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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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sonnenklar, klar wie Kloßbrühe: Sie hatte sich einen Puma angelacht.
    Elizabeth hatte Wort gehalten. Sie stand als dunkle Silhouette im offenen Fenster. Tom Kyd wartete unten.
    »Ich dachte, ich könnte dir vielleicht helfen, Antonia.«
    Seine Ritterlichkeit in allen Ehren, aber zu erwarten, Tom mit seinen verkrüppelten Händen könnte ihr helfen, war dann doch zu viel des Guten. »Ich komm schon zurecht.«
    »Red keinen Unsinn, Antonia.«
    Sie hätte ihn lynchen können. Sie war um einige Jahrhunderte stärker als er, ließ ihn aber schließlich doch lächelnd gewähren. Es würde noch genug Gelegenheiten geben.
    Ganz Gentleman, ließ er sie voranklettern, folgte ihr aber dicht hinterher und ließ auf Elizabeth’ »Alles in Ordnung mit dir?« ein etwas weniger höfliches »Wo, bei Abel, hast du dich bloß herumgetrieben?« folgen.
    Fast hätte sie schon gesagt: »Ich hatte wilden Sex mit einem Gestaltwandler«, kam aber zu dem Schluss, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war. Stattdessen sagte sie: »Ich habe einen Autodieb in die Flucht geschlagen, der gerade Stellas Wagen knacken wollte.«
    Das schlug natürlich ein wie eine Bombe, und nach einer ganzen Reihe von Fragen nach dem Motto wie, wann, warum, wozu, weshalb berichteten sie ihr, wie alles überhaupt seinen Lauf genommen hatte.
    Sie war froh, dass sie saß. »Glaubt ihr, es war ein und derselbe Kerl?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich. Stella hat den Typen doch mit Karacho über die Hecke geschleudert. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil sie ihn ja verletzt haben könnte, aber Justin sagt, sie wurde provoziert. Schließlich hat er Sam bedroht.«
    Antonia lächelte. Die Moralgesetze ihrer Kolonie mal beiseite, sie konnte sich kaum einen Vampir vorstellen, der Stella die Rettung des eigenen Kindes zum Vorwurf machen würde. »Und was machen wir jetzt?«
    »Justin hat alles unter Kontrolle.«
    Natürlich hatte er das, aber ein Blick zu Elizabeth genügte, um zu wissen, dass sie anders dachte, so wie zweifelsohne auch Stella. »Hoffentlich.« Natürlich hatte sie nicht den geringsten Zweifel, dass Justin für seinen Stiefsohn nicht wie ein Löwe kämpfen würde. »Aber die ganze Aufregung hab ich verpasst.«
    »Ich wette, du hast dich auch nicht gerade gelangweilt«, sagte Elizabeth grinsend.
    Sie hatte keine Lust, auch nur irgendwas zu erzählen, nicht wenn Tom sie so kritisch ansah. »Ich geh dann mal lieber ins Bett.«
    Elizabeth reichte ihr den Schlüssel. »Ich huschte kurz runter nach deinem Anruf und hab den Schlüssel an der Rezeption stibitzt.«
    Ein Segen, diese kleinen Gefälligkeiten. »Du bist ein Schatz.«
    Antonia machte die Tür hinter sich zu, kickte die Schuhe von den Füßen und warf ihre Klamotten von sich. Wilder Sex, Marathonläufe querfeldein und in die Flucht geschlagene Autoknacker nahmen einen ganz schön mit.
    Jenseits der Wälder und Felder wandte sich James von seinem Teleskop ab und schüttelte den Kopf. Er war nicht betrunken und er war sich verdammt ziemlich sicher, dass er nicht halluzinierte, aber er hatte gesehen, wie ein Mann an der Seite des Bringham Manor Hotel hinuntergeklettert und dann zusammen mit einer Frau wieder hinaufgeklettert war. Interessant. Er hatte von Leuten gehört, die sich heimlich aus Hotels davonschleichen, ohne zu bezahlen, aber Leute, sie sich heimlich einschlichen? Seltsam, sehr seltsam.

11
    Margaret Abbott schloss den Gürtel ihres Seersucker-Morgenmantels und ging nach unten, ohne ihren Mann oder Judy zu wecken. Das Haus war absolut still, von Poppys stürmischen Begrüßungsritualen einmal abgesehen. Selten genug, dass eine Pfarrersgattin Zeit für sich hatte. Margaret hatte gelernt, diese wenigen Momente zu schätzen. Sie öffnete die Tür und ließ Poppy hinaus, setzte Wasser auf und holte die Milch und die Zeitung vom Vordereingang herein. Nachdem sie die Schlagzeile in der Hoffung überflogen hatte, es gäbe auch mal gute Nachrichten, steckte sie eine Scheibe Graubrot in den Toaster und gab Tee in die Kanne. Aus einem Augenwinkel heraus sah sie Poppy im Garten herumtollen. Das Tier knurrte und schleppte etwas Braunes zwischen den Zähnen herum.
    Judy musste einen ihrer Umzugskartons herumliegen lassen haben. Zu dumm aber auch! Wenn Poppy ihn komplett zerbiss, würde Judy vielleicht daraus lernen. Das Teewasser kochte. Margaret goss es in die Kanne, nahm den fertigen Toast heraus, bestrich die Scheibe großzügig mit Marmelade und trug alles zusammen an den Tisch. Sie

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