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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Elizabeth.«
    Stimmte nicht ganz. Das hatte sie aus eigener Erfahrung gelernt. »Es ist nicht immer Jagd. Verführung kann es auch sein.«
    Während Antonia also auf Jagd war, blieb Elizabeth in Orchard House zurück, durchschritt die hallenden Räume, hörte den Stimmen und dem Geist des Hauses nach. Es gab viel Böses und Unerfreuliches – das spürte sie, unabhängig davon, was Dixie ihr alles erzählt hatte –, aber darunter war mehr: Glück, Geburten, Liebe, Tränen und Trauer, alles Teil der Atmosphäre des Hauses und seiner früheren Bewohner. In der Küche waren diese Stimmungen am stärksten. »Die ist sicher fünf- bis sechshundert Jahre alt«, hatte der Architekt gleich gesagt. »Ich vermute mal, das Haus wurde über einem alten Bauernhaus errichtet.«
    Kaum vorstellbar, wie alt hier alles war. Der »neue« Teil war »erst« ein paar Hundert Jahre alt. Im alten Teil schien das Leben endlos weit zurückzureichen: Die Luft war erfüllt von Geheimnissen, Glück und Leid, Kommen und Gehen.
    Und sie beide, sie und Antonia, fügten dem gerade eine neue Schicht hinzuzu.
    Genug sinniert. Elizabeth zog ihr Handy aus der Tasche und drückte Dixies Nummer. In Anbetracht der absurd hohen Gebühren für transatlantische Handygespräche wollte sie sich kurz fassen. Zu Hause erreichte sie Dixies Voicemail, da fiel ihr erst ein, dass sie ja diese fünf Stunden Zeitunterschied trennten. Im Laden antwortete Dixie mit ihrem nach wie vor unverwechselbaren Südstaatenakzent. »Vampirparadies.«
    »Hier ist Elizabeth. Hast du kurz Zeit?«
    »Elizabeth? Natürlich. Moment.«
    Das leise Pling des Telefons, das weggelegt wurde, eine kurze Pause und …
    »So, jetzt. Hab nur schnell abgesperrt und das Schild draußen auf ›closed‹ umgedreht. Jetzt stört uns keiner.«
    »War aber nicht meine Absicht, dass du extra absperrst.«
    »Es war eh niemand da, und eine kleine Abwechslung kommt mir gerade recht. Christopher ist für ein paar Tage zum Einkaufen unterwegs, und wenn er zurückkommt, gibt es bergeweise Neuware, also los. Wie geht es euch in Bringham?«
    Wie ging es ihnen? Angesichts des Minutenpreises sollte man besser zur Sache kommen. »Gut, viel zu tun, aber es läuft. Antonia hat schon Kontakte zu Kunsthandwerkern, aber ich wollte was ganz anderes wissen … Ist dir hier mal ein gewisser John Rowan oder seine Frau Mildred über den Weg gelaufen?«
    »Nein.« Sie klang ziemlich sicher. »Behaupten die, mich zu kennen?«
    »Nicht direkt.« In einer Kurzfassung berichtete sie Dixie, was geschehen war.
    »Merkwürdig.« Dixie schwieg, und Elizabeth konnte fast hören, wie sie nachdachte. Sogar die Falte zwischen ihren Augenbrauen konnte sie genau sehen. »Frag Ida Collins, wenn du sie siehst.«
    Die nächste Erklärung, die fällig war. »Patzig ist ein gelinder Ausdruck für ihre Reaktion.«
    »Ehrlich gesagt, Elizabeth, ich weiß es nicht, aber ich wäre vorsichtig. Für mich klingt das entweder so, als hätte sich dieser Zirkel aufgelöst, oder aber er existiert weiter und niemand soll davon wissen. Du könntest versuchen, mit Emily zu sprechen, aber ich fand immer, aus Ida war mehr rauszukriegen.« Sie schwieg einen Moment. »Hat er euch tatsächlich bedroht?«
    »Versucht hat er es, aber, um ehrlich zu sein, was kann ein Sterblicher einer Ghul- und einer Vampirfrau schon anhaben?«
    »Unterschätz diese Leute nicht. Christopher hätten sie beinahe den Garaus bereitet. Zwar ist Sebastian jetzt ausgeschaltet, aber die anderen gibt es ja noch. Ich wäre vorsichtig. Wo ist denn Antonia?«
    »Streunt durch die Gegend einem Töpfer hinterher, den sie anhimmelt.«
    »Du lieber Gott, erzähl.«
    Elizabeth erzählte alles. Die Abwechslung tat ihr gut, und nachdem sie sich total verplaudert hatte, rief sie noch Tom an, um ihm zu sagen, es sei alles in Ordnung, erwähnte aber John Rowan nicht. Der Zwischenfall hätte Tom nur beunruhigt. Ja, sie versprach ihm auch noch, sie würde am Freitag mit dem Zug übers Wochenende zurück nach Hause fahren.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, fiel ihr auch wieder ein, was sie eigentlich vorgehabt hatte, sobald Antonia aus dem Haus war.
    Sie kramte in ihrem Gepäck, bis sie ein in dunkelblaue Seide eingeschlagenes Päckchen fand. Sie nahm eine Bienenwachskerze heraus, und aus einem anderen Beutel holte sie ein Fläschchen Duftöl. Sie hatte es selbst vor ein paar Tagen angesetzt, eine Mixtur aus Zimt, Patschulikraut, Weihrauch und Wacholder in Traubenkernöl. Mit dem Fläschchen, der Kerze und

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