Unsterbliche Sehnsucht
verdammt, für alle Ewigkeit den Menschen vor Augen zu halten, welche Schwierigkeiten es mit sich bringt, wenn man der Versuchung nachgibt – und jetzt meinen Sie, dass ich Ihnen einfach so in den Niedergang folge?«
Sie begriff gefährlich schnell. »Vergnügen hat immer seinen Preis, Baby. Aber wir sehen zu, dass es sich wirklich lohnt. Du wirst jede einzelne Sekunde genießen.« In seiner wohlklingenden Stimme schwang ein unmoralisches Versprechen mit. »So, wie du es schon jetzt auskostest.«
»Das tue ich nicht.«
»Oh doch.« Er setzte ein breites, markantes Lächeln auf, von dem er wusste, dass es sie tierisch verunsichern – und nebenbei das Feuer schüren – würde. »Ich kann deine Erregung riechen, Baby. Warm und süß heißt du mich willkommen. Wenn ich dich jetzt anfassen würde, kämst du sofort hier auf meinem Bett. Nur für mich.«
Sie schüttelte den Kopf. Ihm gefiel ihr benommener Blick. Er war nur für ihn bestimmt.
»Wenn es das ist, was du möchtest.« Sie brauchte ihm nur zu sagen, was sie wollte, und er würde einen Bruder finden, der es ihr gab.
»Ich habe keinen Sinn für Romantik.« Dieses Mal machte sie sich gar nicht erst die Mühe, laut zu werden, sondern sprach ruhig und langsam. »Ich werde keine Verbündete. Und Sie können mich nicht dazu nötigen, Zer, das wissen wir beide.«
»Du musst aber«, gab er zurück.
»Dann bringen Sie mich doch dazu«, hauchte sie und er war überzeugt davon, dass sie gerade daran dachte, wie er sie im Wagen geküsst hatte. Verdammt, als ob er das vergessen könnte. Er war kurz davor gewesen, ihren verführerischen kleinen Rock hochzuschieben und in sie einzudringen.
»Du kommst hier nicht weg«, sagte er entschieden. »Nicht, ehe du nicht deine Wahl getroffen hast.«
»Sie können mich nicht dazu zwingen, einen von Ihnen auszusuchen.« Als sie den Kopf schüttelte, fiel ihr dichtes Haar über ihre Schultern. Am liebsten hätte er die Hände darin vergraben und sie an sich gezogen. Nessa hatte ja keine Ahnung, was für eine Kreatur sie gerade reizte. Er war ein Monster und hatte nichts in ihrer Nähe zu suchen.
»Das wirst du aber tun«, drohte er ihr und ging zur Tür. »Wenn du zurück ins Leben möchtest, gibst du mir besser, was ich will. So schlimm wird es gar nicht sein, Baby.« Immerhin hatte sie im Auto doch viel Spaß mit ihm gehabt, dann würde sie bei einem seiner Brüder bestimmt richtig auf ihre Kosten kommen. »Denk darüber nach. Alle deine Fantasien würden Wirklichkeit werden.«
»Ich brauche aber keinen Mann.«
»Nein.« An der Tür hielt er noch einmal inne, um ihr sein fiesestes, unnachgiebigstes Lächeln zu schenken. Er kannte die Wahrheit. »Aber du brauchst Geld, ein Labor, eine Universität, die dich unterstützt, und eine Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift.«
»Sie«, entgegnete sie kalt, »sind mir nicht ebenbürtig.«
»Nein, Süße, das stimmt.« Er verschränkte die Arme vor der Brust, sodass der Ledermantel um die Schultern herum spannte. »Ich stehe über dir. Ich bin dein neuer Boss. Mir gehört dein Labor, deine ganze Uni.« Abermals lächelte er. »Dein Leben, wie du es genannt hast. Wenn du mir gibst, was ich verlange, kannst du das alles wiederhaben – und noch viel mehr hinzugewinnen. Willst du eine Stiftungsprofessur? Unbegrenzte Fördermittel? Das kannst du alles bekommen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das wäre nicht dasselbe.«
»Wie bitte?« Geld war Geld, sein Wert veränderte sich nicht, egal, woher es kam. »Es ist sehr wohl dasselbe.«
»Nein«, blaffte sie ihn an. »Das ist es nicht. Ich habe mir mein derzeitiges Leben verdammt hart erarbeitet.«
Oh ja. Und es schien großartig zu sein. Er hatte den schäbigen Hörsaal, den Stapel eingestaubter Bücher und die noch staubigeren Oberflächen gesehen. Das war genau der Ort, an dem er den Rest seines Lebens verbringen wollen würde. Schon als er nur dort gestanden hatte, war er ganz kribbelig geworden.
»Ich nehme keine Almosen an, Zer.«
»Einen Gehaltsscheck aber schon?« Er streckte die Hand aus und fuhr sanft mit einem Finger über ihren Hals und ihr Schlüsselbein, beschrieb ein neckisches Muster. »Sag mir, was du willst, Baby.«
Wenn er es zuließe, würde sie weglaufen, also machte er ihr unmissverständlich klar, dass sie nirgendwohin flüchten konnte. Das war zwar nicht die feine Art, aber sie hatte es ja auch nicht mit einem feinen Kerl zu tun. Das war beiden bewusst, spätestens nachdem er sie im SUV
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