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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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derartig bedrängt hatte.
    Keine Ahnung, warum ihn das nun so störte. Vielleicht, weil sie mehr verdiente, etwas Besseres. Und sollte ihr der Bruder, den sie wählte, wehtun, würde er den Bastard eigenhändig umbringen.
    Kraftvoll zog er am Türknauf und ignorierte, dass sie zusammenzuckte, als die Tür mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug.
    »Komm her«, befahl er, denn er würde es nur ein einziges Mal sagen. Er verschränkte die Finger mit ihren viel kleineren und zog sie hinter sich her. Sie folgte ihm – allerdings hatte er ihr auch keine Wahl gelassen, oder? Vermutlich nahm sie an, wenn sie ihm noch eine weitere pampige Antwort gäbe, würde er genauso ruppig mit ihr verfahren wie mit der Tür.
    Der Gedanke beschämte ihn, weshalb er sich schnell daranmachte, zu tun, was er noch erledigen musste, bevor er gehen konnte.
    »Nael und Vkhin.« Er deutete jeweils mit einem kurzen Nicken auf die beiden Brüder vor der Tür. »Die zwei halten hier vor meinem Apartment Wache. Solltest du in diesem Club irgendwo hingehen müssen, werden sie dir wie ein Schatten folgen.«
    »Wenn sie mich davon abhalten, hier hinauszuspazieren, sind sie wohl eher meine Gefängniswärter«, stieß sie hervor. »Sagen wir doch, wie es ist: Sie sind nicht für mich da, sondern für Sie.«
    Nessa begriff anscheinend noch immer nicht, dass ihr Leben in Gefahr war, und zwar seit Cuthah ihren Namen auf seine Liste gesetzt hatte. Selbst hier im vergleichsweise sicheren G2 sollte sie sich deshalb nirgendwo allein aufhalten. Sie war viel zu wichtig für Zer, um dieses Risiko einzugehen.
    Nael trat ins Licht und musterte sie mit dem für ihn typischen wollüstigen und abcheckenden Ausdruck in den Augen. »Vielleicht findest du ja Gefallen an uns, Baby.« Sein dunkler Schlafzimmerblick ruhte auf ihr, das Gesicht eingerahmt von seinen hüftlangen Haaren. Solange er nicht kämpfen musste, trug der Bruder sie offen. Die weichen, seidigen Strähnen fielen glatt über seinen Rücken und bewegten sich, sobald er seine kräftigen Muskeln anspannte. Obwohl Nael die gleichen harten Gesichtszüge besaß wie alle Gefallenen, bekam er die Frauen mit seinen Haaren rum. Es schien bei den Damen den Wunsch auszulösen, den Bruder zu streicheln, als wäre er eine Wildkatze, die sie zähmen könnten. Die Mähne und der Kerl im Ganzen waren einfach zu verführerisch. Viel zu spät bemerkten die Frauen am Funkeln in seinen Augen, welche Gefahr auf sie lauerte. Nael mochte scharf wie ein Degen sein, war aber ebenso todbringend. »Wir sind gar nicht mal so übel.«
    »Träumen Sie weiter«, entgegnete Nessa und sperrte den Gefallenen aus, indem sie ihm die Tür vor der Nase zuschlug. Zer hatte ihr schon so viel genommen und würde noch mehr verlangen, weshalb er ihr diesen kleinen, typisch weiblichen Wutanfall durchgehen ließ.
    »Weiß sie es?« Vkhin lehnte sich lautlos gegen die Wand. Er war ein guter Mann und ein leidenschaftlicher Beschützer. Doch er hatte nichts Nachgiebiges an sich. Wenn sie wegliefe, würde der Gefallene sich auf sie stürzen. Sie wäre nirgendwo vor ihm sicher. Genau deshalb hatte Zer ihn ausgesucht. Rein äußerlich bestach Vkhin durch sein kurz geschorenes Haar und die eiskalten Augen. Als Killer durch und durch besaß er zudem die massige Statur eines fiesen Straßenkämpfers. Kaltblütig und unerbittlich wie er war, zeigte der Bruder nicht den Hauch einer Emotion, denn er hatte keine Gefühle mehr. An einem guten Tag blieb er im Schatten und beobachtete alles mit diesen Augen, die sich nicht zu bewegen schienen und doch alles registrierten. Dieser erfahrene Blick, mit dem er all die netten Täuschungsversuche durchschaute und gnadenlos die Wahrheit dahinter erkannte. Der Bruder log nicht und er hielt auch nie mit seiner Meinung hinter dem Berg.
    »Nicht alles.« Zer dachte über Vkhins Frage nach und schüttelte dann den Kopf. »Aber sie weiß genug und wird tun, was wir von ihr verlangen.«
    »Sich mit uns verbünden.« Nael setzte ein bedächtiges, wollüstiges Lächeln auf.
    »Ja.« Unerwarteterweise verspürte Zer einen Stich im Herzen. Doch warum nur, zur Hölle? Immerhin war sie bloß ein Vorteil, den er zu seinen Gunsten nutzen wollte. Er hatte einen korrupten Erzengel zu töten, konnte dies jedoch leider nicht tun, da er mit seinem Arsch auf diesen scheußlichen Planeten verbannt worden war. Ohne Flügel würde er die Rückreise in den Himmel nicht antreten und Erzengel Michael stürzen können, der ihn und seinesgleichen

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