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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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trat zurück, ging durch die Tür und warf sie hinter sich zu – eine belanglose Geste, doch sie verschaffte ihr Genugtuung. Dann lehnte sie sich gegen die Wand, grub ihre hohen Absätze in den Teppich und wartete. Sie würde ihm zehn Sekunden geben, höchstens zwanzig.
    So war das nicht geplant gewesen
,
verdammt.
Die Menge um ihn herum teilte sich und wich zurück. Man machte ihm Platz, denn er war aus einem Kampf als Sieger hervorgegangen – einem, den er gar nicht hatte bestreiten wollen.
    Ungläubigkeit … Wut und Scham … Zum Teufel mit ihr, er besaß nun etwas, das eigentlich einem seiner Brüder gehörte. Angesichts der Reaktionen der Männer um ihn herum fühlte er sich noch schlechter. Die meisten von ihnen zeigten sich absolut loyal. Dabei wäre ihm ein Messer im Rücken lieber gewesen.
    Es würde nicht für immer sein. Das konnte es nicht.
    »Sie hat dich ausgesucht.« Vkhins Stimme verriet keine Regung und der Bruder selbst versteckte sich in den Schatten an der Treppe.
    »Ja«, gab Zer in schärferem Tonfall zurück, als er beabsichtigt hatte.
    »In Ordnung.« Der Bruder trat zur Seite und gab die Treppe frei.
    Oh Gott! Er hatte nicht zu träumen gewagt, dass er derjenige sein würde, der die Stufen erklomm. Nicht in dieser Nacht. Überhaupt nie. Er verdiente sie nicht. Nessa konnte unmöglich seine Seelenverwandte sein, so viel stand verdammt noch einmal fest. Alle wussten, dass er keine Seele besaß. Er war der Grund für ihren Niedergang, weshalb er auf keinen Fall derjenige sein sollte, der einen Freifahrtschein aus dem Gefängnis bekam.
    Noch ehe er den Fuß auf die erste Stufe der Treppe setzte, legte Mischka ihm eine Hand auf den Arm. Sein Bruder hätte sie nicht an diesen Ort bringen dürfen, doch niemand konnte Mischka aussperren. Zumindest nicht wenn sie unbedingt da sein wollte. »Behandle sie gut.«
    Er sah auf ihre blasse Hand hinunter. Ihm war klar, dass Brends kurz davorstehen musste, ihn wegen dieser Berührung in den Boden zu stampfen. Wussten denn wirklich alle, dass er ein Tier war? »Das werde ich«, brummte er.
    »Wirklich«, beharrte sie. »Pass auf sie auf. Und«, sie machte eine Pause und zog ihre Hand weg. »lass sie an dich
heran

    »Sie ist nicht meine Seelenverwandte.«
    »Warum denn nicht?« Mischka betrachtete ihn neugierig. Brends zog sie an sich und strich ihr mit einer seiner Pranken durch das lange, dunkle Haar, woraufhin sie sich sofort an seinen großen Körper schmiegte. Sie passten genau zusammen.
    »Weil sie es nun einmal nicht ist.«
    »Das weißt du doch noch gar nicht«, gab sie zu bedenken. »Erst wenn du dich mit ihr verbündet hast.« Ihr schönes Gesicht verfärbte sich, sie wurde rot. »Und du dich in sie verliebst.«
    Er liebte nicht. Dazu war er gar nicht fähig. Alles, was er Nessa St. James bieten konnte, waren Sicherheit, Schutz und die Erfüllung dieses verdammten Gefallens, was auch immer ihr am Herzen liegen mochte. Er hatte sie mit einer List dazu gebracht, sich mit ihm zu verbünden. Noch war sie von ihren Gefühlen überwältigt, würde den Schritt jedoch schon am nächsten Morgen wieder bereuen. Aber selbst das kümmerte ihn nicht. Ihm war beigebracht worden, unbarmherzig zu sein. Und mit dieser Seite von sich hatte er schon vor langer Zeit seinen Frieden geschlossen. Er brauchte ihren Verstand, und zwar sofort. Ihren Körper bekam er als herrlichen Bonus obendrauf.
    »Ich liebe nicht«, gab er laut von sich. Mischka sah ihn nur an, das Bedauern stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Zu spät.« Während sie sprach, legte Brends seine Hand auf ihre Schulter und zeichnete mit dem Daumen einen kleinen Kreis auf ihre nackte Haut. »Du hast sie vor die Wahl gestellt, Zer, und die ist auf dich gefallen. Vielleicht war sie die Seelenverwandte von jemand anderem, aber sie hat sich für dich entschieden. Also sieh zu, dass es funktioniert«, fuhr sie mit wütendem Tonfall fort. »Du musst dafür sorgen, dass es klappt.«
    Ebenso wenig wie er liebte, würde er sich auf eine lebenslange Verbindung einlassen. Wie hätte er Mischka also sagen sollen, was sie hören wollte? Er konnte einfach nicht aus seiner Haut.
    »Sie wird es nicht bereuen«, versprach er, wobei er seine Worte an Brends richtete. Er hasste Situationen wie diese. In ihm steckte eben kein gottverdammter Feingeist, das musste allen klar sein. Aber er würde sich Mühe geben und nicht zulassen, dass seine Brüder den Vorteil einbüßten, diese Seelenverwandte zu haben.
    Sie

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