicht, wo Sie damit durchkommen wollen, mich dermaßen zu behandeln, aber Sie verstoßen gerade gegen ein halbes Dutzend Gesetze und ich werde Sie jetzt sofort anzeigen. Stopp!«
    Sein Schwanz wurde erneut hart, versteifte sich vor Vergnügen über den Trotz dieses Weibsbilds. Jemand hätte sie davor warnen sollen, was passierte, wenn freche Frauen dominante Männer herausforderten.
    »Nein« wiederholte er mit fester, tiefer Stimme. »Du wirst nicht Nein zu mir sagen, Baby.« Scheiß auf den ganzen Mist von wegen Finger weg. Es war an der Zeit, durchzugreifen.
    »Zer«, warnte jemand von vorn. Es war Nael. »Lass, ich kümmere mich darum.« Leder knarzte, als sich sein Bruder umdrehte. Nessa neben ihm erstarrte.
    »Nein«, wiederholte Zer noch einmal. »Frau Professor hier hat uns herausgefordert. Und ich nehme sie beim Wort.«
    Nael stieß einen leisen, derben Fluch aus, woraufhin Nessa zwar zusammenzuckte, jedoch nach wie vor nicht einlenkte, sondern darüber hinaus noch die Hände hob und Zer von sich wegschubste.
    »Das ist keine Provokation, Sie Idiot, sondern eine juristische Tatsache. Und jetzt halten Sie sofort diesen verdammten Wagen an!«
    Er genoss die Wärme ihrer kleinen Hände. Wie ihm auffiel, trug sie keinen Ring. Gut. Ein Partner hätte nur ein weiteres Hindernis dargestellt, das es zu überwinden galt. Der Drang, sie zu besitzen, der bei diesem Gedanken in ihm aufkam, war ungewohnt, weshalb er die Unterhaltung schnell wieder auf ihm bekanntes Terrain zu lenken versuchte.
    Also legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel. Der dünne, glatte Nylonstoff unter seiner Handfläche fühlte sich ziemlich erotisch an. Doch die Frau, die unter ihm eingeklemmt lag, hatte ihr Leben der genetischen Analyse gewidmet. Ihre Forschungsarbeit konnte man als brillant beschreiben. Paranormalität ließ sich so leicht bestimmen, als handele es sich um irgendeine x-beliebige Krankheit, sodass es für Zers Feinde ein Leichtes war, die Schwachstellen der Gefallenen aufzudecken. Das machte die Wissenschaftlerin unsympathisch. Zer gefiel nicht, was sie sich zu tun entschieden hatte. Und er würde ganz sicher nicht den Fehler machen, zu unterschätzen, was sich dieses clevere Köpfchen alles zu überlegen vermochte. Wie sie es wohl empfand, fragte er sich, dass sich das Blatt nun wendete. Oh, sie hatte sich natürlich nie öffentlich über die Paranormalen geäußert, sich nie in die Debatte darüber eingemischt, welche Rechte ihnen gewährt werden sollten – und welche nicht. Aber selbstverständlich hatte auch er nie darauf gewartet, dass jemand
ihm
irgendetwas gestattete, sondern sich genommen, was er brauchte, was er wollte, und diese Entscheidung auch nicht infrage gestellt.
    »Fassen Sie mich nicht an«, befahl sie, doch ihm war aufgefallen, dass sie kurz gezögert hatte. Er roch, dass sie ihn warm und süß willkommen hieß. Seine Professorin schien neugierig zu sein.
    »Nein«, wiederholte er mit weicher, rauer Stimme. »Ich glaube nicht, dass du dein Nein ernst meinst, Baby.«
    »Oh doch.« Ihr erneutes Zögern entging ihm nicht, zudem hatte sich seine Frau nicht bewegt. Sie saß wie erstarrt auf dem Ledersitz. Er spürte ihre zitternden Hände an seiner Brust, genau über seinem Herzen. Ganz langsam, damit ihr Zeit blieb, zu protestieren, senkte Zer seinen Kopf, doch Nessa kaute nur weiter auf ihrer entzückenden Unterlippe herum. Also schloss er die Lücke zischen ihnen wieder, sodass sie genau zwischen seinem Körper und dem weichen Lederpolster eingeklemmt war und seine Wärme und

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