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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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obwohl Nael wusste, dass er das nicht verdiente, sehnte er sich danach. Er wollte
sie
. Gott verdammt, ja! Er
spürte
einen Funken Hoffnung, auch wenn er ihn schnell wieder verdrängte. Jeder Mann im Raum musste einfach auf Nessa St. James anspringen. Sie war eine schöne Frau, innerlich wie äußerlich, aber einfach nicht für ihn bestimmt. Also weihte er sie in einen Teil der Wahrheit ein. »Wir werden verrückt, Süße.« Er streichelte über ihren nackten Oberarm und genoss es, als sie erregt die Luft einsog. »Entzieh einem Mann für zu lange Zeit die Empfindung, die Gefühle, und er dreht durch.«
    Sie befeuchtete sich die Lippen. »Ist das wörtlich gemeint?«
    Sie brauchte nichts von dem Abtrünnigen zu wissen, den sie alle in ihrem Inneren mit sich herumtrugen. Zumindest noch nicht. Sicher waren ihr schon Gerüchte darüber zu Ohren gekommen, doch er wollte nicht derjenige sein, der ihr die harten Fakten nannte. Statt ihr also die ganze Wahrheit zu erzählen, bestätigte er lieber ihren Verdacht, ließ ihr jedoch noch genügend Raum, damit sie ihre eigenen Schlüsse ziehen konnte und sich nur so viel zumuten musste, wie sie vertrug. »Ja, wortwörtlich.«
    Sie hob eine Hand und legte sie auf seine, aber er hörte nicht auf, sie sanft zu streicheln. Verdammt, war sie weich und so süß …
    »Du willst mich«, vermutete sie und wirkte gleich darauf verlegen. So, als merkte sie wirklich nicht, wie der ganze Club nur darauf wartete, dass sie endlich ihre Entscheidung traf und dass es für jeden der Gefallenen eine Ehre wäre, auserwählt zu werden.
    »Ja«, brummte er und überlegte, ob er sie küssen sollte. Nur ein einziges Mal … Langsam wurden Nessa ihre Möglichkeiten bewusst. Doch Zer beobachtete sie beide, und es war gut möglich, dass diese Frau zu seinem Herrn gehörte. Es musste einfach so sein. Und wenn Zer eine Seelenverwandte fände, wäre Nael frei. Dann bräuchte Nael Zer nicht mehr zu versorgen.
    Ihm entging natürlich nicht, welch wunderschöne Frau vor ihm stand. Es war ja gar nicht zu übersehen. Doch Nessa gehörte einfach nicht zu ihm. Trotzdem erlaubte er sich das Vergnügen, ihr noch einmal über den nackten Oberarm zu streichen. Es gefiel ihm, wie ihr vor Erregung der Atem stockte.
    »Eine chemische Reaktion«, flüsterte sie und schob nun sanft seine Hand weg.
    Genau, hier ging es bloß um Biologie. Wenn sich die Möglichkeit ergab und Zer es wünschte, würde Nael sie vögeln, und dennoch bliebe er immer nur das fünfte Rad am Wagen. Mit seinem Anführer verband Nessa hingegen mehr als nur Neuronen und Pheromone. Zwischen ihnen bestand eine seelische Verbindung, auch wenn sich keiner der beiden diese Wahrheit eingestehen wollte.
    »Ja«, stimmte er zu, fragte sich aber, ob sie sein heiseres Flüstern über die wummernde Musik hinweg überhaupt hörte. Der Ausdruck in ihren Augen sagte ihm, dass sie seine Botschaft ganz genau verstanden hatte.
    »Tanz einfach mit mir«, meinte sie schließlich und griff hinter sich, um ihn an sich zu ziehen.
    Sich der Situation zu stellen, war Schritt Nummer eins auf der Tagesordnung für diesen Abend.
    Doch unglücklicherweise entsprach das, was Zer selbst verstanden und mittlerweile auch akzeptiert hatte, nicht dem, was sein vorlauter Schwanz forderte. Nein, der arme Schweinehund schien beschlossen zu haben, Ansprüche auf Nessa St. James anzumelden.
    So, wie Zer das sah, würde er jedoch eine Enttäuschung erleben.
    Der Gefallene legte keinen Wert auf eine Seelenverwandte und es war eindeutig, dass Nessa ihn nicht wollte, schon gar nicht für immer. Zur Hölle, sie glaubte anscheinend immer noch, es existiere eine Ausstiegsklausel aus dem Bündnis, das sie an diesem Abend eingehen sollte. Und wenn es etwas gab, worum er ihren neuen Seelenverwandten nicht beneidete, dann war es die Tatsache, ihr alles darlegen zu müssen. Und ein paar Erklärungen würden letztlich fällig werden. Schließlich konnten sie Nessa nicht ewig im Dunkeln tappen lassen, überdies ärgerte sich Brends’ Frau darüber. Sie hatte die Gefallenen von Anfang an zu mehr Offenheit gedrängt, doch ihre Einwände waren abgeschmettert worden.
    Nach Stand der Dinge sprach Mischka immer noch nicht wieder mit allen von ihnen.
    Er musste sich also der Herausforderung stellen. Zer vergrub die Hände tief in seinen Manteltaschen, umfasste zwei Wurfsterne und ging dann zurück in den Club. Na ja, Nessa würde ihn ohnehin nicht erwählen, also brauchte er an diesem Abend auch nichts weiter

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