Unsterbliche Sehnsucht
standen loyal hinter ihm.
Und das musste genügen. Denn Liebe und ewiges Glück waren nicht für ihn gemacht – er lehnte sie ab, hatte Brends gesehen. Was auch immer den Mann mit seiner Seelenverwandten verband, mochte sich vielleicht lohnen, doch wenn er nun den Club verließ, um zu kämpfen, geschah das nie, ohne dass er sich noch einmal umdrehte. Ein Teil von ihm wollte zu Mischka Baran zurück, und genau dieser Teil von ihm war verletzlich.
Und wenn sich Zer eines mit Sicherheit nicht leisten konnte, dann, verwundbar zu sein.
12
Nessa erwartete Zer an der Tür, doch er würde ihr bestimmt nicht das Kommando überlassen. Sie hatte die Rahmenbedingungen festgelegt und nun brächte er es zu Ende. Sie sollte merken, was es nach sich zog, wenn man einen Gefallenen reizte.
»Du hättest jemand anderen auswählen sollen, Baby.« Er ging auf sie zu und wusste, womit sie rechnete. Er war durch und durch kalt, zu einem Krieger und Mörder erzogen worden. Zwar wünschte er sich, er könnte der sanfte Liebhaber sein, den sie verdiente, doch aus Gründen, die wohl nur sie selbst kannte, hatte sie sich diese Suppe trotzdem eingebrockt und würde sie nun auch auslöffeln müssen. Ihr Blick huschte über sein Gesicht, sie suchte nach etwas. Was auch immer sie gewollt hatte, jetzt besaß sie es. Und ob er ihr nun genügen würde oder nicht, sie konnte den Entschluss nicht mehr rückgängig machen.
Bedächtig legte er ihr seine Hände auf die Schultern. Der Kontrast zwischen seinen großen, dunklen Fingern und ihrer blassen Haut fesselte ihn. Diese Korsage war verrucht. Nessa sah darin wie ein wandelndes Geschenk aus und er konnte es nicht erwarten, es auszupacken. Schon beim Aussuchen des Mieders hatte er sich ausgemalt, wie er nach und nach die Knöpfe aufmachte und dann darunter ihre weiße Haut zum Vorschein käme, aber gewusst, dass dies bloß Wunschdenken war und es niemals so weit käme. Doch jetzt hatte sie ihm den Schlüssel zu diesem Schatz gegeben, und all seine guten Vorsätze schienen vergessen zu sein.
Er umfasste ihre Schultern und zog sie an sich. Sie wehrte sich zwar nicht, gab aber auch nicht einfach nach. Auf ihren lächerlich hohen Schuhen schwankte sie leicht – doch er vermochte nicht zu sagen, ob vor Verlangen, aus Angst oder einer anderen nur allzu menschlichen Gefühlsregung. Er würde es schon noch herausfinden, richtig?
Als sie mit ihrem Körper an seinem lehnte, hielt er inne und sah ihr in die Augen. Sie wartete auf etwas – auf ihn.
»Willst du das wirklich?« Er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Brust. »Bist du dir sicher, Baby?« Er wollte sie hautnah spüren, jetzt gleich. Aber er fand, dass er ihr noch eine letzte Chance geben sollte.
Nessa schien jedoch keinen Wert auf sein ritterliches Benehmen zu legen. Verdammt, er hatte sowieso keine Ahnung, woher das auf einmal kam. »Möchtest du, dass ich jemand anderen auswähle?« Sie sah ihn forschend an. »Ach, warte. Das hattest du ja unmissverständlich klargemacht, richtig? Irgendjemanden, Ich sollte irgendeinen anderen wählen. Jeden, nur dich nicht. Erde an Zer …« Sie ballte die Hände zu Fäusten und drückte ihn weg – besser gesagt, versuchte sie es, denn er bewegte sich nicht vom Fleck. »Ich will dich!«
Seinem Schwanz gefielen diese Worte definitiv, zumindest regte er sich augenblicklich und wurde hart. Auch wenn er zuvor bereits unglaublich erregt gewesen war, quasi seit Nessa auf dem Balkon gestanden hatte, um endlich ihre Wahl zu treffen.
Plötzlich hörte sie, wie jemand durch die Balkontür kam, und trat einen Schritt zurück. Augenblicklich konnte Zer die herrliche Wärme ihres Körpers nicht mehr spüren, schmeckte aber nach wie vor ihre Seele, die Wut, Erregung und Hitze. Sie war wie ein köstlicher Cocktail aus menschlichen Gefühlen.
»Willst du etwa die Vereinbarung lösen, die du mir selbst aufgezwungen hast?«, fragte sie mit süßlichem Tonfall.
In ihren Augen lag ein unergründlicher Ausdruck, doch Zer nahm eh nur noch ihre Aura wahr, ein Gemisch aus hitzigen, verworrenen Emotionen. Sie machte ihn verrückt und ahnte es nicht einmal. Oder etwa doch?
»Ja, das möchte ich.« Diese Aussage entsprach der Wahrheit, oder? Er war nicht gut genug für sie, und somit würde Nessa auch nicht seine Seelenverwandte werden, konnte ihm nicht seine Flügel zurückgeben, doch nichts anderes brauchte er von ihr. Deshalb musste sie sich einen anderen Mann aussuchen, einen anständigen Kerl. Sie kniff die Augen
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