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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Pickeln und Schaufeln zugange und schafften Unmengen Schutt in einen an der Seitengasse bereitgestellten Container. Antonia hatte, einer Nachricht auf dem Schreibtisch zufolge, den Krach auch nicht mehr ausgehalten und war ebenfalls geflüchtet. Was nun? Ins Hotel zurückfahren und dort auf Stella warten? Nicht ohne einen schnellen Abstecher in ihren Garten. Sie betrachtete den Garten als ihren eigenen, und warum auch nicht? Antonia würde ihr niemals in die Quere kommen, und wenn sie ihn neu herrichten ließe, wäre der Garten sicher eine weitere Besucherattraktion.
    Aber konnte sie es sich andererseits vorstellen, dass Touristen auf diesem für sie heiligen Boden herumtrampelten? Gute Frage, aber dazu später.
    Der Garten war friedvoll wie immer: Außer Vogelgezwitscher und dem leisen Rascheln der Zweige war nichts zu hören; nur gelegentlich wurde die Stille von den Rufen der Arbeiter unterbrochen, die gerade die letzten Schuttreste wegschafften. Sie entschied sich für den Pfad rechts von ihr und war schon fast an seinem Ende angelangt, als sie einen Mann im Schatten der Eibe sitzen sah.
    Wer war er? Kamen andere Dorfbewohner hierher wie in einen Park? Er saß reglos und still mit geschlossenen Augen da. Sie wollte schon umkehren, um ihn nicht beim Meditieren zu stören, aber etwas ließ sie doch nähertreten. »Entschuldigen Sie …« Er öffnete sofort die Augen. »Ich will Sie ja nicht stören, aber …« Aber was? Schleichen Sie öfter hier herum? Waren Sie an dem Mordversuch an Kit beteiligt? »Kommen Sie öfter hierher, um zu beten?«
    Er war in etwa so alt wie sie und wirkte müde und nervös. Verständlich, hatte sie ihn doch geradezu überfallen.
    »Nein«, erwiderte er und schüttelte den Kopf. Seine Augen waren glasig und seine graublonden Haare zerzaust, aber er war mit Sporthemd und Tuchhose sehr adrett gekleidet. »Nein, oft komme ich nicht.« Er hielt inne. »Mit meiner Mutter war ich vor vielen Jahren öfter mal hier.«
    Merkwürdig. Dixies einzige Verwandte waren doch diese alten Damen? »Hat sie hier gewohnt? In Orchard House?«
    Er schüttelte den Kopf und stand auf. »Nein. Sie ist gestorben, als ich noch ein Kind war.«
    »Oh!« Sie verstand. »Wir werden hier in nächster Zeit ein wenig aufräumen, Unkraut jäten und die Sträucher zurechtstutzen, aber wenn Sie später mal wiederkommen wollen, lassen Sie es mich wissen, okay?«
    Warum zum Teufel hatte sie ihm das angeboten? Er machte keinen bösen oder gefährlichen Eindruck. Eher wirkte er mitleiderregend und hilflos. »Kommen Sie nicht, ohne vorher anzurufen, okay?«
    Er nickte. Offenbar hatte er kapiert, dass er jetzt besser gehen sollte. »Ich werd mich dran halten. Und danke.« Er trat etwas zurück und sah auf den Schatten der Bäume auf dem Rasen. »Es war alles so anders, als ich klein war. Wirkte auch viel größer. Wie eine verborgene Welt.« Er nickte und wandte sich zum Gehen um.
    Nach ein paar Minuten folgte ihm Elizabeth. Er verließ das Grundstück durch das Seitentor. Höchst seltsam, dachte sie, als sie das Haus absperrte und wegfuhr. Ein merkwürdiger junger Mann – er wirkte beinahe verletzlich. Vielleicht war sie aber auch hoffnungslos gutgläubig.
    Zehn Minuten später fuhr Elizabeth vor dem Bringham Manor Hotel vor. Sie hatte den Motor noch nicht abgestellt, als Sam schon die Fahrertür aufriss. »Hallo! Endlich bin ich da. Ich hab dich so vermisst, Angela!« Er klammerte sich so fest an sie, dass sie beinahe umfiel, als sie versuchte ausszusteigen.
    Sie umarmte ihn auch. Fest. In ein paar Jahren würde er seine ehemalige Babysitterin sicher längst vergessen haben. Bis dahin, nahm sie sich vor, wollte sie seine stürmischen Umarmungen einfach genießen.
    »Sam, es ist großartig, dich zu sehen. Ist deine Mutter auch da?«
    »Klar! Sie ist beim Einchecken. Wir sind gerade erst angekommen.«
    Was für ein perfektes Timing. »Habt ihr eine gute Fahrt gehabt?«
    »Du kannst es dir nicht vorstellen! Ehrlich! Angela – ääh Elizabeth. Wir sind entführt worden! Oder eigentlich ich. Mum war in der Tankstelle beim Zahlen, und ich saß hinten im Auto und habe gelesen und –«
    »Pscht, Sam!« Stella kam herausgelaufen. »Wir erzählen Elizabeth später alles, nicht jetzt.«
    Musste wohl was sein, von dem sie nicht wollte, dass es gleich im ganzen Dorf die Runde machte. Interessant.
    »Okay, Mum, aber ich bin mir sicher, sie will wissen, was passiert ist, sobald sie das Auto sieht.«
    Darauf wagte sie einen Blick auf die

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